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Durch das Beben in Nepal ist der Mount Everest geschrumpft und nach Südwesten gewandert

Das schreckliche Erdbeben hatte sogar messbare Auswirkungen auf den höchsten Berg der Erde.
Nordseite des Mount Everest. Bild: Wikipedia, Luca Galuzzi | CC BY-SA 2.5

Das Erdbeben in Nepal erschütterte in seiner Macht sogar den höchsten Berg der Erde. Geologischen Untersuchungen der chinesischen Regierung zufolge bewegte sich der Mount Everest dabei um 3 cm in südwestlicher Richtung und verlor 2,5 cm seiner Höhe. Das mag bei den massiven Ausmaßen eines Achttausenders erst einmal nicht weiter auffällig klingen, ist im Vergleich zu sonstigen geologischen Bewegungen jedoch ein enormes Ereignis.

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Berge, so massiv sie auch sein mögen, bewegen sich. Grund für diese langsamen, doch gewaltigen Veränderungen sind die Bewegungen der Erdkruste, der äußeren, festen Schale des Planeten. Und so ist es auch bei dem 8.800er Massiv des Mount Everest: Innerhalb der letzen zehn Jahre ist der Berg ganze 40 cm weit nach Nordosten gewandert, das sind 4 cm pro Jahr. Gleichzeitig wuchs er jährlich um 3 cm in die Höhe.

Satellitenaufnahmen der ESA zeigen nun, dass der Mount Everest nach dem fatalen Erdbeben der Stärke 7,8 mit einem Mal um ganze 3 cm in die entgegengesetzte Richtung, also nacht Südwesten, gewandert ist.

Nur globale Gerechtigkeit kann eine Tragödie wie in Nepal nachhaltig verhindern

„Der Berg bewegt sich permanent nach Nordosten und das Erdbeben ließ ihn etwas in die andere Richtung hüpfen", sagte Xu Xiwei, Leiter des Geologischen Instituts an der China Earthquake Administration in Beijing der Zeitung China Daily. Dennoch beschwichtigte er: „Dieses Ausmaß an Bewegung ist normal und beeinflusst das Leben in der Region nicht"

Das Erdbeben hatte am Everest im April eine Lawine ausgelöst, die 18 Menschen unter sich begrub und das Basecamp zerstört hatte. China und Nepal untersagten daraufhin jegliche Bergtouren für den Rest des Jahres.

Nepal und seine Hauptstadt Kathmandu waren am 25. April und am 12. Mai jeweils von Erdbeben heim gesucht worden, bei denen 8.700 Menschen starben und eine halbe Million Häuser zerstört wurden. Doch während der Mount Everest im April seinen geologischen Hüpfer machte, hatte das zweite Beben keine Auswirkungen—weder vertikal noch horizontal.

„Mittels Messung der Bewegungen erforschen Wissenschaftler die Prinzipien wie und wie viel Energie der Planet frei lässt", so Xiwei. „Diese Untersuchungen helfen uns bei der Ermittlung der Ursachen für tektonische Bewegungen und zeigen an, wenn Abnormalitäten auftreten."