Irgendetwas stimmt mit der Sonne nicht

via 50 Watts/Flickr

Zuverlässigkeit und Konstanz sind große Stärken der Sonne. Sicher, sie bewegt sich – aber sich in Sonnengeschwindigkeit zu bewegen, sieht für das menschliche Auge immer noch verdammt nach Stabilität aus. Wir genießen den Wechselpunkt, die stabilste Zeit eines Sonnenlebens, da sie uns gerade richtig wärmt und stetig Wasserstoff durch Verschmelzung zu Helium macht. Und mit einer elfjährigen Regelmäßigkeit tritt die Sonne in eine stürmische Saison ein, in der die magnetische Polarität kippt – begleitet von Solarflammen und vielen Sonnenflecken. Keine große Nummer für uns auf der Erde.

Aber irgendwas stimmt gerade nicht mit der Sonne. Sie sollte gerade eigentlich an ihrem Solarhöhepunkt sein und ihre Pole sollten mit Magnetismus überlaufen. Ein koronaler Massenauswurf sollte in das Solarsystem planschen, der Radiosignale stört, Satelliten kaputtmacht und die Solarlichter munter macht.

NASAs Jonathan Cirtain erzählte The Australian , dass das aktuelle Solarhoch ein totaler „Punk" ist. Nachdem es ungefähr zwei Jahre später als geplant losging, gibt es nur halb so viele Sonnenflecken, wie erwartet. Auch wenn die Sonne letzte Woche die größte Sonneneruption des Jahres hatte, war der gesamte Zyklus wesentlich schwächer als erwartet. Wissenschaftler sagen, dass es der schwächste Sonnenzyklus seit 200 Jahren ist.

Nach einem koronalen Massenauswurf fliegen Partikel um die Erde via NASA/Wikimedia Commons

Zu allem Überfluss kippen auch die magnetischen Pole nicht wie erwartet. Das Polarmagnetfeld sollte sich abschwächen, auf Null fallen und dann mit gegenteiliger Polarität neu erscheinen. Aber bisher hat nur der Nordpol der Sonne eine umgekehrte Polarität, seit einem Jahr, während der Südpol sich nicht gerührt hat. Also haben beide Pole die gleich Polarität. Klar liegt zwischen den beiden Polaritätsänderungen eine Verzögerung, aber normalerweise dürfte diese Zeitspanne nicht so lang sein.

Wissenschaftler wissen nicht, ob es das Ende eines seltsamen Zyklus ist, der 2003 begann. Und sobald der seltsame Austausch von Polarität erfolgt ist, begibt sich die Sonne in berechenbarere Zyklen, oder ob dies Teil eines längeren Zyklus ist.

Ken Tapping, ein Solarwissenschaftler des National Redeach Council of Canada erzählte der CBC , „Wenn wir einen Scheitelpunkt erkennen und bemerken, wie sich die Aktivität für den nächsten Zyklus aufbaut, dann wird uns das einen Anhaltspunkt geben, ob die Sonne glimmend rumhängt, oder ob sie sich wieder normal verhalten wird."

In seinem Gedicht, Self-Portrait at 28, erinnert sich der Frontman von Silver Jews „an diesen Stolz, der dich jedes Mal überkommt, wenn in der Schule 'unsere Sonne' gesagt wurde," und das kann ich für meinen Teil voll und ganz verstehen. Wir sind stolz auf dich und wir lieben dich, liebe Sonne. Geht es dir gut?