Wir haben Medizinstudenten gefragt, welche Musik sie hören

Alle Fotos: Naomi Webster-Grundl

Unter Medizinstudenten tauscht man sich vor allem über Prüfungen und Mitochondrien aus, und das gerne mit zynischen Bemerkungen. Dabei könnten sie auch ohne Probleme über Musik diskutieren, denn dazu hat meist selbst der eine Meinung, der angeblich keine Musik hört. Die Geschmäcker gehen natürlich weit auseinander: Schon allein darüber, ob die Musik auf Mediziner-Partys krass abgeht oder eher richtig schlecht und anspruchslos ist, herrscht große Uneinigkeit. Wir wollten es jetzt mal genauer wissen und haben nachgefragt: Welche Musik hören eigentlich angehende Mediziner?

"Drake hör ich wirklich seit Tag Eins. Ich hab jedes Drake-Album Zuhause. Jetzt ist er halt ziemlich Kommerz, aber ich find alles gut, was er so treibt – die alten Sachen kennen viele Leute ja gar nicht, das wird dann gar nicht so wertgeschätzt, obwohl er jetzt so nen Hype hat. Natürlich war ich auch schon auf einem Konzert von Drake."

"Generell hör ich ganz viel Singer-Songwriter-Schlabbermusik, wie ich das nenne, wie Paper Kites oder Bon Iver. Und Benjamin Francis Leftwich ist der Inbegriff der Schlabbermusik. Nina Simone hab ich von meinen Eltern mitbekommen und die lieb ich total – das ist so Zuhause-Musik. Mein nächstes Konzert ist Käptn Peng & Die Tentakel von Delphi – da freu ich mich total drauf und ich kann auch mitrappen! Die Texte finde ich super kreativ, gefällt mir total gut so surrealistisches Blödsinn-Gelaber."

"Früher hab ich sehr viel Deutschrap gehört, jetzt aber nicht mehr so, weil irgendwann kann man das nicht mehr so ganz ernst nehmen. Nur 187 Strassenbande hör ich noch; vielleicht weil ich aus Hamburg komme und es etwas Lokalpatriotismus ist, dass man sich das immer noch anhört. Jetzt hör ich auch manchmal sowas wie Oasis, America oder Dire Straits. Selbst hab ich schon Klavier, Trompete und Schlagzeug gespielt – mach ich jetzt aber alles nicht mehr."

"Ich liebe den Rock-Spirit! Wenn ich nur eine Lieblingsband sagen darf, sind es Genesis in der Peter Gabriel-Zeit. Neuere Bands müssen etwas haben, wo ich sage: Wow! Das ging mir zum Beispiel mit Shaka Ponk so, die haben ein sehr gutes Konzept. Ich gehe so gut wie jede Woche auf ein Konzert, meistens auf kleinere, weil es günstiger ist, aber wenn eine Legende wie Bob Dylan oder Neil Young kommt, dann muss ich da hin."

"Ich hör keine Musik. Also ne schon, ich hör ehrlich gesagt auf Spotify immer irgendeine Playlist. Ich krieg da was vorgeschlagen und wähl dann stimmungsabhängig aus. R'n'B mag ich gar nicht, Pink Floyd find ich schon ziemlich gut. Dieses Jahr war ich auf meinem allerersten Konzert bei den Beginnern, weil ich durch Zufall die Karte von Freunden bekommen habe, und das war schon ganz cool."

"Im Moment höre ich die ganze Zeit die Filmmusik von Die Schöne und das Biest. Das ist auch die letzte CD, die ich mir gekauft habe – ich bin ein totaler CD-Fan, weil ich mir auch so gerne die Booklets durchlese. Ich höre auch viel Rihanna, da war ich beim Konzert, aber teilweise mag ich auch Rock – alles, wozu man singen kann."

"Meine absolute Lieblingsband ist R.E.M. und ohne The Smiths geht's aber auch nicht. Meistens hör ich über den MP3-Player Musik, wenn ich unterwegs bin oder beim Sport. Der musikalische Grundstock kommt auf jeden Fall über meinen Freundeskreis noch aus Schulzeiten – und dann entdecke ich auch viel über YouTube durch verwandte Künstler, die einem da vorgeschlagen werden. Da ist viel Schrott dabei, aber auch ab und an was Gutes."

"Ich hab eigentlich keine bestimmte Lieblingsmusik, das ändert sich je nach Stimmung täglich. Immer geht Eminem, The Weeknd und gerade auch Kendrick Lamar, aber ich weiß nicht, ob das so bleiben wird, könnte auch ne Laune sein. Und es geht auch immer Johann Sebastian Bach – ich spiel selbst auch Geige."

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