FYI.

This story is over 5 years old.

Tech

Der Autor von 'Half-Life' hat gerade verraten, was in 'Half-Life 3' passieren sollte

SciFi-Autor Marc Laidlaw hat die Geschichten zu bisher jedem Teil des legendären Shooters geschrieben. Doch Episode 3 wurde zum Kummer der Fans nie fertig. Nun hat er in einer codierten Geschichte doch preisgegeben, wie Half-Life enden sollte.
Bild: Half-Life 2: Episode 2, mit freundlicher Genehmigung von Valve

Half-Life 1 und 2 gehören zweifelsfrei zu den einflussreichsten Spielen der letzten 20 Jahre. Die Shooter über den Wissenschaftler Gordon Freeman, der gemeinsam mit tapferen Physikern, Robotern und Rebellen eine Alien-Invasion aufhält, haben mit ihrer Inszenierung wie kaum ein anderer Titel das Geschichtenerzählen in Spielen geprägt.

Doch wie die Geschichte von Half-Life ausgeht, werden wir wohl nie erfahren. Denn nach Half-Life 2: Episode 2 kommt von Valve seit fast zehn Jahren keine Ansage mehr, wie es denn jetzt weitergehen soll. Die Fans blieben mit einem fiesen Cliffhanger und dem Tod eines geliebten Helden hängen und klammerten sich an jedes winzige Detail über eine mögliche Fortsetzung. Doch nun schafft einer der Entwickler überraschend Gewissheit.

Anzeige

Folgt Motherboard auf Facebook, Instagram, Snapchat und Twitter

In einem Blogpost mit dem Namen "Epistle 3" hat der ehemalige Half-Life-Autor Marc Laidlaw jetzt scheinbar seine ganz persönliche Version von Episode 3 als eine codierte Science-Fiction-Geschichte aufgeschrieben.

"Epistle 3" handelt vom Schicksal gewisser Personen mit den Namen Gertrude Fremont, Alex Vaunt und Dr. Bree. Fans erkennen in den Namen natürlich sofort die Referenz auf die Spiel-Protagonisten Gordon Freeman, Alyx Vance und Bösewicht Dr. Breen.

So würde Episode 3 enden – Achtung, ab hier gibt es Spoiler

In Laidlaws Geschichte erkunden die Helden einen geisterhaften Eisbrecher, die Borealis, ein Schiff, das zwischen den Dimensionen reisen kann. Sie kämpfen gegen eine Reinkarnation ihres alten Gegners Dr. Breen in grüner Schleimform (!?) und wie gewohnt gegen die Aliens der Combine.

Nach vielen Abenteuern und Gefahren im Inneren der Borealis, die einer "Mischung aus Geisterschiff und Gruselkabinett" gleichen soll, stehen die Helden vor einer Entscheidung: das Schiff als Waffe für die Menschheit zu bewahren oder es zu zerstören.

Nach einem dramatischen Streit entscheiden die Helden in einer Art Kamikaze-Mission, das Schiff zu zerstören und dabei ihr eigenes Leben zu lassen, indem sie es per Dimensionssprung in die Heimatwelt der bösen Combine-Aliens rammen. Doch die Helden erkennen viel zu spät die Sinnlosigkeit ihres Vorhabens, als die Borealis bereits unaufhaltsam Kurs nimmt auf den Alien-Planeten: Er ist ein gewaltiges Gebilde, größer als alles Vorstellbare. Der Aufprall des Schiffs würde keinen Schaden anrichten, doch der Tod von Gordon Freeman und Alyx Vance wäre gewiss.

Anzeige

Dann hält urplötzlich die Zeit an und der mysteriöse G-Man erscheint, der Gordon Freeman zahlreiche Male gerettet hat. Er entführt allerdings nicht Gordon, sondern Alyx. Gordons Tod bei den Combine-Aliens scheint sicher, das Schiff lässt sich nicht mehr stoppen, doch im letzten Moment erscheinen seine dimensionsreisenden Alien-Verbündeten, die Vortigaunt, und retten auch Gordon in eine ungewisse Zukunft.

Okay, keine Spoiler mehr, alle wieder gucken

Interessant an der Science-Fiction-Story um Wissenschaftler, Aliens und Dimensionsreisen ist eigentlich vor allem der letzte Absatz des Blogposts. "Alte Freunde sind verstummt oder gefallen. Die meisten Mitglieder des Forscher-Teams kenne ich nicht mehr, auch wenn ich glaube, dass die Ideale der Rebellion noch weiterleben. Erwartet keine weiteren Nachrichten von mir. Dies ist meine letzte Episode", schreibt Marc Laidlaw aus der Perspektive Gertrude Fremonts.

Diese Worte klingen jedoch mehr nach Marc als nach Gertrude, nach dem Abschied eines Entwicklers und Autors, der ein Studio verlassen hat, weil er es nicht mehr wiedererkennt. In den zehn Jahren, die zwischen der letzten Half-Life-Episode und diesem Blogpost vergangen sind, hat sich Valve, das Studio hinter Half-Life, komplett verändert.


Bei Vice: Geheimnisse einer Sexautorin


Aus einem Entwickler von Spielen mit komplexer Geschichte wurden vor allem Verwalter der Download-Plattform Steam. Der Entwicklungsfokus hat sich dagegen vollständig verlagert, hin zu Multiplayer-Spielen wie Dota 2 und Counter-Strike: Global Offensive, deren Geschichten von Spielern geschrieben werden und nicht von Autoren wie Laidlaw.

In gewisser Weise markiert dieser flapsige Blogpost das Ende einer Ära und vielleicht auch eine leise Abrechnung für Gertrude und für Marc.

Den vollständigen Blogpost könnt ihr hier lesen, eine Fassung mit den richtigen Namen der Helden findet ihr dagegen auf GitHub.