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Für 900 Euro kannst du jetzt diese Drohnen-Version eines Hoverbikes vorbestellen

Für Hoverbike-Hersteller Malloy Aeronautics ist ihre Drone 3 nur eine Zwischenstation auf dem Weg zur Entwicklung eines echten alltagstauglichen Hoverbikes.
The earlier, bi-copter version of the Hoverbike. Image: Malloy Aeronautics
Die ältere Bicopter-Version des Hoverbike. Bild: Malloy Aeronautics

Noch bestimmen Hoverbikes nicht unser alltägliches Straßenbild. Aber die britische Firma Malloy Aeronautics (MA) kommt der schwebenden Fortbewegung mit einer Drohnen-Version jetzt einen großen Schritt näher. Mit der Drone 3 haben sie ein Modell im Maßstab 1:3 ihres geplanten echten, lebensgroßen MA-Hoverbikes entwickelt, das nebenbei auch eine voll funktionstüchtige Drohne ist.

Die Entwicklung des ersten massentauglichen Hoverbikes dauert schon einige Jahre an. Die Drone 3 verdeutlicht nun die jüngste Veränderung in den Designansätzen. Diese verschieben sich in Richtung der Quadrocopter-Modelle, die den meisten zivilen Drohnen ähneln und schon heute auf dem Markt sind. Ursprünglich war die Drohne nur als Proof of Concept für das echte Hoverbike gedacht, doch das öffentliche Interesse war so groß, dass man sich dazu entschloss, das Drohnen-Modell auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter vorzustellen und so Kapital für die Weiterentwicklung des Hoverbikes aufzubringen.

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Laut Erfinder Chris Malloy ist das Hoverbike das weltweit erste fliegende Motorrad. Genau genommen fällt es aber in die Kategorie der Helikopter, da es sich um ein echtes Luftfahrzeug—und nicht nur um ein Hovercraft, das knapp über dem Boden schwebt—handelt. Die Firma will in wenigen Monaten mit ersten Flugversuchen der neuesten Hoverbike-Version beginnen und im Anschluss einen endgültigen Prototypen bauen, um für diesen bei den Luftfahrtbehörden eine Zulassung zu beantragen. Ihr Ziel ist es, dass ein jeder das Hoverbike (nach entsprechender Schulung) fahren darf.

Das Hoverbike aus dem Video ist noch im alten Bicopter-Design, wohingegen die finale Version ziemlich genau wie eine große Version der Drohne aussehen soll. Laut Hersteller beruhe die Entscheidung, in Zukunft auf ein Quadrocopter-Design zu setzen, vor allem auf Kostengründen. „Nach intensiven Testreihen mit dem bemannten Fahrzeug und den maßstabsgetreuen Modellen sind wir auf ein bewährtes Quadrocopter-Design umgestiegen, da es beim jetzigen Stand der Technik nicht möglich ist, ein Bicopter-Modell zu entwerfen, das günstig genug ist, um einen wettbewerbsfähigen Vertrieb zu garantieren”, teilte mir die Firma per E-Mail mit. „Der Bicopter ist eine elegante Lösung—aber die Technik ist noch nicht so weit, dass wir ein praktisches Fahrzeug im Bicopter-Design herstellen können.”

Der neue Prototyp verwendet ein zum Patent angemeldetes System von vier sich überlappenden Rotoren, was laut MA für ein geringeres Gewicht und eine kleinere Plattform-Fläche sorgt (die Plattform befindet sich inmitten der Rotoren und dient als Sitzfläche). Aus Sicherheitsgründen sind die Rotoren von einem offenen Gehäuse umgeben.

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Die Drohnenversion des geplanten Hoverbikes im Maßstab 1:3. Bild: Malloy Aeronautics

Obwohl es noch zu früh ist, sich für einen Hoverbike-Führerschein anzumelden, muss man sagen, dass auch schon das Drohnen-Modell ein wirklich nettes Spielzeug ist. Es ist gut einen Meter lang und wird über ein Pixhawk-Steuergerät kontrolliert. Darüber hinaus kann es auf einer festgelegten Route fliegen oder im Follow-me-Modus verwendet werden. Seine Plattform ist fast 30cm lang und trägt bis zu fünf Kilo, weswegen sich die Drohne für ein paar nützliche (oder zumindest spaßige) Tricks eignet. Im Video zur Finanzierungskampagne kannst du sehen, wie sie ein Glas Orangensaft transportiert, einen Grill mit Wasser übergießt oder einen Teddy zum Fallschirmspringer macht.

MA hat auch für ihren nächsten lebensgroße Fahrzeugentwurf nützliche Anwendungsmöglichkeiten im Sinn, wobei sie betonen, dass der Vergleich zu einem Helikopter—und eben nicht zu einem Motorrad—deutlich besser passt: „Das Hoverbike sollte von Anfang an so entwickelt werden, dass es herkömmliche Helikopter wie den Robinson R22 in alltäglichen Einsatzbereichen—wie dem Zählen von Rindern oder beim Zusammentreiben der Herde—ersetzt“, so die Firmen-Website über Anwendungsfelder, die mir noch nicht vollkommen klar waren.

Das Original-Bike wird eine Traglast von bis zu 120kg haben und kann wie die Drohne für Transportzwecke zu einem Drittel seiner Größe zusammengefaltet werden. Es soll eine günstigere und praktischere Helikopter-Variante werden, die zudem vielseitig verwendbar ist, wie etwa bei Such- und Rettungsaktionen oder in der Landwirtschaft; also kurzum „ein tieffliegendes Arbeitstier mit geringen Wartungskosten.”

Und natürlich soll es auch für ein tolles Flugerlebnis sorgen. Die aktuelle Hoverbike-Kampagne auf Kickstarter hat es sich zum Ziel gesetzt umgerechnet rund 38.000 Euro zusammenzubekommen. Interessenten müssen für eine abgespeckte Version der Drohne rund 750 Euro aufbringen, und mindestens 900 Euro werden für ein echtes flugfähiges Modell fällig.

Vor allem aber zeigt die Drohne, dass Hoverbikes keine bloße Science-Fiction-Vision mehr sind. Wie MA unterstreicht, ist keine der Technologien, die beim Hoverbike Verwendung finden, wirklich neu—sie müssen nur neu miteinander kombiniert werden. Ich persönlich glaube an die Fähigkeiten der finalen Version erst, wenn ich sie in Aktion sehe—aber die Vorstellung einer großen, schwebenden Drohne lässt das Unterfangen weitaus realistischer erscheinen.