Warum ich nach Apples Keynote jede Menge iPhones 6s horte
Bild: Shutterstock ; Komposition: Jason Koebler

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Warum ich nach Apples Keynote jede Menge iPhones 6s horte

Jeder redet über das neue iPhone X. Doch ich investiere mein hart verdientes Geld lieber in den "Trabi" unter den Smartphones.

Die Hysterie um das neue iPhone X kommt mir gerade recht. Während andere Apple-Fans darüber nachdenken, 1.149 Euro dafür hinzublättern, einen animierten Kackhaufen mit den eigenen Gesichtszügen steuern zu können, verfolge ich einen ganz anderen Plan. Ich habe beschlossen, mein hart verdientes Geld lieber in mehrere Modelle des iPhone 6s zu investieren.

Ich bin überzeugt, dass das iPhone 6s irgendwann so etwas wie der Trabi unter den Smartphones sein wird. Klar, der Trabant war nicht unbedingt sexy und DDR-Bürger mussten bis zu zehn Jahre auf ihre "Rennpappe" warten – aber wenn der Trabi einmal da war, bewährte er sich als extrem robust. Zwar hatte er nicht viel Power unter der Haube, aber falls mal ein kleines Problem auftrat, konnte ihn jeder selbst reparieren. Der Trabi erfüllte schlicht und ergreifend seinen Zweck; ohne großes Aufsehen und Schnickschnack.

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In einer Welt, die sich immer schneller dreht, wünsche ich mir einfach eine Schublade gefüllt mit soliden iPhones, auf die ich mich im Ernstfall verlassen kann. Natürlich ist jedes Modell des iPhones wesentlich leistungsfähiger und attraktiver, als es der Trabi jemals war. Doch das iPhone 6s markiert für mich den Moment, an dem Apple die perfekte Mischung aus Funktionalität und Leistung gefunden hatte – kurz bevor der Konzern anfing, tausend Extras einzuführen, die eine Reparatur des iPhones so unglaublich kompliziert machen.

Seit mein iPhone 6s vor wenigen Wochen von einem Auto überrollt wurde und mit einem winzigen Sprung im Bildschirm davon kam, bin ich felsenfest von der Widerstandsfähigkeit des Geräts überzeugt. Ich halte es definitiv für strapazierfähiger als das iPhone X, das fast vollständig aus Bildschirmfläche besteht.

Solange ich auch mein älteres iPhone-Modell auf iOS 11 mit allen neuen Sicherheitsfeatures upgraden kann, verzichte ich gut und gerne auf die Hardware-Gimmicks neuerer Modelle. Das einzige Feature, die ich mir wirklich wünschen würde, wäre ein wirksamer Schutz gegen Wasser. Aber ich schätze, wenn die Preise für das iPhone 6s jetzt fallen, ist es auch nicht mehr so schlimm, falls ich aus Versehen mal ein Gerät im Klo versenke. Denn für den Preis eines neuen iPhone Xs kann ich mir wahrscheinlich bald vier gebrauchte 6s leisten. Falls Apple das Modell bald nicht mehr selbst verkauft, schlage ich eben bei anderen Händlern oder Ebay zu.

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Selbst mein aktuelles iPhone hat viele Funktionen, die ich gar nicht nutze. Bisher habe ich noch kein einziges Mal von meiner persönlichen Assistentin Siri Gebrauch gemacht. Als Sicherheits-Nerd tippe ich viel lieber einen Pin ein, als meinen Fingerabdruck zu scannen. Auch habe ich keinen blassen Schimmer, wie ich mein iPhone als Bezahlsystem nutzen kann.


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Der Gedanke an eine weitere biometrische Funktion wie Apples neue Gesichtserkennungssoftware Face ID, die meine Daten sammeln kann, schreckt mich regelrecht davon ab, das neue iPhone zu kaufen. Denn mit jedem neuen Stück Hardware macht Apple seine Geräte auch angreifbarer. Außerdem werden die Telefone mit jeder weiteren schicken Funktion, die nur mit Ersatzteilen von Apple funktionieren, schwerer zu reparieren.

Vielleicht wird mich Apple eines Tages mit einer Funktion, die ich wirklich brauche, von den Socken hauen. Vielleicht mit einem Solar-Akku oder einer wirklich wasserdichten Hülle – das ist dann vielleicht die Sonderedition Klimawandel. Doch bis dahin bin ich voll und ganz mit der exzellenten Funktionalität zufrieden, die Apple bereits vor zwei Jahren mit dem iPhone 6s erreicht hat. Denkt immer daran: Die NASA ist mit weit weniger Rechenpower, als im iPhone 6s steckt, bis zum Mond geflogen.