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Nach YouTube-Sperre: Waffenvideos jetzt auf Pornhub

Waffen-Vlogger auf YouTube sind sauer: Ihre Videos werden gesperrt. Die Ausweichplattformen? Pornoseiten.
Bild: Screenshot | Pornhub

YouTube will keine Werbung für Waffen und Waffenzubehör mehr auf seiner Plattform sehen. Videos, die "beabsichtigen, Feuerwaffen oder Feuerwaffen-Zubehör direkt zu verkaufen oder zu Seiten verlinken, die diese Waren verkaufen" werden gesperrt, sagte ein YouTube-Sprecher dem Magazin Tubefilter. Die neue Regelung gilt für kommerzielle Videos und DIY-Tutorials gleichermaßen.

Doch YouTube hat eine lebendige Waffen-Vlogger-Szene – und die ist jetzt sauer. Der Kanal InRange TV etwa ist dermaßen von der Entscheidung angefressen, dass er die Videoplattform für Pornhub verlässt. Das berichtete das Magazin Bloomberg.

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In einem Statement, das die Macher des Kanals auf ihrer Facebook-Seite gepostet haben, heißt es, dass sie die Veröffentlichung ihrer Videos "dezentralisieren”. Die Inhalte landen jetzt neben YouTube, Full30, Facebook, BitChute und nun auch auf PornHub. InRange TV, das Waffen und Zubehör testet und bewirbt, sagte in dem Statement weiter, dass man nicht versuchen würde, Geld mit den Videos auf Pornhub zu verdienen – sie wüssten noch nicht einmal, wie das Monetarisierungsmodell der Seite funktioniere. "Wir suchen lediglich nach einem sicheren Ort für unsere Inhalte und unsere Zuschauer", so die Kanalbetreiber.

In diesem "sicheren" Ort sind bisher fünf öffentliche Videos gelandet. Darunter "Was ist die beste Waffe für Männer?" und "Fahrenheit 451 & Der digitale Verfall", in dem die Macher die Änderungen der YouTube-Richtlinien beklagen und diese als "hinterhältig" und "willkürlich" bezeichnen. Kleine Vorwarnung: Die Links führen auf Pornhub, und auch wenn keine Sexvideos zu sehen sind, wollt ihr vielleicht nicht am Arbeitsplatz dabei gesehen werden, wie ihr Waffentests auf einer Pornoseite guckt.

Ob Pornhub im Gegensatz zu YouTube cool damit ist, Waffenvideos zu hosten, ist unklar. Auf eine Anfrage von Motherboard hat die Pornhub nicht geantwortet. In den Nutzungsbedingungen der Pornoseite gibt es allerdings nichts, was Inhalte mit Waffen oder Besprechungen von Waffen verbieten würde. Die Seite ist voll mit nicht-pornografischen Inhalten, und ebenso mit waffenlastigen Pornoclips.

Der Fall zeigt: Wenn Plattformen wie YouTube strikt gegen das Bewerben von Schusswaffen vorgehen, werden Fans und Kanalbetreiber auf andere Seiten ausweichen – auch wenn dort eigentlich anders geknallt wird.

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