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NASA-Entdeckung: Auf dem Jupitermond Europa schießen Wasserfontänen in die Höhe

In einer mit Spannung erwarteten Konferenz hat die NASA heute „überraschende Neuigkeiten“ verkündet.
Der Jupitermond Europa | Bild: Wikipedia | NASA / Jet Propulsion Lab-Caltech / SETI Institute | Public Domain

Am heutigen Montagabend hält die NASA eine bereits seit Tagen mit Spannung erwartete öffentliche Telefonkonferenz ab, die hier auch live als Audio-Stream verfolgt werden kann. Das Weltraumunternehmen hatte bereits angekündigt, dass es bei den News um neue Erkenntnisse bezüglich des Jupitermonds Europa gehen wird und damit die Wissenschaftswelt in freudige Erwartung versetzt.

Bereits seit langem gehen Wissenschaftler davon aus, dass auf Europa unter einer vereisten Oberfläche ein viele Kilometer tiefer Ozean mit flüssigem Wasser schlummert, der den Meeren auf der Erde in seinen chemischen und physikalischen Eigenschaften ähnlich ist. Nun haben die NASA-Forscher bekannt gegeben, dass sie Fontänen aus Wasserdampf beobachten konnten, die aus der Eisschicht schießen.

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We've spotted possible water plumes erupting on Jupiter's moon Europa using @NASA_Hubble: https://t.co/UvnkSeM4D3 pic.twitter.com/oEeBmogSNw
— NASA (@NASA) September 26, 2016

In der Telefonkonferenz betonten die Wissenschaftler auch, warum ihre Beobachtung für sie so spannend sei: Da Europa einer der vielversprechendsten Kandidaten für habitable Lebensbedingungen sei, ist es besonders wichtig, mehr über die Charakteristika des unterirdischen Wassers herauszufinden—die Fontänen könnten den Wissenschaftlern solche Informationen liefern, ohne dass je eine Sonde auf den entfernten Mond geschickt werden muss.

Die Beobachtungen habe man im Jahr 2014 gemacht, doch angesichts der Komplexität der Aufnahmen und der Datenanalyse sei man erst jetzt so sicher gewesen, dass man nun an die Öffentlichkeit gehe. Dennoch wiesen einige der beteiligten Wissenschaftler darauf hin, dass die Daten keine 100% Sicherheit liefern könnten.

.@NASA_Hubble has spotted possible water plumes on #Jupiter's moon #Europa. Live teleconference ongoing now: https://t.co/be3HhLXtbx pic.twitter.com/XfwsopNlW8
— NASA Solar System (@NASASolarSystem) September 26, 2016

Schon in der Vergangenheit berichteten NASA-Forscher über eine Wasserdampffontäne auf Europa—diesmal konnte man ihre Existenz jedoch erstens mit einer neuen Methode nachweisen und zweitens Indizien auf ein gewisses Muster in den zeitlichen Abläufen der Fontänen beobachten.

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Die aktuellen Erkenntnisse lieferte das Hubbleteleskop—doch tatsächlich jagen die Forscher schon lange Wasser auf dem Jupiter hinterher: Bereits im Jahr 1989 schickte die US-Weltraumbehörde die Raumsonde Galileo ins All, um Jupiter und seine Monde zu inspizieren und nach Hinweisen auf lebensfreundliche Bedingungen zu suchen, die auf dem Mond einmal geherrscht haben könnten. „Dieser unterirdische Ozean ist der Schlüsselfaktor hinter dem habitablen Potential des Mondes", erklärte die NASA vorab in einer Presseerklärung.

Zwei Hubble-Aufnahmen, die eine Wasserdampffontäne zeigen. Screenshot: NASA-Präsentation

Eine NASA-Graphik skizziert ein mögliches Szenario, wie das Wasser durch die dicke Eisschicht an die Oberfläche schießen könnte .Screenshot aus der Live-Präsentation | NASA.

Bereits am Mittwoch den 25.9. machte die NASA die Wissenschaftscommunity auf Twitter heiß, bremste jedoch allzu große Hoffnungen: „KEINE Aliens" schrieb man in einem Tweet, der auf die Bekanntgabe der Neuigkeiten ankündigt:

Monday, we'll announce new findings from Jupiter's moon Europa. Spoiler alert: NOT aliens: https://t.co/89qj23DM6Y pic.twitter.com/d7cSuBBXZz
— NASA (@NASA) 25. September 2016

Oder besser gesagt: NOCH keine Aliens. Denn ein solcher Ozean birgt nicht nur das Potential mikrobische Lebensformen zu ermöglichen, sondern könnte in seinen Tiefen sogar die komplexe Evolution mehrzelliger Lebensformen bergen. Studien vermuten, dass der heiße Kern des Mondes das Wasser salzhaltig werden lassen könnte, während gleichzeitig das Eis der Oberfläche chemische Elemente in den Ozean absorbiert. All diese Eigenschaften lieferten eine Grundlage für Nährstoffe, welche die potentiellen Lebensformen zu ihrer Entwicklung benötigen.

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