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Diese Künstliche Intelligenz analysiert, wie ihr euch gerade fühlt

Lade ein Foto hoch und teste das neue Microsoft-Tool, das versucht, deine Gefühle zu erkennen.
Geht es nach Microsoft, ist der Haaransatz meiner Kollegin erschrocken und traurig. Bild: Motherboard

Verstehst du manchmal nicht, was in anderen gerade vorgeht? Kein Problem, dafür ist ja Microsoft da. Denn einer der Cloud-Dienste aus der kürzlich erweiterten Produktfamilie Project Oxford wird jetzt emotional: Mit einem neuen Machine Learning-Tool will Microsoft nun erraten, wie es dir geht.

[Gnadenlos ehrlicher Algorithmus: Auf how-old.net schätzt Microsoft euer Alter](„Das könnte Microsofts bestes Spiel sein“, witzelte The Verge über Project Oxfords Versuch, dein Alter anhand eines Fotos zu erraten (how-old.net) )

Project Oxford hatte im Mai diesen Jahres mit einem Algorithmus von sich reden gemacht, der das Alter anhand eines Fotos schätzte und meistens gnadenlos danebenlag—Babies wurden zu Mittdreißigern, Zombiemasken wurden im rüstigen Seniorenalter verortet. „Das könnte Microsofts bestes Spiel sein", witzelte The Verge über die Website how-old.net. Nun möchte Microsoft über deine Gefühlslage mittels Gesichtserkennung spekulieren—und jeder darf das Tool testen, bevor es ab Dezember für alle Project Oxford-Nutzer zur Verfügung steht.

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Nur eine von zwei abgebildeten Personen ist wirklich traurig, Microsoft. Bild: knowyourmeme (oben), Motherboard (unten)

Alles, was du dafür tun musst, ist, ein max. 4 MB großes Foto auf die Emotionserkennungs-Website zu laden und die Software die abgebildeten Gesichter analysieren zu lassen (Grumpy Cat ist zu haarig und funktioniert leider nicht, haben wir schon probiert). Das System soll Gefühle wie Wut, Verachtung, Furcht, Ekel, Glück, Indifferenz, Trauer und Überraschung erkennen können und gibt dafür jeweils Zahlenwerte aus. Kann die KI wirklich erraten, wie es dir geht? Wir haben das mal getestet und müssen feststellen: Nicht so wirklich. Von der Gefühlslage unserer heimlich fotografierten Redaktion zeichnet er jedenfalls ein vernichtendes Bild desaströs trauriger bis gleichgültiger Kollegen, die deprimiert Artikel in den Computer hacken. Es ist gar nicht so schlimm, hier zu arbeiten, ehrlich!

Auch das ist kein trauriges oder erschrockenes Gesicht, Microsoft, das ist noch nicht mal ein Gesicht (mit um 90 Grad gedrehten Gesichtern kommt der Algorithmus leider gar nicht klar). Bild: Motherboard

Die API steht Entwicklern als öffentliche Beta zur Verfügung, die das Learn-Tool in Apps einbauen könnten: Zum Beispiel in einen Filter, der traurige Gesichter entfernt, oder ein Sortierwerkzeug, das das fröhlichste deiner Selfies für dich herauspickt.

Auch in Google Glass oder in eine Smartphonekamera eingebaut könnte das Tool hilfreich sein, um beispielsweise Autisten beim richtigen Deuten von Gesichtsausdrücken zu assistieren. Bis es soweit ist und richtig funktioniert, solltet ihr euch allerdings bewusst sein: Einmal hochgeladene Bilder behält Microsoft zur weiteren Verwendung gerne mal auf unbestimmte Zeit.