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Klimawandel

Das letzte Jahr war das heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen – mal wieder

Genau wie bereits 2014 und 2015.
Foto: Julian Master

Zwei unterschiedlichen amerikanischen Regierungsorganisationen zufolge war 2016 das heißeste Jahr seit 1880—dem Jahr, in dem Wissenschaftler angefangen haben, solche Daten zu erfassen. Die Durchschnittstemperatur der Erde brach damit den Rekord des Vorjahres, 2015, der wiederum den Rekord des Vorvorjahres, 2014, übertroffen hatte.

Die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) und die National Aeronautics and Space Administration (NASA) veröffentlichten diesen Mittwoch ihre unabhängigen Berichte. Beide Behörden kommen zu dem gleichen Ergebnis, dass 2016 heißer als jedes vorangegangene Jahr war, Differenzen gibt es aufgrund der verschiedenen Messmethoden nur in der Frage, um wie viel.

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NOAA beziffert die durchschnittliche Oberflächentemperatur auf Land und Wasser mit umgerechnet 14,83 Grad Celsius und damit als etwa 0,05 Grad wärmer als 2015—und etwa 0,94 Grad wärmer als die Durchschnittstemperatur des 20. Jahrhunderts. NASA hingegen sagt, 2016 sei sogar 0,99 Grad über dem Mittelwert des letzten Jahrhunderts gewesen. Außerdem hätten sich die 16 der 17 heißesten Jahre seit 2001 ereignet. Um die rasche Erwärmung der Arktis zu berechnen, greifen beide Organisationen auf verschiedene Methoden zurück, wodurch die Abweichungen zu erklären sind. Das Fazit bleibt aber: Unsere Zukunft wird wärmer, feuchter und gefährlicher.

Zufälligerweise erscheinen beide Berichte am gleichen Tag, an dem Trumps Wunschkandidat für die Leitung der US-Umweltbehörde (EPA), der Klimawandelleugner Scott Pruitt, seine Nominierungsanhörung vor dem Senat hatte. Nach der Amtseinführung diesen Freitag wird Trump, der den Klimawandel als eine "Lüge" der Chinesen bezeichnet hat, nicht nur der EPA vorstehen, sondern auch der NOAA und der NASA. Beide Behörden planen, ihre Ergebnisse der neuen Regierung nach dem 20. Januar zu erklären.

Klimaskeptiker werden wahrscheinlich dem Wetterphänomen El Niño die Schuld für die Rekordtemperaturen geben. Die an den Studien beteiligten Wissenschaftler geben zwar durchaus zu, dass El Niño ein Faktor ist, aber nur zusätzlich zu dem vom Menschen verursachten Klimawandel. Die aktuellen Temperaturmessungen übertreffen bei Weitem die von 1998, einem anderen El-Niño-Jahr, das auch damals das heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen war.

Für die USA war es lediglich das zweitheißeste Jahr überhaupt, abgesehen von einem Bundesstaat. Alaska erlebte ein Rekordjahr und unterstreicht damit die Theorie, dass sich die Arktis schneller erwärmt als der Rest der Welt. Das ist besonders gefährlich, vor allem für die Menschen, die dort leben.

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