Norilsk ist nicht direkt malerisch. Zerfallene Plattenbauten, leerstehende Wohnungen, Schornsteine, die schwarzen Qualm in die kalte Luft blasen. Die Stadt befindet sich 300 Kilometer nördlich des Polarkreises in Sibirien. Im Jahresdurchschnitt liegt die Temperatur bei -10,2°. Die Lebenserwartung liegt zehn Jahre unter der im restlichen Russland. Norilsk wurde wegen der riesigen Nickelvorkommen 1935 als Straflager gegründet und von Gulag-Häftlingen gebaut. Heute leben hier 175.000 Menschen, die fast alle für Norilsk Nickel arbeiten, dem weltweit größten Produzenten für Nickel.
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Das macht Norilsk zwar sehr reich, aber auch sehr dreckig. Immer wieder ist die Stadt auf Listen der schmutzigsten Orte der Welt. Der Schnee, der in Norilsk fällt, ist deswegen auch mal schwarz, das Risko an Krebs zu erkranken, doppelt so hoch wie im restlichen Russland.Die Fotografin Elena Chernyshova verbrachte sieben Monate in Norilsk und erlebte dort sowohl den Polartag als auch die Polarnacht. Ihre Bilder ermöglichen einen Einblick in diese fast schon apokalyptische Welt und die Herausforderungen, mit denen sich die Bewohner Norilsks täglich konfrontiert sind.Mehr Fotos von Elena gibt es hier.