Der Typ, der in 'Alien' vom Alien getötet wird, will echte Aliens gesehen haben
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Der Typ, der in 'Alien' vom Alien getötet wird, will echte Aliens gesehen haben

"Ich bin einfach an einem Punkt angekommen, an dem ich es nicht länger für mich behalten kann. Die werden nicht verschwinden."

Eigentlich wollte ich mit Yaphet Kotto nur für einen anderen Artikel über seinen legendären Tod in Ridley Scotts Meisterwerk Alien sprechen. Aber irgendwo in meinem E-Mail-Austausch mit seinem Agenten Ryan Goldhar fielen die Worte: "Er fragt übrigens auch, ob du bereit dazu wärst, mit ihm über seine Ufo-Erlebnisse auf den Philippinen zu sprechen."

Was Goldhar wohl dachte, als er mir die Anfrage weiterleiten musste? Wir sprechen hier immerhin von einem bekannten und Emmy-nominierten Schauspieler. Kotto ist eine Ikone, weil er mit Alien den Weg für Afroamerikaner in Science-Fiction-Filmen geebnet hat. Außerdem spielte er den Bond-Bösewicht Kananga in "Leben und sterben lassen". Insgesamt hat er in 95 Filmen mitgewirkt. Trotzdem wollte er mit mir nun unbedingt über seine Erlebnisse mit Außerirdischen sprechen. Dass er sie gesehen und sich sogar ein Alien gehalten habe. Irgendwann mal von Aliens entführt worden zu sein, möchte er auch nicht ausschließen.

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"Ich habe noch nie mit jemandem darüber gesprochen, das ist das erste Mal", sagt mir Kotto am Telefon. "Ich habe es nur meiner Frau, meinem Rabbi und einem Psychologen erzählt. Das ist das erste Mal, dass ich öffentlich darüber spreche."

Während unserer mehrstündigen Unterhaltung habe ich mich immer wieder gefragt habe, ob Yaphet Kotto mir von einem wahnsinnigen Erlebnis erzählt – oder selbst wahnsinnig geworden ist. Auch die unglaublich Ironie der ganzen Geschichte ging natürlich nicht unbemerkt an mir vorbei: Der Typ aus Alien redet über echte Aliens. Hier sind Ausschnitte unseres Gesprächs.

VICE: Das ist dein erstes Interview in Jahren.
Yaphet Kotto: Normalerweise gebe ich keine Interviews. Aber seit 50 Jahren habe ich mit diesen Ufos und Aliens zu tun. Als mein Agent meinte, dass ein Journalist dazu bereit wäre, mit mir darüber zu sprechen, musste ich das einfach tun.

Wie hat das alles angefangen?
Ich war neun oder zehn und durfte nicht nach draußen. Also habe ich aus dem Fenster den anderen Kindern beim Ballspielen zugeguckt. Als ich mich umdrehte, war eine Gestalt hinter mir – bestimmt 1,80 Meter groß und mit einem langgezogenen Kopf. Sie tauchte auf, sprang hinter mich und verschwand wieder. Von diesem Augenblick an hatte ich ein Erlebnis nach dem anderen.

Was für Erlebnisse?
Jedes Mal, wenn ich in ein neues Haus gezogen bin, ist darüber irgendwann ein rauchartiger Kreis erschienen. Ich fragte mich immer wieder, woher der kam. Nach irgendwelchen Wolken sah das nämlich definitiv nicht aus. Diese Sichtungen erstreckten sich über einen Zeitraum von etwa 15 Jahren. Dann waren da diese Dinger, die über meiner Garage geflogen sind. Ich sollte sie nicht Dinger nennen – es waren Fluggeräte. Ich habe außerdem Zeit verloren und ich frage mich immer, ob sie mir genommen wurde.

