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'Syndicate' hat mein Hirn gehackt

In der Zukunft treiben wir andere in den Suizid, wenn wir uns nur genug konzentrieren.

Unser Schweizer Redaktionskollege kennt nur die erste Syndicate-Version von Bullfrog aus 1993. Ein Gameplay, das so isometrisch wie beschissen konzipiert war. Überlebt hat in der Neuauflage als Ego-Shooter nur die Prämisse der mit Elektrochips implantierenden Cyberpunk-Kooperationen—eben die Syndikate—, die sich gegenseitig militärisch sabotieren, terrorisieren und Spionage-Agenten auf den Hals hetzen.

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Man flackt sich mit einem dieser Techno-Agenten durch die dystopische Stadt. Optisch muss man Syndicate mit dem 8 Jahre alten Half Life 2 vergleichen, was mittlerweile nicht unbedingt als ein Kompliment verstanden werden sollte. Das Spielverhalten ist durchaus annehmbar brutal, besonders wenn man den unsympathischen Hurenkindern von der verfeindeten Agentur extrem blutig die Costum Made-Makrochips aus dem Schädelknochen extrahiert.

Komplexe Hirn-Aufrüstungen auf technologischer Basis helfen uns bei der Ausradierung ganzer von der Zukunft frustrierter Spezialeinheiten. Wie mit Jedi-Mind-Tricks kann man den elenden Sniper im obersten Stock das Denkprogramm formatieren und ihn quasi telepathisch zum Selbstmord zwingen. Wie bei , wisst ihr noch?

Der Rasenmähermann

Letzten Endes kann man dann alles mit der Robo-Denknudel steuern, vom Frachtlift, über fremde Sturmgewehre bis zur Separatisten-Geheimtür. Ja, Rebellen rebellieren gegen die räudige Regierung. Die ausladende Backstory zeugt von einem gewissen Grad von Mühe, aber Syndicate bleibt letztlich einfach ein Deus Ex für Leute, die nicht zu viel Dialoge und denken wollen. Auch das Dub-Steb-Geschrammel am Ende bei den Credits ist nicht unnett. Schon wieder ein Spiel, das ich lustlos, aber mit Sorgfalt durchgespielt habe. Ich frage mich, was das über mich aussagt.

3 von 5 Hirnimplantaten, die mein Leben kaum verändert haben.

Josef auf Twitter: @theZeffo