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Balint Dobozi über digitale Musik und Soundqualität

Balint Dobozi produziert Musik in verschiedenen Bereichen. Ich traf ihn in seinem Studio und unterhielt mich mit ihm über Soundqualität aus der Sicht eines Künstlers.

Balint Dobozi produziert Musik in verschiedenen Bereichen. Gemeinsam mit Domenico Ferrari arbeitet er zurzeit an Studioprojekten, wie unter anderem ihrem Debütalbum, Filmmusik für den Dokumentarfilm "Carl Lutz—der vergessene Held" und Musikproduktionen für Lea Lu. Ausserhalb des Studios beschäftigen ihn verschiedene Live-Projekte, beispielsweise mit Skor und JJ&Palin. Zusammen mit einem Freund hat er das Label Le Bal Records. Ich traf ihn in seinem Studio und unterhielt mich mit ihm über Soundqualität aus der Sicht eines Künstlers.

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Noisey: Du arbeitest nicht bloss als Musiker und DJ in Clubs, sondern schaffst als Produzent auch Musik für Film und Werbung—wie kam es dazu?

Balint Dobozi: Musik ist eine alte Leidenschaft, ich hatte früh schon Klavierunterricht. Darüber kam ich zum Keyboard (von der Klassik zum Jazz). Wenn man die Elektronik mal in den Händen hatte, kommt man relativ schnell dazu,

Du arbeitest nicht bloss als Musiker und DJ in Clubs, sondern schaffst als Produzent auch Musik für Film und Werbung—wie kam es dazu?

Balint Dobozi: Musik ist eine alte Leidenschaft, ich hatte früh schon Klavierunterricht. Darüber kam ich zum Keyboard (von der Klassik zum Jazz). Wenn man die Elektronik mal in den Händen hatte, kommt man relativ schnell dazu, den Computer zu nutzen, du schliesst die Geräte zusammen, lässt Arrangements über die Synthesizer laufen und beginnst zu produzieren. Das hat viel mit Neugierde und Faszination zu tun, einerseits für die Technik, aber vor allem auch dass du selbst die Klänge zusammensetzt und dir anhören und aufnehmen kannst.

Früher gingen Musiker ins Studio und ein Tontechniker nahm das auf und mischte es ab. Heute ist das viel näher verbunden, ich merke selber, was muss lauter sein und was leiser.

Der moderne Produzent macht sehr viel mehr, muss sehr viel mehr können oder davon zumindest eine Ahnung haben. Die Kernaufgabe bleibt jedoch Komposition und Produktion.

Foto von Yves Bachmann

Was ist der Unterschied zwischen einem akustischen und einem elektronischen Instrument, und was beachtet man besonders?

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Bei einem akustischen Instrument, lernt man indem man übt, lernt wie es funktioniert, wie es klingt. Beim Synthesizer gilt das gleiche. Du musst wissen was jeder von den 20-30 Reglern macht, dass der richtige gewünschte Sound rauskommt. Es geht um den Klang, den du kreieren kannst. Du musst dein Instrument kennen, sowohl das akustische als auch das digitale. Das ist technischer, eher intuitiv und abstrakt. Ich mag elektronische Geräte, die für jede Funktion einen kleinen Regler haben.

Die Qualität kann bei verschiedenen Equipments sehr variieren. Wie wichtig ist dir die Qualität?

Ich finde, und das würden mir viele bestätigen, dass es bei der Musik um den Ausdruck geht, die Komposition, und wie das Stück gespielt ist. Natürlich kannst du auch mit günstigem Equipment ein fantastisches Stück aufnehmen …

Und mit diesem Equipment auch guten Sound produzieren?

Dass es audiophil ist, und gut klingt, dass man denkt der Klang ist im Raum—nein. Von der Performance her wiederum schon. Jemand der sich mit Musik beschäftigt—ob er jetzt produziert oder gerne komsumiert—der kommt nicht drum rum sich zu überlegen, wie es besser klingen kann.

Foto von Yves Bachmann

Wo bemerkt man eine Differenz bei der Qualität? Bereits bei der Produktion oder spielen eher die Kopfhörer oder die Boxen eine Rolle?

