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Tech

Das Krankenhaus der Zukunft

Zwei Start-ups aus Österreich haben vor, die Interaktion zwischen Ärzten und Patienten mit Microsoft-basierter Technologie zu revolutionieren.
​Foto mit freundlicher Genehmigung von MedCube

Dieser Artikel ist Teil der Sponsored Content-Reihe „Microsoft: Visions", in der wir euch die spannendsten Geschichten aus der weiten Welt von Microsoft vorstellen.

Wer aufgrund von Klima​wandel, antibiotikar​esistentem Putenfleisch oder der globalpolitischen Entwicklungen des noch jungen 21. Jahrhunderts das Optimismus-Handtuch werfen und unsere Erde als zum Scheitern verurteiltes Ablaufdatum im Universum abtun möchte, hat derzeit die Faktenlage auf seiner Seite.

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Wer aber so wie ich mit den Visionen von Science-Fiction-Autoren und -Filmemachern aufgewachsen ist und im Voranschreiten von Technologie und Forschung das Gute sieht, glaubt aber meist trotzdem noch daran, dass wir als Menschheit die Kurve irgendwie kriegen werden.

Die Fortschritte, die in der Medizin und IT-Industrie in den vergangen Jahrzehnten gemacht wurden, befeuern da meinen Optimismus. Besonders spannend wird es dann, wenn genau diese zwei Disziplinen verschmelzen.

Um wirklich entsprechende Projekte in diesem Hybrid-Feld ausfindig zu machen, muss man nicht mal die Landesgrenzen von Österreich überschreiten. Gleich zwei hiesige Unternehmen haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Art und Weise, wie Ärzte und Patienten miteinander interagieren, nachhaltig zu revolutionieren. Wir haben uns die beiden Projekte MedCase und AniMedes genauer angesehen.

MedCase: Der intelligente, vernetzte Arztkoffer für ein neues Jahrtausend

Foto mit freundlicher Genehmigung von MedCube

Bei Med​Case handelt es sich um einen mit Hightech vollgepackten Koffer, der mit diversen Diagnosewerkzeugen und einem Windows 8.1-Tablet wie dem Microsoft Surface ausgestattet ist. Der Koffer ist vor allem in Gebieten, die unter akutem Ärztemangel zu leiden haben, Gold wert.

Der Clou daran: Untersuchungen können vor Ort von Menschen durchgeführt werden, die nur über wenig medizinisches Wissen verfügen. Die eigentliche Diagnose wird von einem Arzt gestellt, der die an ihn übermittelten Daten hunderte oder gar tausende Kilometer entfernt auswertet. „Dadurch werden in den entsprechenden Regionen Arbeitsplätze geschaffen und Arzthelfer, die teils mit ihrem Job überfordert sind, unterstützt", meint Gernot Knes, Marketing- und Produktmanager von MedCubes.

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Anders als bei gewöhnlichen Telemedizin-Ansätze, bei denen sich der Arzt in der Regel lediglich im Zuge einer Audio- und Video-Konferenz vom Patienten ein Bild machen kann, werden durch den MedCase ganz neue Möglichkeiten erschlossen. So wird zum Beispiel auch Diabetesüberwachung mit medizinischer Anleitung möglich.

Der MedCase ist als kompakter Koffer oder auch als Rucksack erhältlich. Entsprechend unterschiedlich sind hier auch Ausstattung und die Preisgestaltung. Enthalten sind etwa ein EKG, ein Blutdruck- sowie Pulsmessgerät und ein digitales Stethoskop. „In Summe ist ein MedCase eine portable, gut ausgestattete, moderne Arztpraxis", sagt Knes. Die Preisspanne eines derartigen Sets ist breit, ein Koffer respektive Rucksack kostet zwischen 3.000 und 20.000 Euro—je nach Instrumenten-Umfang und Automatisierungsgrad. Für das Wundmanagement sind erste Prototypen in Entwicklung, die anstelle eines Koffers in einem Rucksack untergebracht sind.

Nützlich ist das Ganze nicht nur für Regionen, in denen—aus geografischen oder wirtschaftlichen Gründen— ein akuter Ärztemangel herrscht (etwa in Südostasien). Neben medizinischem Personal in Entwicklungsländern gelten auch diverse Einrichtungen in Österreich als potentielle Abnehmer. Wenn alles glatt geht, werden bald nicht nur Mitarbeiter von „Ärzte ohne Grenzen" MedCase in ihrem Arbeitsalltag verwenden, sondern auch Pflegeheime oder mobile Pflegedienste in abgelegenen Regionen in Österreich.

