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Motherboard

Durch lokale Bioreaktoren soll künstliches Fleisch auf dem Grill landen

Holländische Forscher wollen mit lokalen In-Vitro-Laboren die konventionelle Fleischproduktion ersetzen.

Die globale Fleischindustrie ist ein Desaster. Darüber brauchen wir gar nicht zu diskutieren. Ein Thema, dass vor allem in der Grillsaison, beim gemeinsamen Konsum von Würstchen und veganem Kartoffesalat die Gemüter mit Gefühlen zwischen Ekel und Leidenschaft erhitzt. Sogar Mitbürger aus der absoluten Pro-Steak-Fraktion sind sich darüber bewusst, dass Fleisch zu den aktuellen Konditionen absolut nicht ok ist. Doch was tun damit besseres Fleisch nach besseren Produktionsbedingungen endlich Mainstream wird? Eine Kunstsalami aus Prominenten-Fleisch ist halt doch noch nicht jedermanns Sache.

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Holländische Forscher präsentieren nun ihre Lösung des Problems und eine Vision davon, wie Kunstfleisch den Massenmarkt erreichen kann: Lokale „Bioreaktoren“ sollen den Schlachter um die Ecke ersetzen. Nachhaltige Würstchen für alle—ohne verkürzt gedachte Paniklösungen wie ein Furzmanagement für Kühe zur Reduzierung der Treibhausgase oder Virtual Reality-Brillen für simuliertes Freilandleben von Hühnern. In der Fleischversorgungsvision der holländischen Wissenschaftler gibt es schlicht keine Horrorställe mehr und keinem armen Schweinchen muss mehr der Hals umgedreht werden.

Cor van der Weele und Johannes Tramper von der niederländischen Wageningen Universität plädieren in ihrem Bericht, der soeben in der Zeitschrift Trends in Biotechnology erschienen ist, für eine nicht nur technologische, sondern auch gesellschaftliche Akezptanz von Kunstfleisch. Kleinere Produktionen hätten dabei bereits viel versprechende Ergebnisse geliefert.

Wie man ein Steak züchtet und wie teuer es dann letztendlich ist, verrät euch unser schlaues Motherboard.