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Mit dieser Technik kannst du dir ein Hoverboard selbst basteln

Ein kalifornischer Erfinder möchte mit seinem vierten Physik-Kickstarter eine Anti-Gravitationsmaschine als Baukasten für jeden produzieren.
Alle Bilder: Richard Haberkern via Kickstarter

Die Hoverboardtechnologie ist zwar ziemlich futuristisch, aber für dich trotzdem schon zu kommerziell? Wenn du ohne Aha-Erlebnis und Basteleffekt für keine Utopie bereit bist, dann solltest du dir diesen Kickstarter ansehen. Der kalifornische Erfinder Richard Haberkern möchte mit seiner Kampagne einen Schwebemechanismus finanzieren, der möglicherweise auch die physikalische Basis für Hoverboards bereitstellen könnte. Gizmodo ist überzeugt, dass die kleine Schwebemaschine alle gängigen Schreibtischspielchen ziemlich alt aussehen lässt.

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Haberkern ist ein alter Crowdfunding-Hase und stellte dem Schwarm bereits einen Soundlazer, ein Lumapad und ein GPS Cookie vor. Sein neuster Clou ist die Ultrasonic Levitation Machine, die dich in die Geheimnisse der Schwerkraft einweiht.

Um die Dinge zum Schweben zu bringen benutzt Haberkern Ultraschallwellen und Sound, um eine sogenannte  Sonic Levitation zu erzeugen. Dass die Idee funktioniert demonstrierte er in seinem Kampagnen-Video:

Klänge sind in der Lage Staub in verschiedenen Mustern anzuordnen und ein Lautsprecher kann Dinge in Vibration versetzen oder sogar zerbrechen. Haberkern macht sich die Eigenschaften des Schalls nun in dem Sinne zu Nutze, dass er ein Anti-Gravitationsfeld entstehen lässt. Dafür zielt er mit Ultraschallwellen auf einen Reflektor und erzeugt so eine stehende Welle auf der Dinge schweben können, wie es in der Grafik dargestellt ist.

Alle Bilder: Kickstarter

Bastelinfo: Bestandteile für den Selberbau. 

Je hochfrequenter der Schall desto kürzer die Welle und umso kleiner das Objekt, welches angehoben werden kann. Die Wirkungen von Ultraschall sind immens und bei der Arbeit damit sollten gewisse Schutzvorkehrungen eingehalten werden. Auch wenn die Sounds nicht mit unseren Ohren wahrgenommen werden, sollte ein Gehörschutz getragen werden, denn die extrem hochfrequenten Klänge sind zwar unhörbar, aber dennoch lauter als ein Flugzeugtriebwerk. Beeindruckende Beispiele für die Effekte von Ultraschall zeigt der Einsatz des Klangs als Waffe.

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Die Ultraschall-Schwebemaschine erzeugt eine Welle von 28.000 Umdrehungen pro Sekunde mit einer Wellenlänge von 12.14286 Millimetern und es können auf Grund dieser eher kurzen Welle nur sehr leichte Dinge von einigen Gramm angehoben werden. Um die Objekte schweben zu lassen, wird eine Energie von 70 Watt benötigt, sie können im Abstand von 6,7 Millimeter untereinander positioniert werden und müssen sich in der Nähe von Reflektor und Transmitter befinden.

Da die Druckwelle in diesem Fall von eher geringerem Ausmaß ist, werden Tiere und Menschen von Richard Haberkerns Ultrasonic Levitation Machine nicht geschädigt. (Ohrstöpsel können trotzdem nicht schaden.)

Richard Haberkern will Wissenschaft vermitteln und jeden dazu anregen, seine Ideen für eigene Erfindungen zu nutzen. Mit dem Anti-Gravitations-Modell baut sich ein gewiefter Bastler vielleicht wirklich sein eigenes Hoverboard oder einen Haustiertransporter für treppenlahme Hunde.

Da Hoverboards immer beliebt sind, hat Haberkern sein bescheidenes Ziel von 10.000 Dollar schon knapp zwei Monate vor Fristablauf erreicht und kann mit der Schwebevorrichtung in Produktion gehen. Hier ist eine Spende also nicht mehr dringend notwendig. Die Überwindung der Schwerkraft scheint zumindest auf Kickstarter erfolgreicher zu funktionieren als die Rettung der Ozeane. Falls ihr also überschüssiges Geld loswerden wollt, solltet ihr vielleicht eher das Ocean Clean Up Projekt von Boyan Slat mit einer kleinen Finanzspritze unterstützen.