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AniMedes: Interaktive und zeitsparende Patientenaufklärung

Mit freundlicher Genehmigung von AniMedes

In eine ähnliche aber nicht minder spannende Richtung geht eine für stationäre Windows PCs und portable Windows-Tablets abgestimmte App namens AniM​edes. Anstatt einer (Fern)Diagnose ist mit dieser jedoch eine moderne und intelligente Patientenaufklärung vor Operationen in Krankenhäusern möglich. Ziel ist es, die in Krankenhäusern zum Alltag gehörenden Aufklärungsgespräche vor operativen Eingriffen informativer und gleichzeitig zeitsparender zu gestalten.

Herzstück der Anwendung sind aufwendige 3D-Grafiken und -Animationen, die den Patienten ein plastisches und verständliches Bild des bevorstehenden Eingriffes vermitteln sollen. Um etwaige Kommunikationsprobleme zu minimieren, stehen neben Deutsch auch Serbokroatisch, Türkisch und Englisch als Sprachen zur Auswahl. „Für Patientinnen und Patienten ist die digitale Abwicklung und die Informationsvermittlung anhand von audiovisuellen Medien wie 3D-Filmen eine Garantie, dass die Inhalte auch trotz Leseschwächen oder sprachbedingten Verständnisproblemen verstanden werden", sagt Johannes Allesch, der Geschäftsführer von AniMedical.

Neben Informationen zu Operationsdetails und eventuell vorhandenen Risiken bietet AniMedes auch Tools, mit denen der komplette Aufklärungsprozess dokumentiert werden kann. „AniMedes kann auch ohne Hilfe von Ärztinnen und Ärzten vor dem Aufklärungsgespräch verwendet werden, wodurch sich ebenfalls Zeitvorteile ergeben können", so Allesch. Patienten können im Zuge des selbständigen Informierens fragen an Ärzte weiterschicken, die diese ohne Zeitverzögerung beantworten können. Eine persönliche Beratung wird aber dennoch nicht ersetzt. Derzeit wird AniMedes zu Studienzwecken und ersten Realeinsätzen in zwei Krankenhäusern im Bundesland Salzburg sowie bei zwei verschiedenen Klinikbetreibern in Wien eingesetzt.

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Die Entscheidung, AniMedes für Microsoft-Systeme zu entwickeln, wurde bewusst gefällt, sagt Allesch: „Ein Großteil der in Krankenhäusern verwendeten Hardware läuft mit Windows-Betriebssystemen. Bezüglich mobiler Hardware haben wir uns nicht ausschließlich auf das Surface-Tablet festgelegt. Die Verwendung der AniMedes-Software ist künftig wohl auf Bedside Terminals und ähnlichen in den Kliniken eingebauten Systemen am sinnvollsten. Mit den Surface Tablets haben wir allerdings gute Erfahrungen gemacht, was die Integration in klinische Arbeitsabläufe betrifft."

Künftige Trends im e-Health-Bereich

Mario Marusic alias Deejay Ridinaro, Foto von Ben Naussner

Selbstinformation wird in und außerhalb von Krankenhäusern ein immer größeres Thema. Im Falle von AniMedes sollen sich Patienten künftig schon unmittelbar nach der Zuweisung in ein Krankenhaus selbständig anhand von gesicherten Informationen aus gesicherten Quellen informieren können. Hier wird dem Phänom​en „Dr. Google", bei dem sich Patienten durch eine unübersichtliche Masse an meist anonymen und ungesicherten Informationen wühlen, aktiv entgegen gewirkt.

Eine reine Selbstdiagnose wird es aber auch künftig nicht geben, ist Allesch überzeugt. „Es wird einen anhaltenden Trend zum Sammeln von eigenen Gesundheitsdaten geben, wie wir das unter dem Begriff 'quantified self' kennen. Diese Daten werden künftig vermehrt von Ärzten ausgewertet. Das ist auch gut so, solange die Daten kein unkontrollierbares Ausmaß annehmen. So kann der Arbeit von Ärzten durchaus geholfen werden." Diagnosen durch Laien auf Basis irgendwelcher Daten, nur unterstützt durch intelligente Software und ohne ärztliche Aufsicht ist momentan allerdings noch zu gefährlich und nicht umsetzbar. Doch wer weiß, was die Zukunft bringt.