Weil er Noten seiner Schüler pimpte, muss dieser hackende Tutor ein Jahr in Haft

Der südkalifornische Tutor Timothy Lance Lai hat sich am Dienstag, den 4. August des Computerbetrugs und digtalen Diebstahls schuldig bekannt. Sein Vergehen? Er hatte Keylogging-Software auf mehreren Lehrercomputern installiert, um so die Log-In-Daten für das interne Schulsystem abzufangen. Dort hübschte er anschließend die Noten einiger seiner Schüler etwas auf und lud auch die Materialien anstehender Prüfungen herunter.

Wie Ars Technica berichtet, wurde das zuständige Newport Beach Police Department erstmals über aktiven „einen Betrüger-Ring in Kenntnis gesetzt", als eine Lehrerin gegenüber der Verwaltung erklärte, dass sich wohl jemand an ihrer Notenvergabe-Software zu schaffen gemacht hatte. Im Januar 2014 wurden schließlich elf Schüler der Corona del Mar High School suspendiert.

Lai hatte mit Hilfe der Lehrer-Log-Ins allein innerhalb der ersten Hälfte des Jahres 2013 19 Schülernoten manipuliert. Ermittler vermuten, dass die Keylogger möglicherweise schon seit April 2012 im Einsatz gewesen sein könnten, und dass Lai mit insgesamt bis zu 150 Studenten kooperiert haben könnte.

Laut der LA Times hat Lai noch versucht, Beweise zu vernichten, indem er USB-Sticks formatierte. Den Ermittlern gelang es jedoch, die Daten wiederherzustellen. Im Rahmen des Urteilsspruchs erklärte der Richter Robert Fitzgerald an Lai gerichtet: „Es ist mir völlig unverständlich, wie Sie gedacht haben, dass Sie damit durchkommen. Die Wahrheit kommt immer ans Licht."

Der Urteilsspruch verzögerte sich auch deshalb, weil Lai nach dem Auffliegen des Hacks für mehrere Monate flüchtig war. Die Polizei fasste ihn schließlich im vergangenen Oktober am Los Angeles International Airport. Das Gericht verurteilte ihn nun zu einer Haftstrafe von einem Jahr im Gefängnis und fünf Jahren auf Bewährung.

Lai erklärte vor Gericht, dass er sich „von ganzem Herzen für allen verursachten Ärger entschuldigen möchte. Es tut mir wirklich sehr leid. Ich bin bereit, das wiedergutzumachen."

Facebook-Vorschaubild: Newport Beach Police Department