Acht smarte Tricks für Airbnb, die jeder Reisende kennen sollte
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Acht smarte Tricks für Airbnb, die jeder Reisende kennen sollte

Wenn ihr die beste Airbnb-Unterkunft für den Urlaub sucht, könnt ihr mehr tun als Bewertungen zu lesen. Mit ein paar einfachen Tricks holt ihr euch Rabatte, kommt an begehrte Angebote und entlarvt die Tricks von unseriösen Gastgebern.

Das Versprechen von Airbnb ist ein Zwitter aus Ferienwohnung und Couchsurfing: Freundliche Gastgeber kümmern sich um dich, geben dir Tipps für deinen Aufenthalt und lassen dich in einer wunderbaren Wohnung übernachten, von der du jede Ecke auf Instagram posten möchtest – das alles für einen bezahlbaren Preis.

Umso schmerzlicher, wenn dieses Versprechen nicht eingelöst wird: Die Unterkunft sieht nicht so aus wie auf den Fotos, der Preis schießt plötzlich in die Höhe, Gastgeber sind unhöflich oder antworten auf deine Anfragen gar nicht mehr.

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Was viele nicht wissen: Unter der Haube der wohlig-pinken Benutzeroberfläche von Airbnb stecken Tools, die dir nicht nur dabei helfen, die besten Angebote zu finden, sondern auch Geld zu sparen. Wir stellen dir die wichtigsten vor, zeigen dir nützliche Tools von Drittanbietern und klären dich über so manchen Trick von listigen Gastgebern auf.

1. Nutze aus, dass die Crowd die besten Schlafplätze schon kennt

Ein paar freie Tage liegen vor dir, du hast dir ein paar Euro auf die Seite gelegt – aber du weißt nicht, wohin es gehen soll. Dafür gibt es bei Airbnb die Wishlists: Fleißige Nutzer haben ihre Favoriten für einen Trip in diesen öffentlich zugänglichen Listen gespeichert und somit ein Best-of kuratiert. Hier findest du echte Perlen. Der Nachteil: Die meisten dieser prominenten Ziele sind schon Monate im Voraus permanent ausgebucht.

Solltest du hingegen schon wissen, wohin die Reise geht, kannst du dir mit den Wishlists besondere Schlafplätze einer Stadt raussuchen. Gib in die Suchmaschine deines Vertrauens die Suchbegriffe "Airbnb Wishlist" und den Namen der Stadt oder der Region ein – also etwa "Airbnb Wishlist New York" – und schon findest du die Favoriten, die andere Nutzer in stundenlanger Arbeit herausgesucht haben.

2. Lass dir endlich den wahren Preis anzeigen

Mit dem

Die Erweiterung "Airbnb Price Per Night Corrector" zeigt gleich den richtigen Preis einer Unterkunft an | Bild: Screenshot | Airbnb

An manchen Stellen ist die Nutzeroberfläche von Airbnb ziemlich unpraktisch: Die Preise pro Nacht, die auf der Startseite angezeigt werden, führen in die Irre. Reinigungskosten sind hier etwa noch nicht verrechnet, da sie nur einmal anfallen. Aber bei einer einzigen Übernachtung fallen diese Kosten natürlich stärker ins Gewicht, so dass sich die Ausgaben ordentlich erhöhen.

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Beispiel: Eine Übernachtung wird für 86 Euro pro Nacht angeboten. Schaut man sich jedoch die kleiner dargestellte Gesamtsumme an, dann sieht man, dass der Preis pro Nacht in Wirklichkeit 30 Euro höher ist und bei 116 Euro liegt. Um dieses Problem zu beheben, hat der Entwickler David Sawyer eine Open-Source-Erweiterung für Browser programmiert: "Airbnb Price Per Night Correcter" lässt sich für Chrome und Firefox herunterladen.

Achtung, die App funktioniert nur, wenn man am Bildschirmende die Sprache auf "Englisch" oder "Französisch" umstellt. Grundsätzlich können Add-Ons Nutzer aber auch ausspionieren, deshalb solltet ihr Erweiterungen vor dem Download stets überprüfen und regelmäßig Erweiterungen rauswerfen, wenn ihr sie nicht mehr braucht.

