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Ist dieses merkwürdige Gerät Googles Einstieg in die Gesundheitsbranche?

Erstmals wurden jetzt Bilder der „connectivity bridge" veröffentlicht.

Die „connectivity bridge" soll medizinische Patientendaten drahtlos sammeln und synchronisieren. Foto: Screenshot FCC

Spätestens seit der Gründung des neuen Dachunternehmens Alphabet weiß auch der letzte Internetuser, dass Google mehr ist als eine Suchmaschine, mehr als YouTube, Android und Gmail. Larry Page erweitert sein Business stetig um neue Geschäftsfelder wie Wagniskapital (GV), Biotechnologie (Calico) und semi-geheime futuristische Projekte wie künstliche Intelligenz oder fahrerlose Autos (X).

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Auch den durchaus lukrativen Gesundheitssektor hat Page längst im Visier. Viel von dem, was die Alphabet-Tochter Verily (ehemals Google Life Sciences) in dieser Hinsicht an Forschung betreibt, ist dabei nicht bekannt, doch dank einer Veröffentlichung der US-amerikanischen Aufsichtsbehörde für Kommunikationsgeräte (FCC) haben wir seit Dienstag einen neuen konkreten Anhaltspunkt, wie Verily „Technologie nutzen [will], um ein wahrhaftiges Abbild der menschlichen Gesundheit zu erzeugen."

Die FCC hatte Verilys Erfindung, die sogenannte „connectivity bridge", bereits im September 2015 zugelassen, allerdings erst jetzt Fotos des Geräts veröffentlicht. Optisch irgendwo zwischen VR-Headset und Schnorchelmaske angesiedelt, soll es in Krankenhäusern und Privatwohnungen über verschiedene Sensoren gemessene Patientendaten sammeln und per 3G mit zentralen Servern synchronisieren. Die WIFI-unabhängige, drahtlose Big Data-Gesundheitsfürsorge testete Verily bereits im vergangenen Jahr an einem Bostoner Krankenhaus mit Multiple-Sklerose-Patienten.

Verily hatte dafür ein spezielles Study Kit entworfen, bestehend aus Apps und Sensoren, die gesundheitliche relevante Daten erheben sollen. Um von der technischen Infrastruktur vor Ort des Patienten weitgehend unabhängig zu sein, bietet die „connectivity bridge" nun die passende Kombination aus Hardware und Open-Source-Software. Verily selbst hat bisher zum Verwendungszweck des Geräts kaum Angaben gemacht. Denkbar ist ein Einsatz in Googles Projekt Baseline Study, welches sich zum Ziel gesetzt hat, mit Hilfe von Big Data-Analysen den Beginn schwerwiegender Krankheiten weitaus früher zu erkennen als bisher möglich—ganz im Sinne von Paradigmenwechsel „from reactive to proactive, from intervention to prevention."

Telekommunikationsunternehmen wie Telefonica und Qualcomm haben bereits ähnliche Datenhubs entwickelt, die bei Patienten zum Einsatz kommen sollen, deren Krankheit eine ständige Datenerhebung und -auswertung erfordert, welche wiederum eine permanente und zuverlässige Datenverbindung erfordert.