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Diese Zysten-Behandlung ist selbst für echte Popaholics schwer zu ertragen

Dr. Pimple Popper hat mit ihrer jüngsten Behandlung ein 17 Jahre altes „Bermuda-Dreieck" aus Zysten entfernt.

Warnung: Dieser Artikel enthält verstörende Bilder | Titelbild: Screenshot

Dr. Pimple Popper ist als pickelausdrückende Dermatologin mit Mut zur Transparenz nun schon seit geraumer Zeit auf YouTube unterwegs. Doch ein 17 Jahre altes „Bermuda-Dreieck" aus Zysten auf dem Nacken eines männlichen Patienten durfte sie bisher noch nicht entfernen.

„Du hast viele Haare auf dem Rücken, aber keine auf den Zysten. Sie sind so oberflächlich, dass sie die Haarfollikel zerstört haben, und jetzt wächst kein Haar mehr dort", leitet Poppers Assistentin die besondere Behandlung eher harmlos ein.

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„Ja, Freunde sagten schon zu mir: 'Du verlierst da Haare', und ich meinte nur zu ihnen: 'Nein, die [Haare] ekeln sich nur ziemlich'", entgegnet der Patient. Ekel ist dabei für viele von Dr. Pimple Poppers Zuschauern kein Problem—stattdessen ziehen sie Befriedigung aus dem Zusehen bei der fachmännischen Beseitigung von Pickeln, Mitessern, Zysten und anderen unschönen Hautunreinheiten.

Vor dem Einschnitt. Screenshot: YouTube.

Und so fackelt die Doktorin, die mit bürgerlichem Namen Sandra Lee heißt, auch dieses Mal nicht lange und rückt dem von ihr als „Bermudadreieck" bezeichneten Trio aus Epidermoidzysten zunächst mit Schere und Pinzette kompetent auf den Leib. „It's a nice pure one, man!" stellt sie begeistert fest, während ihre Finger eine große Menge gelber Substanz, die an Schlagsahne erinnert, aus dem Inneren der Zyste herauspressen.

Für Ottonormalsterbliche ist an dieser Stelle die Grenze des Ertragbaren überschritten, nicht so für die selbst ernannten „Popaholics", die der Ärztin in sechsstelligen Zahlen auf Instagram folgen. Mit ihren schonungslosen Behandlungsvideos wird Dr. Popper auch auf YouTube bald die Marke von einer Million Abonnenten knacken.

Zuschauer, die bis jetzt durchgehalten haben, finden einen kurzen Moment der Erleichterung, als Popper die um einiges an Schlagsahnensubstanz erleichterte Zyste mit einer Kompresse abtupft, nur um dann gleich erneut zu drücken und Unmengen an weiterer gelber Substanz aus dem Rücken des Patienten zu pressen.

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Gewohnt professionell und vertrauenserweckend erkundigt sie sich beim Patienten nach etwaigen Schmerzen—dieser verneint tapfer. Auch als dann schließlich das Hautsäckchen, welches die namenlose Substanz umschloss, abgeschnippelt wird, beklagt sich der Mann nicht. Während Dr. Popper das Loch, an dem sich einst eine traubengroße Zyste befand, zunäht, fragt sie ihn, ob er die Zysten, die ihn solange begleitet haben, vermissen werde. Wieder verneint er. „Ich werde eine Zysten-Party schmeißen."

Auch wenn das „Bermuda-Dreieck" zum ekelerregendsten Bildmaterial zählt, das Dr. Pimple Popper im Laufe ihrer YouTube-Karriere veröffentlicht hat, sind die mittlerweile knapp 1,3 Millionen Zuschauer mehr als begeistert. „Gott, es ist so befriedigend, das anzuschauen", „Ich finde dieses Zeug wirklich sehr faszinierend", „Was ist mit den anderen beiden passiert? Ich will es sehen!", lauten die Kommentare.

Nach dem erfolgreichem Eingriff—an dieser Stelle befand sich die Zyste. Screenshot: YouTube.

Das Instrumentarium von Lee und Teile der herausgepressten Zysten-Reste. Screenshot: YouTube.

Aber woher rührt diese Faszination und der Fetisch für das Ausdrücken von Pickeln überhaupt? Eine Theorie besagt, dass uns Menschen die Pickel-Vernichtung begeistert, weil wir gelernt haben, dass die Entfernung von Dreck und Hautverunreinigungen etwas Gutes für unseren Körper bedeutet.

Eine weitere These, die auch von Dr. Lee selbst vertreten wird, besagt, dass ihre Videos bei Popaholics die neurologische Reaktion ASMR (Autonomous Sensory Meridian Response) hervorrufen—ein Phänomen, das grob mit den Auswirkungen eines Orgasmus in unserem Gehirn vergleichbar ist, angenehm kribbelt und entspannt.

Wir haben uns mit den Hintergründen des Phänomens Popaholics bereits in einem früheren Artikel ausgehend beschäftigt. Dr. Popper ist derweil dank des Erfolgs ihres YouTube-Kanals in der Lage, Patienten, die sich filmen lassen, auch mit kostenlosen Behandlungen zu beschenken—und vielleicht ermutigen die Videos weitere Menschen, ihre Zysten nicht 17 Jahre mit sich herumzutragen.