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Diese IT-Milliardäre wollen saubere Energie mit ihrem Privatvermögen fördern

Die Breakthrough Energy Coalition hat sich zum Ziel gesetzt, innovativen Technologien zum Markteintritt zu verhelfen, um die Energiewende zu beschleunigen.
Bill Gates. Foto: Imago/China Foto Press

Noch bevor der Klimagipfel in Paris heute so richtig begann, hatte Bill Gates gestern Abend bereits die Breakthrough Energy Coalition verkündet: Eine Initiative von 28 Privatinvestoren, die mit Hilfe ihres Vermögens innovativen Tech-Firmen im Energiesektor unter die Arme greifen will. Das Ziel: Die schnellere Entwicklung und Verbreitung von dringend benötigten Technologien zur emissionsfreien Energieversorgung, vor allem in den ärmsten Ländern der Welt.

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Zu der illustren Runde zählen neben dem Microsoft-Gründer unter anderem Mark Zuckerberg, Amazon-Gründer Jeff Bezos, Jack Ma vom chinesischen E-Commerce-Riesen Alibaba und SAP-Gründer Hasso Plattner. Das Who is who der internationalen IT-Milliardäre sozusagen. Jeder dieser Herren, deren Branche mit ihren gigantischen Serverfarmen mehr CO2 ausstößt als alle Fluggesellschaften dieser Welt zusammen, findet sich auf irgendeiner Forbes-Liste der reichsten Männer der Welt wieder.

Mit ihrem Geld wollen sie in Zukunft technologischen Innovationen aus der Forschung schon frühzeitig zum Markteinstieg verhelfen, um nachhaltige Energie frei von Kohlenstoffdioxid zu fördern. Als Bedingung für ihren Support haben die Mäzene aus insgesamt zehn Ländern einer Gruppe von 20 internationalen Regierungen die Verpflichtung abgerungen, entsprechend öffentliche Fördergelder für die Forschung locker zu machen. Als Partnerinitiative der Breakthrough Energy Coalition wollen nun Staaten wie China, USA, Indien, Deutschland, Brasilien, Saudi-Arabien im Rahmen der gemeinsamen „Mission Innovation" ihre Ausgaben für die Entwicklung grüner Technologien in den nächsten fünf Jahren verdoppeln.

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Erneuerbare Energien sollen so dank gesunkener Kosten für die entsprechenden Technologien auch in Entwicklungsländern als die bessere Alternative gegenüber traditionellen Energiequellen verfügbar gemacht werden. Länder wie beispielsweise Indien, in denen noch immer Hunderte von Millionen Menschen von der Elektrizitätsversorung abgeschnitten sind, setzen derzeit noch auf Kohle—die Versorgung der Bevölkerung um jeden Preis wiegt eben schwerer als der Klimaschutz.

In einem kürzlich veröffentlichten Paper schreibt Gates: „Man kann die Bedeutung von sauberer, bezahlbarer und zuverlässiger Energie nicht überbewerten. Sie wird die meisten Länder energie-unabhängig machen und die Preise stabilisieren. Sie wird Ländern mit geringem und mittlerem Einkommen die Ressourcen ermöglichen, die sie zur Entwicklung ihrer Wirtschaften und dem Ausweg aus der Armut brauchen—und bei all dem wird die globale Temperatur um nicht mehr als 2 Grad ansteigen. Ich bin optimistisch, dass die nächsten 15 Jahre die Durchbrüche bringen, die wir brauchen, um all diese Dinge zu schaffen."

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Ob die Breakthrough Energy Coalition nun tatsächlich rein philanthropisch auftreten will oder viel mehr das grüne Wachstum als viel versprechende Kapitalanlage anvisiert, bleibt abzuwarten. Bill Gates wird im Laufe der Klimakonferenz gemeinsam mit Barack Obama konkretere Ziele von Breakthrough Energy Coalition und Mission Innovation präsentieren.