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Detaillierte NASA-Simulation zeigt, wie heiß die Welt im Jahr 2100 sein wird

Packt schon mal die Sonnencreme ein.
Bild: NASA

Bild: NASA

Damit wir uns schon einmal langsam auf die sonnige, überhitzte Zukunft vorbereiten können, auf die die Entwicklung des Klimawandels hinausläuft, hat die NASA nun ein komplettes Klimadatenset veröffentlicht. Der riesige Datensatz erlaubt es, die Veränderungen und Gradzahlen an seinem eigenen Computer einzusehen. Kleiner Tipp, bunkert schon mal die Sonnencreme.

Für die Auswertung wurden Daten aus 21 unterschiedlichen Computermodellen und Klimavorhersageprogrammen miteinander verschmolzen, die, aufgrund von Treibhausgasemissionen in der Atmosphäre, die Veränderungen in Temperatur und Niederschlag von 1950 bis zum Jahr 2100 berechneten. Vor allem die weniger gut gerüsteten und gleichzeitig stärker betroffenen Entwicklungsländer sollen so die Möglichkeit bekommen, sich an die Auswirkungen der Klimas besser anzupassen.

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Südamerika im Jahr 2100. Bild: NASA

Die Ergebnisse lassen sich bis auf 25 Kilometer genau lokalisieren, wodurch sogar die Veränderungen einzelner Städte und Regionen mit besonderer Sorgfalt untersucht werden können. Dazu hat die NASA zwei unterschiedliche Simulationen veröffentlicht: Eine, die auf der Basis der aktuellen Emissionsausstöße berechnet wurde und eine, die einen weiteren dramatischen Anstieg der Emissionen einbezieht.

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Europa hat mal wieder Glück und wird sich wohl weiterhin in einer eher gemäßigten Klimazone befinden. In Deutschland reicht möglicherweise auch in 50 Jahren noch ein leichtes Shirt bei prophezeiten sommerlichen Tageshöchsttemperaturen von 20 bis 35 Grad.

Bildausschnitt der NASA-Klimakarte: Europa. Bild: NASA

In Indien und Nord-Afrika sieht es hingegen wesentlich kritischer aus. Dort steigen die Temperaturen im Juli mit unheilvollbringender Regelmäßigkeit auf über 45 Grad.

Afrika und Indien im Juli des Jahres 2100. Bild: NASA

„Die NASA arbeitet daran, mit Hilfe der Daten, die wir über unseren Planeten gesammelt haben neue Produkte [ÜBERSETZUNG] zu entwickeln, mit denen wir unsere Zukunft schützen können", so die leitende NASA-Wissenschaftlerin Ellen Stofan.

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Die Daten des NASA Earth Exchange (NEX)-Programms lassen sich bisher nur auf Windows-Computern einsehen, dafür erwarten den Nutzer elf Terrabyte detaillierter Informationen aus der Zukunft: 50 Jahre regionale Höchst- und Mindesttemperaturen des gesamten Globus. Herunterladen könnt ihr den Datensatz hier.

Es bleibt weiterhin spannend, zu welchen Entscheidungen diese detailreichen Simulationen möglicherweise führen werden. Jenseits von wissenschaftlichen Erklärungen dramatischer Wirbelstürme, Sturmfluten und extremen Dürren, die anhand dieser Daten erstellt werden sollten, führen sie hoffentlich auch zu realisierbaren Klimaschutzmaßnahmen auf politischer und wirtschaftlicher Ebene.