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Studie

Anscheinend macht Lärm dick

Wie es aussieht, ist nicht nur der Bartender in deiner Lieblingskaschemme schuld an deiner Plauze—es könnte nämlich auch an einem dieser fiesen Fluglotsen liegen.
Hilary Pollack
Los Angeles, US

Wie es aussieht, ist nicht nur der Barkeeper in deiner Lieblingskaschemme schuld an deiner Plauze—es könnte nämlich auch an einem dieser fiesen Fluglotsen liegen.

Denn eine vor Kurzem veröffentlichte Studie aus Schweden will herausgefunden haben, dass es direkt auf die Hüfte gehen kann, regelmäßig Lärm ausgesetzt zu sein.

Und auch wenn die meisten von uns, die noch in der Sturm-und-Drang-Phase stecken (oder dort irgendwie hängengeblieben sind), Lärm als Gesundheitsrisiko nicht wirklich auf dem Schirm haben, sollten wir wohl—spätestens angesichts der jüngsten Erkenntnisse aus dem hohen Norden—unsere Lärm-juckt-mich-nicht-Einstellung lieber noch mal überdenken. Sonst bringen nämlich all die pappigen Reiswaffeln zum Mittag auch nicht viel.

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Ja, du hast richtig gehört, Sportsfreund, eine laute Umgebung kann Fettleibigkeit den Weg ebnen.

Die Studie hat sich mit drei unterschiedlichen Lärmquellen auseinandergesetzt: Flugzeuge, Züge und Autos. Untersucht wurde an rund 5000 Probanden zwischen 43 und 66 Jahren aus dem Großraum Stockholm, welcher Form von Lärm sie seit 1999 ausgesetzt waren. Einige von ihnen wohnten in der Nähe von Arlanda, dem größten Flughafen der schwedischen Hauptstadt. Allen Probanden war gemein, dass sie in den 90ern an einem großen Stockholmer Diabetespräventionsprogramm teilnahmen.

54 Prozent der Studienteilnehmer waren während der Untersuchung einer Quelle an Verkehrslärm ausgesetzt, 15 Prozent zwei Quellen und nur 2 Prozent drei Quellen.

Und laut der Studie konnte ein klarer Zusammenhang zwischen Lärm und Hüftumfang festgestellt werden. So wuchs bei Frauen der Hüftumfang pro fünf Dezibel Dauerlärmbelästigung um 0,2 cm. Und auch bei den Herren der Schöpfung waren es immerhin noch 0,16 cm.

Von den drei untersuchten Lärmquellen ging das größte Risiko, an Hüftspeck zuzulegen, von Fluglärm aus. Doch am schädlichsten war es immer noch dann, wenn die drei Lärmquellen zusammenfielen und so eine Symphonie der Störgeräusche bewirkten. Schönen Dank, Brahms!

Diejenigen, die regelmäßig einer Lärmquelle ausgesetzt waren, hatten ein 25 Prozent höheres Risiko, an Hüftumfang zuzulegen. Bei Probanden, die allen drei Lärmquellen ausgesetzt waren, lag das Risiko hingegen schon bei 50 Prozent.

Wenn du dich jetzt fragst, wie es sein kann, dass Lärm zu Bauchfett führen kann, sei dir gesagt: Lärm ist für den menschlichen Organismus auch nur eine Form von Stress. Und der ist nun mal ungesund, weil er eine Überproduktion des Stresshormons Cortisol zur Folge haben kann, das seinerseits Bauchfett begünstigt. Und gerade Bauchfett ist besonders gesundheitsgefährdend, da es das Risiko für Bluthochdruck, Diabetes und kardiovaskuläre Erkrankungen erhöht.

Solltest du also noch überlegen, wo es diesen Sommer hingehen soll, dann nimm lieber Abstand von deinen New-York-Plänen. Denn auch wenn Big Apple gesund klingt, bist du weitaus besser beraten, irgendwo in der schwedischen Pampa (aber bitte fernab von Arlanda!) eine Stuga (a.k.a. Sommerhäuschen) zu mieten und gefälligst die Seele baumeln zu lassen. Dein Körper (und damit auch dein Partner) wird dir dankbar sein dafür!