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Der angebliche Bitcoin-Gründer Nakamoto sagt: „Ich bin nicht Nakamoto!“

In einem neuen Dankeschön-Video erklärt Dorian Satoshi Nakamoto, warum er die Krypto-Community trotzdem liebt.

Die Online- und Offline-Aufregung war groß als Newsweek vor einigen Wochen behauptete die Identität des mysteriösen Bitcoin-Schöpfers Satoshi Nakamoto enthüllt zu haben—inklusive Real-Life-Verfolgungsjagden durch Los Angeles und dem schönen Ende, dass sich ein cleverer Rentner von einem AP-Reporter zum Sushi einladen ließ und die Welt trotzdem nicht mehr wusste als vorher über die Identität des Bitcoin-Erfinders.

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Nun hat sich Dorian Satoshi Nakamoto, der seitdem energisch abgestritten hat für die Krypto-Entwicklung verantwortlich zu sein, mit einem fröhlichen Dankeschön-Video zu Wort gemeldet. Unabhängig von der Frage, ob er denn nun der Gründer ist, hat die Krypto-Community ihn nähmlich ihre bewährte Großzügigkeit zugute kommen lassen und ihm umgerechnet rund 15.000 Euro zukommen lassen:

„Vielen Dank! Ich möchte euch umarmen. All die 2.000 Menschen, die für mich gespendet haben. Ich bin sehr glücklich—jeder einzelne von euch lässt mein Herz aufgehen."

Bitcoin-Aktivist Andreas M. Antonopoulos hatte die Spendenaktion im März als „kleines Dankeschön" gestartet—für den Fall Dorian der echte Nakamoto ist, und gleichzeitig als „Entschuldigung für das was dir passiert ist", sollte er es nicht sein.

Und natürlich nutzte Nakamoto die Gelegenheit, um noch einmal eine eindeutige Botschaft abzufeuern: „Ich bin nicht Satoshi Nakamoto, der Gründer von Bitcoin. Mein Name ist Dorian Satoshi Nakamoto.” Und grinsend fügt er hinzu, dass wenn er der Gründer wäre, er „niemals seinen eigenen Namen genutzt hätte.” Neben Nakamoto steht Antonopoulos, der das Video veröffentlichte. Er steht nur da und lächelt in die Kamera ohne etwas zu sagen.

Gegenüber der Newsweek Autorin Leah McGrath Goodman hatte Nakamoto in Anwesenheit selbst herbeirufener Polizei im März gesagt: „Ich bin nicht länger [in das Bitcoin-Projekt] involviert und kann dazu nichts sagen. Es wurde dem Volk übergeben. Die Menschen sind jetzt selbst dafür verantwortlich.”

Warum er sich damals nicht etwas deutlicher ausdrückte als er an der Haustür überrascht wurde, ist bis heute unklar. Manche mögen vielleicht weiter spekulieren, dass wir es hier mit einer besonders cleveren Aktion von „social engineering“ zu tun haben, mit der Satoshi seine Verantwortung verschleiert. Aber in Wirklichkeit wird es wohl nie geklärt werden wer oder wieviele Satoshi sind.

Ganz wie es sich für eine dezantralisierte, anonymisierte Währung gehört, kennen wir vom Bitcoin-Entwickler bis heute eigentlich nicht mehr als seine virtuellen Statements und das Symbolbild einer Durchschnittsperson.