3. Du denkst, es reicht, die Hausregeln zu überfliegen? Dann wirst du die besten Unterkünfte nicht kriegen

Du hast eine richtig schöne Unterkunft gefunden, dem Vermieter eine herzliche Nachricht geschrieben und trotzdem eine Absage bekommen? Dann ist es möglich, dass du die Hausregeln nicht genau durchgelesen hast. In einem Interview mit dem US-amerikanischen "New York Magazine" verriet der erfolgreichste Airbnb-Gastgeber von New York seinen Geheimtipp.

In seiner Airbnb-Anzeige verstecke der Gastgeber in den Hausregeln eine kleine Anweisung: Bewerberinnen und Bewerber auf sein oft ausgebuchtes Angebot sollen ihre Nachricht doch bitte mit dem Satz "Bonus poins are fun" beginnen. So stellt er fest, ob der potentielle Gast die Hausregeln aufmerksam durchgelesen hat oder nur eilig auf "Buchen" gedrückt hat. Auch andere Gastgeberinnen, die sich vor Anfragen kaum retten können, haben sich diesen Trick zu eigen gemacht.

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4. Ein Apartment, viele Preise: Ja, das ist Airbnb

Du hast ein Appartement gefunden, in dem du dich für ein paar Tage einquartieren willst? Großartig. Du willst jetzt auf "Buchen" drücken und deine Sachen packen? Schlechte Idee. Denn gerade bei Apartments und Ferienwohnungen ist es üblich, dass der Gastgeber auf mehreren Portalen unterwegs ist. Da jedes Portal unterschiedliche Zielgruppen, Gebühren und Rabattaktionen hat, kann der Preis deutlich schwanken – wie eine Reisebloggerin an einem Beispiel aus Salzburg aufgezeigt hat.

Nehmen wir an, wir haben im Oktober 2018 vor, zwei Nächte in Salzburg zu verbringen und wollen gerne die Amadeus Residence. Wir sehen: Auf Airbnb bietet Gabi ein Ein-Zimmer-Apartment für 158 Euro pro Nacht an. Der Gesamtpreis also: 316 Euro.

Aber schon das Wort "Aparthotel" lässt aufhorchen. Hier handelt es sich also nicht um eine Privatwohnung, die hier angeboten wird, sondern um ein Ferienapartment. Sucht man jetzt im gleichen Zeitraum auf Booking.com nach einer Unterkunft, findet man Angebote, die einem sehr bekannt vorkommen. Nur der Preis ist ein anderer, eine Nacht kostet acht Euro weniger als auf Airbnb.

Das Amadeus-Residence-Angebot auf Booking

16 Euro günstiger ist das Apartment auf Booking.com | Bild: Screenshot | Booking

Wer jetzt noch einen Schritt weitergehen will, merkt sich einfach den Namen des Hotels "Amadeus Residence" und tippt ihn in eine Suchmaschine ein. Schon lässt sich herausfinden, dass das Hotel auch ein eigenes Buchungssystem hat. Da hier etwa die Provisionen für Airbnb und Booking weg fallen, ist auch der Gesamtpreis niedriger – für zwei Nächte zahlt man nur noch 253,10 Euro. Gegenüber dem Airbnb-Preis ist das eine Ersparnis von über 50 Euro.

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5. So verhandelst du richtig – vor allem Last-Minute

Airbnb bietet Gastgebern die Möglichkeit, individuelle Preise zu erheben. Es kann sich also lohnen, als Besucher das normale Buchungsfeld links liegen zu lassen. Klicke lieber auf das Bild des Gastgebers und dann auf den Button "Kontaktiere den Gastgeber". Der Nachteil: Viele Airbnb-Gäste nutzen diese Funktion und betteln um Nachlass, sodass Hosts häufig von Anfragen genervt sind. Aber: Mit ein bisschen Geschick kannst du dich im Vergleich zu den meisten anderen positiv hervortun.

