Schon wenige Stunden nach den tragischen Ereignissen von Paris brachten Social-Media-Kommentatoren die Anschläge in Verbindung mit dem Terror von Beirut. Warum? Weil den einen Tag zuvor Verstorbenen angeblich nicht die gleiche Aufmerksamkeit wie den Opfern von Paris zuteil wurde. In beiden Fällen leiden Angehörige und sterben Unschuldige—aber was die Anschläge jenseits des Unglücks der Hinterbliebenen miteinander zu tun haben, blieb unklar.Während als Reaktion auf die Geschehnisse in Frankreich Nutzer weltweit ihre Facebook-Profile rot-weiß-blau einfärbten, der eigentlich für Naturkatastrophen vorgesehene Facebook-Safety Check zur Suche von Vermissten freigeschaltet wurde und Anonymous dem IS den Krieg erklärte, zogen die Selbstmordattacken im Libanon ein geringeres Echo in den sozialen Netzwerken nach sich. Tatsächlich jedoch gab es zwar keinen vergleichbaren Twitter-Trend wie #ParisAttacks, aber auch über den Anschlag von Beirut finden sich hunderte Posts und Artikel.Die traurige Realität jenseits der Debatte, die auf dem Rücken der tragisch Verstorbenen ausgetragen wurde, ist das Bewusstsein über unsere selektive Wahrnehmung. Nach der Trauer und jenseits des Zynismus blieb die Einsicht: Wir müssen noch genauer hinschauen. Uns sollte bewusst sein, dass jedes Jahr überall auf der Welt hunderte Menschen bei Terror-Angriffen sterben. Jeder Tote ist einer zuviel.
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Schon in der Vergangenheit haben Redditor und Daten-Bastler versucht, emotionalen Debatten Zahlen und Visualisierungen entgegenzustellen. Nun nahm sich Milan R. Vuckovic die Anschläge von zum Anlass, ein Video aller terroristischen Anschläge der vergangenen 15 Jahre zu erstellen.Der Student an der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft trug die Zahlen aus dem Online-Archiv des US-amerikanischen National Consortium for the Study of Terrorism and Responses to Terrorism zusammen, baute aktuelle Daten von Reuters ein und fügte sie zu dieser Timelapse-Karte zusammen.Obwohl das genannte Online-Archiv mit über 140.000 Einträgen das umfassendste zum Thema Terrorismus ist und als sehr verlässlich gilt, lassen sich jedoch auch hier einige Fehler nicht ganz ausschließen. Auch ist die Frage, wann es sich um eine terroristische Organisation handelt, in einigen Fällen Auslegungssache und ein Thema, das zu ausufernden Diskussionen einlädt.In seinem Video illustriert der 27-Jährige alle Terroranschläge von 1.12.2000 bis zum 13.11.2015, in denen mehr als 20 Menschen getötet wurden. Doch es geht ihm dabei nicht allein um eine akribische, globale Zusammenstellung, sondern in erster Linie darum, eine Botschaft zu vermitteln, wie er Motherboard gegenüber betonte: „Terrorismus führt nicht zum Ziel, das hat uns die Geschichte gezeigt."„Terrorismus führt nicht zum Ziel, das hat uns die Geschichte gezeigt."