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Kotto (links) im Film Blue Collar von 1978

Und was ist auf den Philippinen passiert?
Das war an einem Abend in meinem Büro. Ich hörte, wie meine Frau und meine Angestellten mich ängstlich nach draußen riefen. Ich bin also raus und habe dann diesen gigantischen Rauchkreis über dem Haus gesehen. Als ich sie gefragt habe, was los sei, meinten sie zu mir, dass sie ein Ufo gesehen hätten – groß wie das Yankee Stadium. Sie waren alle fertig mit ihren Nerven. Ein paar Nächte später sah ich es dann selbst. Das Teil überdeckte den ganzen Himmel, den Mond und alles. Ich hatte richtig Angst.

Wurden bei dir jemals psychische Probleme festgestellt?
[ lacht] Überhaupt nicht. Ich habe einen IQ von 196. Du könntest dann auch sagen, dass die mehreren hundert anderen Menschen, die Ähnliches mit Außerirdischen erlebt haben, auch psychische Probleme haben. Dazu gehört der ehemalige kanadische Verteidigungsminister Paul Hellyer. Ein gestandener Mann, der die USA dafür kritisiert, dass sie Außerirdische nicht als Wahrheit anerkennen. Das hat mir ein gutes Gefühl gegeben.

Einige Leute, die das hier lesen, werden dich für verrückt halten.
Ich habe keinen Grund, einfach solches Zeug zu behaupten. Ich bin auf der ganzen Welt bekannt. Deswegen habe ich nach Alien auch nie darüber gesprochen. Dann hätten alle nur gedacht, dass ich versuche, den Film zu bewerben.

Warum siehst gerade du so viele Ufos?
Ich weiß es nicht, aber langsam bekomme ich den Eindruck, dass ich besonders bin, weil ich diese Dinger schon so oft gesehen habe. Nicht Dinger – ich will sie ja nicht beleidigen. Sie haben mich überallhin verfolgt und sind an verschiedenen Orten, wo ich war, aufgetaucht. Irgendwann war ich morgens mit meiner Assistentin in Manila laufen, als eins dieser Fluggeräte aufgetaucht ist. Sie ist total ausgerastet und hat rumgeschrien: "Schau dir das an!" Ich habe nur "Ja" geantwortet und bin einfach weitergelaufen.

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Warum spielt jemand mit solchen Erfahrungen in einem Film über ein ziemlich aggressives Alien mit?
Meine Erfahrungen haben nichts mit dem Film Alien zu tun. Ich habe wegen des tollen Scripts zugesagt – es war nur 72 Seiten lang und eines der besten, das ich je gelesen habe. Es gab mir eine Gelegenheit, die sonst kein anderer afroamerikanischer Darsteller jemals bekommen hatte.

Hattest du Angst bei den Dreharbeiten?
Direkt nach der Szene, in der das Alien durch den Brustkorb kommt, konnte ich für zwei oder drei Tage erstmal nicht sprechen. Als wir in den Raum gegangen sind, um das zu drehen, war die ganze Filmatmosphäre verschwunden. Die Crew stand da mit weißen Schutzbrillen und Plastikmasken, als wäre man in einem Operationssaal gelandet. Sie hatten uns wegen der Szene nie vorgewarnt und als das Teil dann durch den Brustkorb kam, sind alle durchgedreht. Wir alle waren traumatisiert. Ich habe mich gefragt, ob ich mir nicht einen anderen Beruf suchen sollte. Natürlich kamen dadurch meine ganzen Erfahrungen mit Aliens und Ufos wieder hoch. Etwa zum gleichen Zeitpunkt bin ich dann Ufologe geworden.

Warum sprichst du jetzt über deine Erfahrungen mit Aliens?
Ich bin einfach an einem Punkt angekommen, an dem ich es nicht länger für mich behalten kann. Die werden nicht verschwinden. Wir verlieren unsere Flüsse, Seen und Berge – unsere Eiskappen schmelzen. Ich glaube, sie passen darauf auf, dass wir uns nicht umbringen.

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