Die KI-Sexpuppen von RealDoll überzeugen durch ihren einzigartigen Charakter
Bild: Abyss Creations

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Die KI-Sexpuppen von RealDoll überzeugen durch ihren einzigartigen Charakter

Für 9.000 Euro gibt es ab 2017 schon mal einen Puppenkopf mit Künstlicher Intelligenz zu kaufen.

Langweilt euch die immer gleiche Passivität eurer zwar lebensechten, aber extrem schweigsamen Sexpuppe? Dann seid gespannt auf die neuste Entwicklung aus dem Hause RealDoll. Dort entsteht unter den Fingern des Puppenbastlers Matt McMullen nun eine anatomisch korrekte Frauenpuppe mit Künstlicher Intelligenz.

Harmony ist der wohlklingende Vorname des libidinösen Prototyps aus der zukünftigen Realbotix-Serie. Im Gegensatz zu den „klassischen" Bettgefährtinnen des Unternehmens wird sie sich nicht nur plastisch und elastisch den Begehrlichkeiten ihres Besitzers hingeben, sondern aktiv am Geschehen teilnehmen. Harmony wird ganz von selbst ihr Gesicht bewegen, die Beine im richtigen Moment spreizen und ihrem Besitzer mit Worten ihre Freude an seinem bevorzugten Verkehr zeigen. Männliche Puppen oder Angebote jenseits des heterosexuellen Standardmodells der Liebesindustrie (Frau im Angebot für Mann) sind bei RealDoll nach aktuellen Informationen dagegen bisher nicht geplant.

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Ab 2017 gibt es schon mal einen KI-Kopf für 9.000 Euro zu kaufen.

„Die Puppe wird dir mittels Sprach- und Gesichterkennung, sowie anderen sensorischen Steuerimpulsen, wie zum Beispiel einem Beschleunigungsmesser, Feedback in Wort und Bewegung geben", erklärte mir Matt McMullen in einer E-Mail. „So wird sie ihren ganz eigenen Charakter offenbaren und als dieser entsprechend mit dir kommunizieren." Jeder Nutzer kann seine Puppe auf seine persönlichen Vorlieben, sein sexuelles Können und seine Vorerfahrungen „einstimmen", die künstliche Nymphomanin kann dann auf diese speziellen Interessengebiete zurückgreifen.

McMullen lebt als Geschäftsführer und kreativer Direktor von Abyss Creations, dem Hersteller der RealDolls, seine große Leidenschaft aus. In einem Interview der New York Times erzählt er, dass er schon immer Frauen nachbilden wollte. Im Prinzip bringt er mit der KI-Puppe diese innere Bestimmung zu einem neuen Höhepunkt.

„Die Mathematik des Sex ist extrem einfach. Es ist wie Rock Band spielen. Wenn du zur richtigen Zeit die richtigen Knöpfe drückst, kommst du durch die Levels."

Unter seinen Händen soll eine wahre Persönlichkeit entstehen: Das perfekte Frauensurrogat, für alle, die zu scheu sind, eine Echte anzusprechen.

Geliefert wird der feuchte Traum mit maßgeschneidertem Körper—von der Augenfarbe, über die Brüste, bis zur Form der Vagina lässt sich alles im Shop nach den persönlichen Vorstellungen zusammenstellen—übrigens in einer Art Sargverpackung. Und falls das Objekt irgendwann keine Begierde mehr auslösen sollte, lässt es sich ganz einfach in der praktischen Holzkiste auf dem Dachboden verstauen oder im Garten vergraben.

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Matt McMullen bei der Arbeit.

Immerhin sind die Fußnägel schon als elegante French Nails lackiert.

Die KI der Puppe wird cloudbasiert funktionieren, läuft aber auch offline. Sollte also mal kein W-Lan oder Netzwerkkabel zur Verfügung stehen, verfällt das Superweib glücklicherweise nicht in zeitweise, erschreckende Stummheit.

Praktischerweise lässt sich auch ganz einfach der Typ der Plastikfrau verändern, falls der sexuell aktive Mann einmal Fremgehen oder sich eine neue Sexpartnerin zulegen möchte. „Magnetisch mit dem Gesicht verbundene Servomotoren geben dem Nutzer die Möglichkeit, das Gesicht des Roboters zu ändern und so mit anderen Persönlichkeitstypen zu experimentieren", erklärte mit McMullen.

„Die Puppe soll einladend und zugänglich sein—und vor allem natürlich sexy."

Die Erschaffung solch einer Sex-Puppe mit Siri-Sprachfunktion birgt natürlich einige Herausforderungen, damit der Nutzer nicht sexuell frustriert neben seiner kostenspieligen Realbotix auf dem Sofa endet und Trash-Fernsehen guckt. „Wir müssen mit der KI auf jeden Fall aufpassen. Es sollte nicht passieren, dass die Puppe von deinen Worten verwirrt wird und du dann nie mehr mit ihr ins Bett gehen willst, weil du denkst: Oh, nein. Meine Puppe ist dumm!", so McMullen.

Synthetische Frauen von der Stange.

Bisher arbeitet McMullen an der Entwickung des Kopfes der Realbotix, ein finaler Prototyp ist für Ende 2016 geplant. Dann soll die neue Generation der Sextoys zumindest soweit sein, dass ein komplett funktionsfähiger KI-Kopf auf einen Standardkörper gesetzt werden kann.

Diese Kombination wird dann 2017 für erschwingliche 9.000 Euro auf dem Markt erhältlich sein. Wenn die allzeit bereite Vollausstattung des Sexroboters allerdings einmal komplett fertig gestellt wird, muss ihr Zukünftiger mit 60.000 Euro noch etwas tiefer in die Tasche greifen. Dafür sind in dieser einmaligen Investition aber auch jegliche Nebenkosten wie Essen, neue Klamotten oder teure Urlaubsreisen bereits enthalten. Es sei denn, die gute Realbotix muss mal in die Werkstatt…