Bei der Produktion geht es darum, dass die Qualität von der ganzen Reihe der Geräte die du brauchst, einigermassen gut ist. Vom Mikrophon ins Kabel, in den Vorverstärker bis zum Analog-Digital-Wandler. All diese Komponenten—da gibt es welche für 100.- und welche für mehrere 1000.-. Du kannst auf allen tolle Stücke produzieren, aber nicht auf allen werden sie toll klingen.

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Ist es dir persönlich wichtig, dass sie auch toll klingen? Die Ansprüche steigen ja stetig.

Ich finde es wichtig, dass man mit den vorhandenen Mitteln das qualitativ Beste rausholt. Wenn man gutes Material hat, kann man mit mehr Qualität technisch viel mehr damit anstellen, ohne dass der Klang schlechter wird. Deshalb ist der gute Sound extrem wichtig, denn das wirkt sich schlussendlich aus auf das Hörerlebnis aus, selbst bei einem kleinen mobilen Gerät. Mit gutem Sound kommt man dem, was der Produzent an erster Stelle gemacht hat, extrem nahe. Man kann Details im Sound erkennen, die du bei winzigen Telefonlautsprechern und MP3 nicht hören kannst. Da hörst du das Wesentliche, kannst mitsingen, aber feine Unterschiede verschwinden.

Foto von Yves Bachmann

Also gibt es tatsächlich extreme Differenzen bezüglich der Soundqualität.

Auf jeden Fall. Einerseits bei der Produktion, wie auch vor allem beim Konsumieren der Musik. Mit dem gleichen Kopfhörer fällt dir der Unterschied zwischen einem wirklich schlechtem MP3 und einer vollaufgelösten CD-Qualität auf.

Und umgekehrt, wenn ich die gleiche Aufnahme einerseits auf alten günstigen Kopfhörern höre, und danach auf Hi-Res-Kopfhörern—

Das sind Welten. Ein guter Kopfhörer überträgt alle Frequenzbänder sehr gut. Auch die Bässe kommen sehr gut rüber. Im Gegensatz dazu brauchst du bei Lautsprechern immer eine gewisse Grösse, um den Bass wirklich zu hören und zu fühlen. Doch mit solchen Kopfhörern kriegst du für vergleichsweise wenig Geld sehr guten Sound.

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Ausserdem ist es sicher so, dass du die Lautstärke bei qualitativ so guten Kopfhörern nicht so extrem aufdrehen musst, weil du den Sound besser und detaillierter hörst. Die Leute wollen ja den Bass hören, den Druck spüren, was du hier ohne allzu hohe Lautstärke erreichst.

Was ist dir als Musiker am wichtigsten? Der Bass oder melodische Stimmung?

Das kommt auf den Musikstil an, bei Clubmusik etwa ist der Bass schon sehr wichtig. Bei einer Radiosingle ist der nicht ganz so wichtig, da die Wiedergabe auf Lautsprechern geschieht, wo der Bass sowieso kaum zur Geltung kommt.

Wenn ich mit Domenico Ferrari Clubmusik produziere, achten wir besonders auf den Bass, seine Frequenzen, seine Lautstärke, auf das richtige Mass. Bei elektronischer Musik hast du enorm viele Möglichkeiten, bei deinem Stück an Feinheiten herumzubasteln. Du hast ein Arrangement, mit dem du die Musik und den Klang immer wieder verändern und variieren kannst.

Foto von Yves Bachmann

Was sind verschiedene Kompressionsstufen, was bedeutet kbps?

