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In Duisburg ist ein Pottwal am Rheinufer gestrandet

Schulkinder, Forscher und das Duisburger Ordnungsamt schauten alle wie ein Auto.

Irre Kunstaktion in Duisburg-Ruhrort: gestrandeter Wal schockt Schüler im Rahmen — Marc Oliver Hänig (@MOHaenig)4. März 2016

Duisburg, die Stadt der Zebras, ist nicht gerade das, was man eine maritime Hochburg nennen würde. Doch an der Mündung der Ruhr in den Rhein gelegen kann die Ruhrpott-Metropole immerhin den Titel für sich verbuchen, Stadt mit dem größten Binnenhafen der Welt zu sein. Die Wasserwege vom Meer sind weit und tief, weshalb es durchaus möglich schien, was für ein Anblick sich einer Schulklasse heute am Ufer des Rheins in Homberg darbot: Ein ausgewachsener, toter Pottwal lag brach vor ihnen nieder. Zunächst guckten nur die Kinder doof wie ein Auto, kurze Zeit später kamen noch Forscher dazu, um das gestrandete Tier zu untersuchen. Als sich auch noch das Duisburger Ordnungsamt hinzugesellte, war die Runde der Ungläubigen komplett.

Die erste Vermutung war, dass der Wal sich über die Nordsee in den Rhein verirrt habe, weiter und weiter gen Duisburg schwamm, bis er schließlich am Ziel elendig krepierte. Das Internet hatte auch schon eine Antwort parat: „Wirtschaftswale sind das. Sind keine Echten Wale, die kommen nur wegen dem Geld." Sehr gut. Die These kam aber erst auf, nachdem das Mysterium um den toten Berg Fleisch gelüftet wurde. In Wahrheit war das 20 Meter lange Tier zu keinem Zeitpunkt lebendig, wie RP-Online berichtet. Es ist eine verdammt gute Attrappe der belgischen Performance-Gruppe Captain Boomer.

Im Zuge der Kulturfestivals Duisburger Akzente wurde die massive Konstruktion eigens auf der Ladefläche eines Transportes an den Strandungsort gebracht. Das Motto des Festivals lautet „Nah und fern – 300 Jahre Hafen", die Performance-Gruppe wollte mit der Aktion auf die zunehmende Vermüllung der Meer und den damit verbundenen Anstieg von Walstrandungen aufmerksam machen. Der Plan ist, das Tier heute auch noch anderen Ort in Duisburg abzuladen. Next stop: Mühlenweide in Ruhrort.


Bei dem Wal im Vorschaubild handelt es sich um einen echten Pottwal, der im Dithmarscher Wattenmeer gestrandet ist | Foto: imago | JOKER