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Freiheitskampf im Netz: Biometrie in Indien

Im ersten Teil unserer Video-Serie sprechen wir mit Maria Xynou über das Ausmaß an biometrischer Überwachung in Indien, und warum sich der Kampf für vernetzte Freiheit lohnt.

Gerade gestern hat der US-Bundesrichter Richard Leon verkündet, dass die verdachtlose NSA-Überwachung von Verizon-Kunden verfassungswidrig sei—ein seltener Fall von juristischem Widerspruch gegen die Überwachungspraktiken der Geheimdienste. Von solchen vorsichtigen Annäherungen an rechtliche Klarheit ist Indien meilenweit entfernt: Unter dem „Central Monitoring System" kann praktisch jegliche Telekommunikation abgefangen und überwacht werden, ohne dass irgendeine richterliche oder parlamentarische Kontrolle stattfindet.

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Im ersten Teil unserer vierteiligen Serie von Video-Interviews habe ich mich mit Maria Xynou über die umfassenden und unkontrollierten Überwachungsstrategien in Indien unterhalten und sie außerdem gefragt, warum Informationskontrolle auch in einem Land mit sozialen Sorgen ein großes gesellschaftliches Problem darstellen kann.

Sonnenschein und Datensammlung: Schlange stehen zur alternativlosen aber immerhin kostenlosen biometrischen Erfassung in Indien.

Ich habe Maria in Berlin bei der „Whatever Happened to Privacy Konferenz" getroffen, und fand mich schnell in einer Unterhaltung wieder, in der sie mir eindringlich erklärte, wie ernst jeder von uns Spionage nehmen sollte: „Überwachung bedeutet die Kontrolle deines Lebens. Ich kann mir nichts Schlimmeres vorstellen, als dass wir alle massenhaft und ohne Grund ausspioniert werden."

Maria engagiert sich schon lange gegen die Idee von Überwachung: „Als ich 15 war kam Big Brother im Fernsehen und hat mich zutiefst verschreckt, weshalb ich versucht habe, einen Protest an meiner Schule zu organisieren. Die Fernseh-Show zeigt, wie Überwachung nach und nach gesellschaftlich integriert und normalisiert wird und wenn Überwachung zu Unterhaltung wird, dann sind wir nicht mehr weit davon entfernt, überall von CCTV umgeben zu sein." Nach ihrer Arbeit für Privacy International, beschäftigt Maria sich heutzutage ausgiebig mit Informationsfreiheit und der massenhaften Überwachung auf dem indischen Subkontinent.

Auch wenn die NSA das Land tatsächlich an fünfter Stelle in ihrer Hitliste von überwachungsrelevanten Ländern listen, und allein in einem Monat 13 Milliarden Datensätze in Indien abgefangen und abgespeichert hat, so müssen sich die US-Beamten dennoch anstrengen, um mit den nationalen Datenabsaugern mitzuhalten. Nach dem Verständnis des indischen Außenministers sind auch die NSA Programme kein Grund zur Sorge: Das ist doch nicht wirklich Herumschnüffeln," sagte Salman Khurshid gegnüber The Hindu.

Lest auf motherboard weiter, oder klickt auf die NSA-Grafik aus dem geheimen Boundless Informant Programm: