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NASA Scanner für die Vermisstensuche

Die neue FINDER Apparatur soll Katastrophenopfer schneller, effizienter und in größerer Tiefe finden können, als es ein Spürhund jemals könnte.
Video via NASA

Der Tsunami und das Erdbeben in Tohoku vor zwei Jahren töten mehrere tausend Menschen und hinterließ hunderte Vermisste. Die Zahl der Menschen, die flüchten mussten und ihr Dach über dem Kopf verloren, schien ins unermessliche zu steigen. Eine Technologie, die die Reaktionszeit in solchen düsteren Szenarianen verbessert, und ein schnelleres maschinengestütztes Lokalisieren von Opfern in Katastrophengebieten ermöglicht, wäre also in der Tat eine große Hilfe: Und genau hier kommt das von NASA jetzt vorgestellte neue Gerät mit dem Namen FINDER ins Spiel (Finding Individuals for Disaster and Emergency Response = Personenfinder bei Katastrophen und Notfallmaßnahmen)

Hunde, die seit Jahrzehnten die Rolle des Nothelfers eingenommen haben, können sich nur auf ihren Riecher verlassen. Der FINDER hingegen nutzt, ähnlich wie beim Dopplereffekt, Mikrowellen um Atmung und Puls zu lokalisieren. Die leichte Aktentasche, die im Video zu sehen ist, wurde für das Heimatschutzministerium mit Fernerkennender Radartechnik ausgestattet, die das NASA Jet Propulsion Lab nutzt um Raumfahrzeuge im Flug orten zu können. Das Gerät enthält ein Tablet, auf dem dann die lebenswichtigen Organe der versteckten Person angezeigt werden.

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Bei Massenunfällen und Naturkatastrophen könnten Geräte wie FINDER eine entscheidende Unterstützung sein, um Opfer noch in der „goldenen Stunde“ zu finden, in der die höchsten Überlebenschancen bestehen. Die Identifizierung einer Person funktioniert noch in bis zu neun Meter Tiefe unter den Trümmern identifizieren, durch bis zu sechs Meter massiven Beton, oder über 30 Meter Entfernung im offeneren Raum.

Noch dieses Jahr sind Tests beim Heimatschutzministeriums für Wissenschaft und Technologie geplant: „Das ultimative Ziel ist es Einsatzkräften effizient bei der Rettung von Katastrophenopfern helfen zu können,“ erklärt John Price von FEMA in anpackender Beamtenrhetorik. „Die Technologie hat das Potenzial die Präsenz von lebendigen Opfern schnell zu erkennen, so dass Rettungskräfte wesentlich präziser mit ihren begrenzten Ressourcen handeln können.“

Wenn Projekte wie FINDER Einzug in den Werkzeugkasten von Ersthelfern finden, so verringert sich hoffentlich auch die Reaktionszeit. Dennoch werden sie nicht das Ende der klassischen Rollen von Hunden und Hubschraubern sein. Es gibt noch einige Tests in der Erprobungsphase von FINDER. So ist das NASA JPL-Team momentan dabei, Algorithmen zu entwickeln, welche die Störungen blockieren, die von Pflanzen oder Tieren verursacht werden können.

Wenn überhaupt wird der FINDER die konventionellen Suchmaßnahmen ergänzen, und doch unvermeidlicherweise nicht mehr wegzudenken in Notfalleinsätzen. Man kann sich leicht vorstellen, wie das Gerät im Einsatzfahrzeug untergebracht ist und alle Werte von umliegenden Lebewesen im bestimmten Radius aufnimmt.

Die NASA befindet sich schon in Gesprächen über den Einsatz dieser Geräte im Weltall, um die Gesundheit von Astronauten zu beobachten. Und wenn es gut genug ist für das Weltall, dann ist es gut auch genug für die Erde.