Bei der digitalen Musik hast du einen ähnlichen Engpass, wie früher beim analogen Tape (Kassetten). Die Breite des Bandes bestimmte, wie viel Information aufnehmbar war. Dann wurde mit der CD ein digitaler Datenträger entwickelt, der Musik in hoher Qualität speicherte. Doch es blieb nicht dabei: Als das Internet kam und die Festplatten wuchsen, ging es plötzlich darum, wie man die Musik so klein kriegen kann, dass ein Song nur noch ca. 3 bis 4 Megabyte gross ist. Das MP3 wurde entwickelt, bei dem es darum ging, die Musik von der speicherintensiven CD-Qualität runterzurechnen. Überflussige Informationen wurden entfernt (Wenn man die Gitarre an gewissen Stellen aufgrund des lauten Schlagzeuges z.B. nicht mehr hört, werden diese Daten automatisch entfernt). Die Kilobits per second (kbps) kannst du so runterfahren, dass der Hörer den Song als den solchen erkennt. Die Brillanz und das Detail geht dabei aber verloren. Nach der Erfindung von MP3 war es wichtig, möglichst viele Songs auf ein Gerät laden zu können. Heute aber ist die Grösse der Daten kein Problem mehr, da die Festplatten gross genug und die Internetanschlüsse schnell sind, weshalb wir uns auf die Qualität des Sounds konzentrieren können.

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Foto von Yves Bachmann

BEGLEITTEXT

Was ist High Res Audio?

Vereinfacht ausgedrückt benutzt High Res Audio eine höhere Samplingrate (im Deutschen auch manchmal „Abtastrate“ genannt): min. 24bit/96kHz statt 16bit/44,1kHz wie bei einer Audio-CD oder handelsüblichen MP3, die zwar teilweise hohe Bitraten, aber ebenso nur 44,1kHz aufweisen. Hinter diesen Zahlen steht kein sinnloser Quatsch, mit dem sich Technik-Nerds gegenseitig beeindrucken. Eine höhere Samplingrate heißt, dass mehr Frequenzen abgebildet werden können. D.h. die Musik klingt klarer, schärfer, beeindruckender – einfach besser, weil sie viel näher an der Originalaufnahme ist und diese genauer abbildet.

Wo bekomme ich High Res Audio Files?

Es gibt einige Webshops, die sich darauf spezialisiert haben, und es werden monatlich mehr. Die größte Auswahl bieten aktuell www.highresaudio.com und www.qobuz.com. Qobuz bietet auch Streaming-Service an. Beim Streaming-Service kann jedoch aufgrund des Datenvolumens von High Res Audio Files „nur“ in CD-Qualität gestreamt werden.

In welchem Format kommen High Res Audio Files?

Zuerst einmal: Nicht als MP3. MP3s benutzten einen Algorithmus zur Kompression von Musik, d.h. es werden bestimmte Frequenzen weggeschnitten. Das ist genau das, was High Res Audio nicht will. Es gibt insgesamt fünf Formate, die jeweils auf die gängigen Computersysteme zugeschnitten sind. (Übersicht siehe PPT Folie).

Was brauche ich, um High Res Audios genießen zu können?

Es kommen immer mehr Produkte auf den Markt, mit denen High Res Audios zuhause und unterwegs sinnvoll genutzt werden können. Wichtig ist, dass der Genuss durch eine lückenlose Kette an hochwertige High Res-Audio-Produkten am höchsten ist. Sony bietet eine ganze Reihe von Verstärkern und Boxen an, mit denen sich eine solche Kette zuhause herstellen lässt. Für unterwegs ist Sony mit seinem Walkman NWZ-A15 und den Kopfhörern MDR-1A und MDR-1ADAC derzeit weit vorne.

Was bieten die High Res Kopfhörer von Sony?

Alles, was das Herz begehrt. Schon die technischen Daten von MDR-1A und MDR-1ADAC allein sind beeindruckend. Der MDR-1ADAC ist dabei das absolute Flaggschiff: Ein Kopfhörer mit integriertem digitalem Verstärker S-Master HX—der Wandler sitzt also im Kopfhörer, nicht im Abspielgerät. Beide Modelle haben neu entwickelte, hochauflösende HD-Treibereinheiten für eine 100-kHz-Wiedergabe. Die Flüssigkristallpolymer-Membranen sind mit Aluminium beschichtet, um eine größere Breitband-Audioleistung zu garantieren. Die ergonomischen Ohrpolster sitzen bequem und bieten in Kombination mit dem richtigen Player und den High Res Audio Files ein Hörvergnügen, wie ihr es noch nie erlebt habt.

Foto von Yves Bachmann