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Was es mit den Teraflops der neuen Xbox One X auf sich hat

Microsoft preist die 6 Teraflops seiner neuesten Konsole an – aber was können diese Flops überhaupt und machen sie die XOX damit leistungsstärker als deinen Gaming-PC?

Microsoft hat seine neue Xbox One X vorgestellt. Kurz vor dem Start der weltweit größten Computerspiel-Messe E3 am morgigen Dienstag verkündete der Technologieriese in einer Pressekonferenz am Wochenende die technischen Details seiner neuen Spielekonsole.

Herzstück der XOX, die im November auf den Markt kommen soll und optisch ein wenig an die PS2 erinnert, ist die sogenannte "Scorpio Engine"; Microsofts ganzer Stolz. Der Prozessor verfügt über sage und schreibe sechs Teraflops und ist so "intense", dass er als erster Konsolen-Prozessor über ein eigenes Dampfkammer-Kühlsystem verfügt. Das klingt alles sehr beeindruckend, aber wenn wir mal ehrlich sind, können die meisten Menschen mit dem Begriff Teraflops genauso wenig anfangen wie mit Tachyon-Teilchen oder Gigawatt.

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Fairerweise muss man sagen, dass Microsoft während der Produktvorstellung nicht zu viel Zeit auf die technischen Fachbegriffe verwendete und die Präsentation stattdessen auf das herunterbrach, was die Konsumenten wirklich interessiert: Die Xbox One X sei "die leistungsstärkste Konsole der Welt". Doch was hat es mit den ominösen Teraflops tatsächlich auf sich? Für alle, die gerade überlegen, ob sie ihren Gaming-PC im November sofort gegen Microsofts neueste Spielkonsole austauschen sollen, lohnt es sich, etwas genauer auf die technischen Details zu schauen.

Was steckt also hinter dem Schlagwort Flops, das in der Gaming-Welt gerade so inflationär verwendet wird? Das Akronym "FLOPS" steht für Floating Point Operations Per Second. Es ist ein Maß für die Leistungsfähigkeit von Computern und Grafikprozessoren und bezeichnet die Gleitkommazahl-Operationen, die von ihnen pro Sekunde ausgeführt werden können. Einfach ausgedrückt: Je höher die Flops-Zahl, desto schneller ist der Prozessor und desto besser damit auch die Grafik – so zumindest die Theorie.

Top oder Flop?

Die "Scorpio Engine" von Microsofts Xbox One X ist mit ganzen sechs Teraflops ausgestattet. Die Xbox One hat hingegen gerade mal 1,3 Teraflops, die PS4 1,8 Teraflops und die PS4 Pro wartet mit 4,2 Teraflops auf. Auf dem Papier ist der Grafikprozessor der XOX also schon mal der Leistungsstärkste unter den Spielekonsolen. Doch wie schneidet die Power der sechs Teraflops im Vergleich zu den Grafikkarten von Gaming-PCs ab?

Bild mit freundlicher Genehmigung von Microsoft.

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Wenn dein PC mit einer nVidia-Grafikkarte ausgestattet ist, und es nicht gerade die "GTX 1080" ist, so hat die Xbox One X mehr Flops und – zumindest theoretisch – eine bessere Grafikleistung. Eine GTX 1080-Grafikkarte ist zwar extrem leistungsstark, kostet aber auch mehr als die gesamte Xbox One X – das sollte man bei der Kaufentscheidung bedenken. Wenn dein Gaming-PC mit einer Grafikkarte der nVidia 10-Serie ausgestattet ist, ist er bereits auf einem sehr aktuellen Stand. Sich die XOX nur wegen der höheren Flops-Zahl zuzulegen, wäre also eventuell Quatsch.

Bei AMD Radeon-Grafikkarten haben hingegen auch die aktuellen Modelle der 400er und 500er Serie weniger Flops als die Xbox One X. Trotzdem bedeutet das natürlich nicht automatisch, dass du sofort zur Xbox One X wechseln solltest, weil dein PC mit AMD Radeon läuft – denn auch mit dieser Grafikleistung kann er dir eine gute Optik liefern.

Vielleicht weißt du auch gar nicht, welche Grafikkarte in deinem PC steckt. Das ist keine Schande, schließlich bieten viele Hersteller fertige Gaming-PCs an. In dem Fall kannst du dich einfach daran orientieren, wann du deinen PC gekauft hast. Wenn er älter als ein Jahr ist, dann hat die XOX definitiv mehr Flops.

Wie wichtig einem die Flops-Zahl ist, muss am Ende jeder Gamer selbst entscheiden. Denn wie sich die Teraflops in der Praxis tatsächlich auf die Grafik auswirken, wird von Spiel zu Spiel unterschiedlich sein und kann sich mit der Zeit ändern. Doch nun wisst ihr wenigstens schon mal, was es mit den mysteriösen Teraflops auf sich hat und könnt dieses Wissen in eure Kaufentscheidungen mit einfließen lassen.

Dieser Artikel ist zuerst auf Englisch bei Waypoint erschienen.