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Rohit Talwar: Noch ist es wissenschaftlich nicht erwiesen, dass das möglich sein wird. Es wäre sehr optimistisch von mir zu sagen, dass wir diesen Punkt in 30 Jahren erreichen können. Realistisch betrachtet könnte das Mädchen 50 oder 100 Jahre lang eingefroren bleiben. Wir sprechen hier davon, das Leben selbst zu regenerieren, ihre Erinnerungen und alles, was in ihrem Erbgut gespeichert ist und wir noch nicht verstehen.Wir befinden uns in einem großen Bereich der Ungewissheit. Gott segne die Leute, die das hier machen—und ich verstehe, warum sie es tun—, aber ich bin nicht der Meinung, dass wir vor einem Durchbruch stehen. Wir sind weit davon entfernt zu verstehen, wie man eine eingefrorene Leiche wieder zum Leben erweckt.Wie hoch ist die Chance, dass der Körper einfach nicht mehr funktioniert, nachdem man wieder Leben in ihn gepumpt hat?
Das hier ist völliges Neuland, aber es gibt ein paar Dinge, von denen wir ausgehen können. Erstens: Die Technologie zur Konservierung unserer Leichen wird kontinuierlich besser werden. Aber der Regenerationsvorgang gehört in einen völlig anderen Wissenschaftsbereich. Wir verstehen noch nicht gut genug, wie der Körper und das Gehirn funktionieren und was genau Bewusstsein erzeugt. Ein Mensch könnte also auch zum Leben erweckt werden und wie Frankensteins Monster sein, ohne ein Bewusstsein seiner Vergangenheit.
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Es gibt verschiedene Ansichten dazu. Eine lautet, dass wir bis dahin einen Evolutionsschritt weiter und "zu Technologie geworden" sein könnten; es könnte verschiedene Versionen von Menschen geben. Dann gibt es die Vorstellung, dass wir vielleicht eine Art "Anti-Evolution" durchlaufen haben werden und auf diversen Inseln Lebensformen existieren, die sich aus dem heutigen Menschen entwickelt haben.
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Natürlich habe ich schon darüber nachgedacht. Viele meiner Freunde sind große Befürworter, aber ich denke, wenn ich weg bin, dann bin ich weg. Ich werde meinen Kindern und sonst allen ermöglichen, abzuschließen und ihr Leben weiterzuleben. Ich will keine 90-jährigen Kinder oder 190-jährigen Kinder, die sich Gedanken machen müssen, weil ihr Vater noch mit einem Bein im Leben steht. Jede Generation braucht ihre Luft zum Atmen. Leute, die ewig leben wollen und der nächsten Generation damit alles erschweren, legen definitiv eine gewisse Arroganz an den Tag.Was bräuchte es, damit die Versorgung eines kryogenisch eingefrorenen Kindes gewährleistet ist?
Die Eltern sind vielleicht noch am Leben, vielleicht aber auch nicht. Welche Dienstleistung wird hier bezahlt, damit es jemanden gibt, der sich um das Kind kümmert? Man muss für das Ganze bezahlen, nicht nur für die Regeneration. Ich glaube, das wird aktuell noch nicht genug durchdacht. Ich sehe es so: Nur weil wir etwas können, heißt das nicht, dass wir es auch sollten.Wissen Sie, wie viel die Konservierung kostet?
Ich habe schon Zahlen zwischen 40.000 Dollar und ein paar Millionen gesehen. Es kommt darauf an, was man kauft.Zahlen die Leute jährlich ein oder gibt es eine Flatrate?
Ich glaube, die 40.000 Dollar sind jährlich, und das mit ein paar Millionen war eine einmalige Zahlung. Die ganze kryogenische Community wirkt auf mich sehr unheimlich und lässt mich ehrlich gesagt kalt. Ich halte ihre Einstellung für nicht sonderlich human oder sozial. Ich denke, sie haben sich von den wissenschaftlichen Aspekten blenden lassen und denken überhaupt nicht über die anderen Seiten nach.