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Das State-Festival erkundet die Sentimentalität der Zukunft

Die Ästhetik der Wissenschaft: Am kommenden Wochenende bringt das State Festival Künstler, KI-Forscher und Neugierige in einem kulturellen Diskurs in Berlin zusammen.

Spitzenforschung geht uns alle an, doch leider rollt sie allzu oft in rasanter und undurchdringlicher Manier über uns drüber—so scheint es zumindest für neugierige Menschen anderer Disziplinen. Die Forschungszweige der Molekularbiologie, der experimentellen Psychologie und der Neurowissenschaft, die sich mit der Ergründung menschlicher Emotion und Intelligenz beschäftigen, sind heutzutage verästelt bis zur Unübersichtlichkeit, gerne mal dröge präsentiert und beschäftigen sich mit Fragestellungen, die so komplex und wenig nachvollziehbar wie nie zuvor sind.

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Gleichzeitig werden bahnbrechende Entwicklungen und Vorstöße zur täglichen Routine—aber welche davon sind wegweisend und warum? Wie kann man also Wissenschaft und Gesellschaft in einen Dialog bringen und gleichzeitig dafür sorgen, dass eine breite Öffentlichkeit auch interdisziplinär versteht und diskutiert, was die Zukunft prägen wird?

Einen Ansatz liefert dafür am kommenden Wochenende (4.-5. November) das State Festival, das im Rahmen der Berlin Science Week vom 1.-10. November 2016 stattfindet.

Mit 1200 Teilnehmern brachte der Auftakt dieses ganz neuen Formats vor zwei Jahren erstmals Künstler und Wissenschaftler in einem spannenden kulturellen Kontext zusammen. Dieses Jahr legt das Festival den Schwerpunkt auf Künstliche Intelligenz und Emotionsforschung und fragt: Welchen kulturellen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen bereitet die KI-Forschung den Boden—und wie können wir diese Implikationen nicht nur nachvollziehen, sondern sie mitgestalten?

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Gemeinsam wird Forschung in einen kulturellen und ethischen Diskurs gesetzt—mit dem Ziel, damit ganz andere Zugänge zu dem zu ermöglichen, was unsere Gesellschaft morgen ausmacht.

Schon lange steht sowohl in der Kunst als auch in der Wissenschaft nicht mehr nur die Frage im Mittelpunkt, inwiefern Maschinen fühlen und ethisch handeln können; sondern zwangsläufig auch, welche Art von Ethik und Emotion wir ihnen einprogrammieren sollen. Beim zweitägigen Hauptfestival im Berliner Kühlhaus wird der KI-Forscher Max Versace seine Spitzenforschung zum Thema neuronale Netze vorstellen—Computerprogramme, die die Lernprozesse des menschlichen Gehirns imitieren. Der gern als „Rockstar der digitalen Revolution" bezeichnete Toby Walsh vermittelt uns, wie Rechner mit Menschen interagieren können, um Entscheidungen zu fällen, die unser Leben verbessern statt verkomplizieren oder gefährden können. Und Maja Pantic bringt Maschinen bei, unsere nonverbalen Gesten und Ticks richtig zu deuten und empathisch zu reagieren.

Zwischen Filmprogrammen, Performances und interaktiven Installationen schafft das State Festival so einen Begegnungsraum zwischen Gesellschaft und Wissenschaft abseits von Fach-Konferenzen. Dazu gibt es ein zehntägiges Satellitenprogramm mit Veranstaltungen in der ganzen Hauptstadt. Kommt vorbei und erfahrt die Sentimentalität der Zukunft selbst.

Wir verlosen zweimal zwei Tickets für das State Festival unter allen E-Mails, die ihr an motherboard@viceland.de schickt.