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Selbst kleine Pfadfinderinnen akzeptieren inzwischen Bitcoin

Nun hat die Bitcoin-Hysterie also auch die Kleinsten erwischt. Clevere Pfadfinderinnen kurbeln durch Bitcoin ihr Kaffeegeschäft an.

Bitcons kennen keine Altersbeschränkung. Ein geschäftstüchtiges und technisch versiertes Team amerikanischer Pfadfindermädchen hat sich dazu entschlossen, neben den altbewährten Dollarnoten auch Bitcoins in ihrem mobilen Kaffeehäuschen als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Das meldete uns ein Leser auf Twitter, der das Foto der kleinen Biberbande auf Reddit entdeckt hatte.

Die Knirpse haben ihren Laden an einer Ecke im Noe Valley, San Francisco, aufgestellt—ein Stadtteil, der bisher vor allem wegen seiner hohen Immobilienpreise und der hohen Dichte an Bugaboo-Kinderwagen aufgefallen ist. Die Mädchen nehmen die Bitcoins über einen großen QR-Code an, der auf der Vorderseite ihres Kaffeehäuschens montiert ist (obwohl der Code letzten Meldungen nach aufgrund des verwischten Fotos nicht mehr richtig zu funktionieren scheint). Als Gegenleistung für die Abbuchung eines Dollars von deinem Bitcoin-Konto, erhältst du solche Delikatessen wie Limonade, Cookies und Kaffee—zerbröselte Kekse sind übrigens umsonst.

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Die winzigen Kaffee-Tycoone nennen ihr Geschäft „Mia and Taylor´s Coffeeshop". Sie sind übrigens nicht die Einzigen, deren Geschäftsmodell auf dem Gebrauch der immer noch umstrittenen Kryptowährung aufbaut. Aber soweit ich es sagen kann, scheint das die erste Theke zu sein, wo man mit Bitcoins zahlen kann und die zudem auch noch von Kindern betrieben wird. Und das Geschäft läuft richtig gut. Laut dem Bitcoin-Rechner Preev haben die Mädchen schon mehr als 50 Euro eingenommen, wobei ein Teil der Summe von spendierfreundlichen Reddit-Nutzern stammt.

Taylors und Mias Laden hat zu einer regen Diskussion unter Reddit-Nutzern geführt. Es gab bereits mehr als 200 Kommentare, die geprägt waren von spontaner Unterstützung bis zu Fragen bezüglich der Legalität des Geschäftsmodells. Ein Reddit-Nutzer hat sogar behauptet, jemand hätte versucht den QR-Code der Mädchen zu stehlen. Das wäre gar nicht cool, Jungs. Überhaupt nicht cool.

Das Beispiel der kleinen Kaffee-Mogule ist ein weiteres Zeichen dafür, wie der grassierende Bitcoin-Wahnsinn mittlerweile auch jenseits des Silicon Valley um sich greift. Der Kaffeeladen von Taylor und Mia reiht sich ein in eine ganze Ereigniskette: So hat eine Universität auf Zypern im November 2013 angekündigt, Bitcoins zur Zahlung von Studiengebühren zuzulassen—ein Pizzaladen in Vermont, mehrere Pubs in England und Virgin Galactic wollen ebenfalls auf Bitcoins als Zahlungsmittel setzen (deinen nächsten Flug zum Mond bezahlst du also locker von deinem Bitcoin-Spesenkonto).

Trotz der Unbeständigkeit der Währung haben mehrere Banken angekündigt, ebenfalls auf den Zug aufspringen zu wollen. Wie Motherboard gestern berichtete, macht sich auch die Wall-Street bereit für den Handel mit Bitcoins. In New York City bietet SecondMarket sogar mehrere Open-Sales-Stellen für jeden, der es Bud Fox, dem Charlie Sheen Charakter aus Wall-Street, nachmachen will. Und natürlich weißt du schon Bescheid über den Bitcoin-Investitions-Trust der Winkelvoss-Zwillinge.

Taylor und Mia nutzen die Kryptowährung, einfach nur um Limonade und Cookies zu verhökern—nicht zuletzt, um den Eindruck zu zerstreuen, dass ihre Eltern mit der smarten Geschäftsidee etwas zu tun haben könnten—, doch ihr Beispiel zeigt, dass die Hysterie um Bitcoins schon wieder neue Höhen erreicht hat. Ich frage mich nur: Was kommt wohl als Nächstes?