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Zukunft der Woche: Babyfledermäuse, Vaginaboote und Pyramidengene

Diese Woche in unseren komprimierten Utopistennews: Feministische Versionen von Wassersport und Pyramidengene als Antibiotikum.
Bild: Rokude Nashiko via Facebook

Es ist mal wieder Freitag und die kommunikative Wochenendvorbereitung wartet. Bei dem schönen Wetter haben wir euch in unserer Rubrik für Smalltalk-Service „Zukunft der Woche“ angenehm sommerliche Themen gesucht. Von Wasserport, über Genpyramiden, bis hin zu Tierbabies. Viel Spaß mit dem „Peach on the Beach“ und ein schönes Wochenende! Hier sind die Utopistennews:

Vaginaboot

Bild: Megumi Igarashi

Die japanische Künstlerin Rokudenashiko alias Megumi Igarashi wurde letzte Woche wegen ihrer Vaginakunst verhaftet. Der Hintergrund ihrer Arbeit ist die Unterrepräsentation und damit verbundene Tabuisierung von Geschlechtsteilen in der japanischen Gesellschaft. Gleichzeitig war es auch eine rein praktische Entscheidung, da sich andere Körperteile, wie zum Beispiel ihre Hand, nicht besonders für größere Kunstwerke eigneten. So erschuf sie daraufhin unterschiedliche heiß diskutierte Werke auf Vaginabasis wie Miniatur-Kriegsszenarien mit vaginalen Schützengräben, Schmuck, Smartphonehüllen oder Kuchenformen.

Mit ihrer letzten Aktion erhitzte die 42jährige ein weiteres Mal die Gemüter. Rokudenashiko rief eine Crowdfunding-Kamagne ins Leben, um ein 3D-gedrucktes Kayak in Form ihrer Genitalien herzustellen, was sie, wie das Foto zeigt, auch schaffte. Die Unterstützer des sogenannten „Peach on the Beach“ bekommen als Dankeschön eine kleine 3D-Vagina, die Möglichkeit bei einem Druck live dabei zu sein oder eine Fahrt im Pussyboat. Zum Verhängnis wurde ihr nun, dass sie ihre Kunstwerke auch verkaufte, denn der Handel mit obszönen Dinge im Internet ist in Japan illegal.

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Die Künstlerin sieht das natürlich anders. „Meine Arbeit ist gegen den diskriminierenden, ignoranten Umgang mit der Vagina.“, so Rokudenashiko. „Ich kann nicht verstehen, warum die Polizei meine 3D-Drucke als obszönes Material betrachtet.“

Pyramidengene als Antibiotikum

Bei bakteriellen Erkrankungen hat die Medizin ein wesentliches Ziel: Bakterien und befallene Zellen zu töten und gesundes Gewebe zu schonen. Das gerade entstehende Feld der DNA-Nanomedizin liefert hierzu jetzt einen wichtige Baustein. Forschern aus Singapur ist es nun gelungen, DNA-Stränge so zu konstruieren, dass sie sich von selbst zu pyramidenförmigen Nanopartikeln zusammenfinden.

Die Pyramidenform verleiht den Partikeln Stabilität, welche im Inneren der DNA-Doppelhelix die gewünschten Zellgifte trägt. Auch kann die DNA so konstruiert werden, dass sich die Pyramiden nur an befallene Zellen und Bakterien heften und dort ihre tödliche Fracht abliefern. Weil die DNA des Patienten selbst genutzt werden kann, erkennt der Körper die Pyramiden auch nicht als Fremdkörper; so bleiben sie vom Immunsystem unangetastet. Die Forscher aus Singapur konnten mit den Anti-Bakterien-Pyramiden erfolgreich eine mit E.Coli und Staphylococcus infizierte Zellkultur heilen, ohne dass gesunde Zellen Schaden trugen.

Fledermausbabies im Livestream

Bild: Landesbund für Vogelschutz in Bayern

Die Große Hufeinsennase ist Deutschlands seltenste Fledermaus und somit eine besonders bedrohte Tierart. Seit ihrer Entdeckung 1992 wird sie streng geschützt, denn es gibt nur eine „Familie“ und diese Fledermäuse sind die letzten ihrer Art. “Wenn die Kolonie nicht möglichst schnell wächst und sich neue Kolonien bilden, dann wird ein Blitzschlag oder eine Infektion sie vernichten.“, schreibt der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) in einer Presseerklärung.

In einem Tagebuch hält der LBV die Tierfreunde über das Leben der Fledermausfamilie auf dem Laufenden. Von Trauerfällen über Fernsehauftritte bis zum Kälbchenbesuch lassen sich die Höhen und Tiefen im Leben der „Hufis" (Zitat LBV) verfolgen. Die aufregendste Meldung wurde gestern kund getan, denn durch weitere Geburten konnte die Kolonie in ihrem Bestand einen neuen Rekord aufstellen. Nach eher verhaltenen News im Jahr 2013 ist das eine große Erleichterung und ein Grund zum Feiern für alle Fledermausliebhaber.

Als besonderes Bonbon stellten die Tierschützer eine Kamera im Fledermaushaus auf. Wenn ihr eurer menschlichen Artgenossen an diesem Wochenende überdrüssig werdet, dann könnt ihr ja hier mal per Live-Webcam einen Blick in die Kinderstube der kleinen Flattermänner werfen.