Ein Blick in die Airbnb-Community verrät nämlich, wann Gastgeber eher geneigt sind, zu verhandeln. Gastgeber tauschen sich in Foren darüber aus, wann sie Rabatte geben und wann nicht. Und auch wenn einige von ihnen Fragen nach Rabatten grundsätzlich ablehnen, geben andere zu: "Sucking up works" – Schleimen hilft.

Also verfasse keine Copy-Paste-Nachricht, die du dann an 20 Anbieter schickst, denn das merkt jeder einzelne von ihnen. Lies dir zuerst die Beschreibung der Wohnung und das Profil des Gastgebers genau durch. Schreib dann freundlich auf, was dir besonders gut gefällt, welche Gemeinsamkeiten ihr haben könntet und beende die Nachricht mit der freundlichen Frage nach einem Rabatt. Das reicht oft schon. Wichtig: Nur einmal fragen, ein Nein akzeptieren, bloß nicht weinerlich klingen.

Beim Verhandeln helfen auch gute Argumente, um deine Position zu stärken: Etwa wenn man eine sehr späte Anreise oder eine sehr frühe Abreise plant, die Unterkunft also kürzer nutzt als ein normaler Gast. Oder: Man bleibt für eine längere Zeit, vielleicht sogar über Wochen hinweg – dann ist man schließlich mehr als Durchreisender und auch der Gastgeber freut sich über einen netten Bewohner. Bei längeren Aufenthalten ist es sogar üblich, eine oder mehrere Nächte kostenlos zu bekommen.

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Die besten Chancen für Rabatte sind wohl Last-Minute-Buchungen direkt am Tag der Übernachtung. Denn hier gilt die alte Hotelier-Weisheit: Lieber ein Zimmer für einen Bruchteil des Preises anbieten, als es leer stehen zu lassen. 15 Prozent gelten übrigens als Grenze dessen, was Gastgeber für angemessen halten. Und wenn der Rabatt an eine Person geht, die eine so freundliche Nachricht geschrieben hat, umso besser.

6. So erkennst du, wenn Gastgeber mit Fotos tricksen

Es ist der Horrorstart in einen Urlaub: Du betrittst deine Airbnb-Unterkunft, auf den Fotos sah alles hell und freundlich aus, doch dann findest du dich in einer dunklen, enge Bude wieder, und der grässliche Ausblick aus dem Fenster macht das Zimmer noch mieser.

Deshalb lass dich nicht von schönen Detailaufnahmen beeindrucken, die geschickt mit Schärfe und Unschärfe spielen. Wenn Räume in der Unschärfe verschwinden, lassen sich Distanzen nämlich nicht mehr richtig einschätzen – wie ein Twitter-Nutzer erfahren musste.

Weil bei Airbnb das erste Foto das wichtigste ist, ist es logisch, dass die meisten Gastgeber hier das schönste Motiv wählen. Es lohnt sich aber immer, alle Bilder zu checken und sich zu fragen: Wo kommt das Licht her? Wurden zusätzliche Lichtquellen aufgebaut, um den Raum heller wirken zu lassen? Was wird nicht gezeigt: Fehlen Ecken oder Wände? Gibt es auch Fotos vom Bad, von der Küche, also Orten, die nicht repräsentativ sind? Wie sieht die Umgebung laut Google Streetview aus? Fehlt dir ein Bild, frag freundlich danach, damit du einen kompletten Eindruck von der Wohnung kriegst.

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Airbnb bietet Gastgebern übrigens an, ihre Unterkünfte von Profi-Fotografen ablichten zu lassen. Die Kosten dafür stottert man dann mit jeder erfolgreichen Buchung ab. In der Regel zeigen diese verifizierten Fotos ein realistisches Bild von der Wohnung – die Wahrscheinlichkeit, enttäuscht zu werden, ist geringer.


