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Das Internet Archive hat 520 Stunden Trump-Interviews für euch zusammengetragen

Das sind 31.200 Minuten widersprüchlicher Aussagen, mit denen ihr die Behauptungen des künftigen US-Präsidenten selbst überprüfen könnt.

Donald Trump bei einem Interview im Jahre 2009 | Screenshot: The Internet Archive

Donald Trump erzählt viel, wenn der Tag lang ist. Er äußert sich im Fernsehen und auf Twitter, einige seiner Aussagen sind wahr und andere gelogen. Oft behauptet er Dinge, die seinen früheren Aussagen widersprechen—aber das scheint ihn selbst nicht sonderlich zu stören. Und da Trump kurz davor steht, als 45. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt zu werden, wird das wohl mindestens die nächsten vier Jahre so weitergehen.

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Natürlich wird es die Aufgabe von Journalisten und anderen Medienmachern sein, unermüdlich die Fakten aus Trumps Äußerungen zu überprüfen. Doch eigentlich sollten wir alle bei den öffentlichen Auftritten des künftig mächtigsten Mannes der Welt genau hinsehen und -hören—vielleicht können wir so eines Tages unseren Kindern das Phänomen Trump begreifbar machen.

Dank der netten Leute vom Internet Archive ist das nun ein Leichtes: Sie haben eine gigantische Fundgrube aus stolzen 520 Stunden an Videomaterial zusammengetragen, das Donald Trump von 2009 bis heute bei unzähligen Fernsehinterviews und TV-Auftritten zeig. Das Videoarchiv, das fortlaufend erweitert werden soll, ist mit einer Suchfunktion für den einfachen Faktencheck und einem Video-Editor ausgestattet, der das Zusammenschneiden erleichtert. Eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

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Das Trump-Archiv soll, so schreiben dessen Schöpfer in einer Pressemitteilung, eine „Hilfestellung für jene sein, die die Entwicklung von Trumps Aussagen zu politischen Themen nachverfolgen". Da Trump in der Vergangenheit bereits bewiesen hat, dass er überhaupt kein Problem damit hat, seinen eigenen Behauptungen zu einem späteren Zeitpunkt komplett zu widersprechen, könnte dieses Tool noch sehr nützlich werden.

Die Interview-Sammlung ist jedoch noch aus einem anderen Grund hochinteressant. Denn Donald Trump hat die letzten Jahrzehnte damit verbracht, seine eigene Rolle vor den Augen der Öffentlichkeit zu formen. Der Dokumentarfilmer Errol Morris verglich Trumps Verhalten einmal mit „Masturbieren in der Öffentlichkeit" und auch wenn dieses Bild eher nebensächlich ist, scheint es doch, als ob Trump mit jedem öffentlichen Auftritt für seine eigene Rolle vorsprechen würde. Der Mann ohne eigenen Standpunkt hat sich selbst zu einer zentralen Fernsehfigur gemacht.

Und dank des Internet Archives könnt ihr euch nun jede Minute davon ansehen.