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Die Wohnungsnot für Studenten wird in Deutschland immer verheerender

Insgesamt 91 Unistädte wurden in einer neuen Studie untersucht. Es wird immer teuerer. Doch die Studie fand auch Orte heraus, in denen man sich große WG-Zimmer noch leisten kann.

Foto: imago | Imagebroker

Annehmlichkeiten des Studentenlebens: Partys, neue Freunde, viel Sex, wenn man es richtig anstellt. Abfucks des Studentenlebens: regelmäßige Todeskopfschmerzen durch exzessiven Alkoholgenuss, kein Geld, winzige Studentenbuden.

Vor allem die Wohnungsnot unter jungen Menschen nimmt immer absurdere Züge an. Wir berichteten erst kürzlich über eine Berlinerin, die in einer 2,4 Quadratmeter großen Gästetoilette wohnt. Ob aber der Wohnungsmarkt für Studenten tatsächlich immer mieser wird oder diese Feststellung nur auf einzelnen Beispielen und unserem subjektiven Gefühl beruht (siehe Großeltern: Früher war alles besser!), wollte der Immobilienentwickler GBI wissen. Deshalb gab er beim Moses Mendelssohn Institut eine Studie in Auftrag, die die Wohnungssituation in Studentenstädten unter die Lupe nehmen sollte.

Dabei wurden alle Hochschulstandorte mit mehr als 5.000 Studenten untersucht—das Ergebnis: Die Wohnungssituation für Studenten hat sich im Vergleich zum Vorjahr drastisch verschlechtert. In 19 Städten schätzen die Forscher die Lage als besonders kritisch ein. Vor in allem München, Frankfurt am Main und Köln finden Studenten schwer eine Bleibe, wobei sich die Wohnsituation in keiner Stadtzum Vorjahr derart verschlechtert hat wie in der Jecken-Hochburg Köln. Aber auch in Freiburg, Darmstadt, Konstanz und Düsseldorf wird's für Studenten zunehmend unrosiger, sodass München als bisheriges Paradebeispiel für ein überteuert-beschissenes Wohnangebot von immer mehr Städten eingeholt wird.

In der Studie berücksichtigt wurden nicht nur Miet- und WG-Preise, sondern auch Faktoren wie Leerstandsquoten, Wanderungssalden, Studenten- und Erstsemesterzahlen. Auch die Zahl der Berufsschüler, die den Studenten auf dem Wohnungsmarkt Konkurrenz machen, floss in die Analyse mit ein.

Trotz der wenig erfreulichen Gesamtlage finden sich sieben unter den insgesamt 91 untersuchten Städten, in denen sich die Wohnlage zum Besseren gewendet hat. Wer bei der Wohnungssuche nicht total die Nerven verlieren will, sollte es als Alternative zu den großen Metropolen mit Bielefeld, Hannover, Kaiserslautern, Kassel, Münster, Osnabrück oder Würzburg versuchen.

Und doch kann es den Studenten nicht völlig schlecht gehen, denn selbst in den überteuerten Städten gäbe es durchaus Möglichkeiten, in Außenbezirke zu ziehen, was seltener in Anspruch genommen wird als gedacht. Wie die Forscher gegenüber der Deutschen Presseagentur erklären, opfern die Studenten lieber Ausstattung und Wohnungsgröße, als auf Kneipen und ein reiches Kulturangebot in den attraktiveren Vierteln zu verzichten. Es ist also noch Luft nach unten. Yippie!