Ebenfalls auf Motherboard: Zu Gast im japanischen Hotel, das von Robotern geführt wird


7. Wie du mit Discount-Codes und Rabatten bei der Buchung sparst

Bei kleinem Reisebudget freut man sich über jeden gesparten Euro, deshalb ist es wichtig zu verstehen, wie das Rabattsystem bei Airbnb funktioniert. Mit einem Invite-Link, den jeder Nutzer erstellen kann, lässt du dich etwa von einem Freund einladen. Du erhältst dannfür deine erste Buchung einen Rabatt von 25 Euro, und sobald du eine Unterkunft für über 75 Euro buchst, kriegt dein Freund 15 Euro gutgeschrieben. Hast du einen netten Freund, der dich bei deiner Reise unterstützen will, überlässt er dir die 15 Euro.

Verreist man zu zweit, ist es ratsam, nicht nur einen Account für alle Buchungen zu nehmen, sondern sich nacheinander anzumelden und sich gegenseitig Prämien zukommen zu lassen. So lassen sich schon bei zwei Reisenden 65 Euro sparen: je 25 bei der Anmeldung und dann nochmal 15 Euro durch einen Empfehlungslink. Je größer die Gruppe und je länger die Reise ist, desto öfter lässt sich das Spiel spielen.

Einen kleinen Nachteil gibt es: Ein neuer Account hat noch keine positiven Bewertungen, was manche Hosts möglicherweise negativ beurteilen – aber vielleicht hilft auch hier eine freundliche Nachricht an den Gastgeber.

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Auch wenn du gerade nicht auf Reisen bist, kannst du mit deinem Rabattcode deinen nächsten Trip vorbereiten: Verteilst du ihn fleißig an Freunde, Familie und Bekannte, die noch nicht auf Airbnb angemeldet sind, kriegst du für deren erste Buchung über 75 Euro ebenfalls 15 Euro auf dein Airbnb-Konto gutgeschrieben.

8. Benutze mächtige Airbnb-Tools, um die besten Deals zu finden

Airbnb-Gastgeber haben schnell begriffen, dass sich mit Daten konkrete Gewinne machen lassen. Bestimmte Events lassen den Preis für ein Zimmer nach oben steigen, wie dieses Schaubild für London zeigt.

Allerdings muss man wissen, wann Saison ist und wann nicht. Einige Gastgeber greifen dafür auf Tools zurück, um den Preis anzupassen. Airbnb bringt etwa die kostenlose Funktion "Smart Pricing" mit, andere schwören allerdings auf kostenpflichtige Tools wie Beyond Pricing, um detaillierte Auskunft über die Daten aus einer Nachbarschaft zu erhalten.

Für Gäste sind zwei Produkte interessant: Zum einen der Freemium-Anbieter Airdna, der einige Daten kostenlos anbietet, etwa eine detaillierte Übersicht aller Airbnb-Angebote in einer Region. Informationen zu Preisentwicklungen und saisonalen Schwankungen gibt es allerdings erst für 30 Euro im Monat. Wer für einen längeren Urlaub aber das Geld in die Hand nimmt, könnte günstige Tage in der Hauptsaison ausfindig machen und dadurch die Kosten für das Tool wieder einsparen.

Das Tool Inside Airbnb ist in all seinen Funktionen kostenlos nutzbar, bietet aber nur eingeschränkt Daten – in Deutschland ist zum Beispiel nur Berlin vertreten. Die Plattform wurde ursprünglich von Aktivistinnen entwickelt, um mit Hilfe von Daten Ferienwohnungen zu erkennen, die eigentlich als Privatwohnungen ausgeschrieben sind. Doch auch du kannst das Tool für deinen Urlaub nutzen: Suchst du eine Unterkunft an einer ganz bestimmten Straße, in einem ganz bestimmten Haus? Hier findest du sie.

Hier findest du alle Texte aus unserer Reihe Maximalfunktion.

Außerdem kriegst du Informationen zur Auslastung der Wohnung: Die Wahrscheinlichkeit, die Zusage für eine Unterkunft mit hoher Verfügbarkeit zu bekommen, ist höher und kann dir unnötige Anfragen ersparen. Übrigens zeigt dir das Tool auch Gastgeber an, die mehr als eine Wohnung anbieten, damit lassen sich professionelle Großanbieter erkennen und vermeiden.

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