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Lehrer brennt Schülern Smileys in den Arm, um Kraft von Tesla-Spule vorzuführen

Samuel Dufner verteilte Brandings an seine Schüler, die ausdrücklich freiwillig an dem Praxisexperiment im Physikunterricht teilgenommen haben sollen. Mittlerweile ist der US-Lehrer beurlaubt.
Physikleher Samuel Dufner, Foto: Salem Police Department

Die Tesla-Spule ist die wohl berühmteste Erfindung des genialen Physikers und Nerd-Helden Nikola Tesla. Um die Kraft des Transformators zu demonstrieren, den Tesla Anfang des 20. Jahrhunderts ursprünglich zur drahtlosen Energie-Übertragung entwickelte, hat ein US-Physiklehrer am Montag in seinem Unterricht zu drastischen didaktischen Mitteln gegriffen: Seinen Schülern—die freiwillig zugestimmt hatten—brannte er mit einem kleinen Labormodell der Spule Smileys und Schriftzüge in den Arm.

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Nun droht dem überambitionierten Pädagogen die Kündigung. Nachdem eine verärgerte Mutter am Dienstag offiziell Beschwerde einlegte, war der 37-jährige am Dienstag vorübergehend festgenommen worden.

Wie mehrere Schüler unabhängig von einander erklärten, hätte Dufner die experimentelle Stunde in einem sehr humorvollen und lockeren Stil abgehalten. Die Teilnahme an dem ungewöhnlichen Experiment sei ausdrücklich freiwillig gewesen.

„Er machte Smileys und Sterne. Einige Schüler wollten dann ausprobieren, wie lange sie [ihren Arm in die Flamme] halten konnten. Fast alle Schüler haben mitgemacht und alle waren am Lachen… Niemand hatte Angst oder so. Es tat überhaupt nicht weh", so Dufners Schülerin Cheyenne Ward gegenüber USA Today. Auch seien die Brandings kurze Zeit nach der Stunde bereits nicht mehr sichtbar gewesen.

Eine Hand-Teslaspule im Einsatz. Foto. Screenshot YouTube

Die Teslaspulen in Miniatur-Form, sogenannte Hand-Teslaspulen, zählen zum Standartrepertoire im naturwissenschaftlichen Unterricht weltweit. Aufgrund ihrer hohen Spannung und Frequenz eigenen sie sich besonders für visuell unterhaltsame Experimente.

Nach der Zahlung einer Kaution von 2.000 US-Dollar befindet sich Dufner mittlerweile wieder auf freiem Fuß und auch die Staatsanwaltschaft hat entschieden, keine Anklage wegen Misshandlung zu erheben. Damit hat die Schulbehörde nun freie Bahn für ihre eigene Untersuchungen des Falls nach didaktischen und ethischen Kriterien. Bis diese abgeschlossen sind, wird Dufner sich weiterhin im (bezahlten) Urlaub befinden.

Möge Dufner die Zeit nutzen, um sich von der ziemlich unangenehmen US-Medienberichterstattung über seine Methoden zu dem Fall zu erholen—und für die Zukunft vielleicht etwas reflektierte Wissenschaftsdemonstrationen in seinen Unterricht einbauen.