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Mit Bitcoin-Bestellung: Shitexpress verschickt anonym gekaufte Fäkalienpakete

Meine Bitcoin-Bestellung bei dem unprätentiösen und anonymen Fäkalienlieferanten Shitexpress.com hat mich in meinen Glauben an die Versprechen von Internet-Start-ups bestärkt.
Bild: Screenshot Motherboard

Das Internet quillt über vor aufregenden Start-up-Ideen, die uns das Blaue vom Himmel versprechen. Doch eine innovative Idee ist das eine, mit einem brauchbaren Produkt an den Markt zu kommen, ist das andere. Shitexpress.com überzeugt nicht nur mit einem genial einfachen Produkt, sie haben auch die ersten Hürden der Gründungsphase erfolgreich überstanden. Längst bieten sie jedem Kunden überall auf der Welt einen Liefer-Service für Pferdeäpfel oder andere Fäkalien. Und die Firma hebt sich konsequent mit einem Unique Selling Point von anderen Kacke-Diensten ab: Es werden auch anonyme Bestellungen mit Bitcoins entgegengenommen—ohne dass du dafür ins Deepweb abtauchen musst.

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Ich konnte einfach nicht anders, als meine erste Bitcoin-Bestellung bei diesem grundsympathischen Unternehmen vorzunehmen. Selbstverständlich zelebrierte ich dies auch gleich noch mit dem ersten Motherboard-Unboxing-Video:

Internetbasierte Fäkalienlieferungen sind nicht neu und doch weiß man nie genau, welche Stuhl-Qualität die Lieferung birgt. Während Poopsenders.com durch eine schier unglaubliche Arten-Auswahl überzeugt (Kuh, Elefant, Gorilla), fehlt es hier leider an den adäquaten Zahlungsmitteln. Die geforderte Kreditkarte ist nichts für anonyme Besteller und provoziert in einer Post-Snowden-Welt schnell mal paranoide Phantasien über die möglichen Folgen des öffentlich georderten Shitstorms. Ipoopyou.com leidet ebenfalls an diesem Problem und kommt vor allem noch mit einem ewig langen Absatz über die rechtlichen Bestimmungen daher, der mich von vornherein schon so sehr abschreckt, dass ich von der Seite ganz schnell wieder runter bin. Mailpoop.com war in den frühen 2000ern ein Pionier im Kackeversand, wurde mittlerweile jedoch leider von seinen Mitbewerbern überholt und schloss den Shop.

Das bringt uns zu ShitExpress, einem unprätentiösen Kackelieferanten, der seine Scheiße in die gesamte Welt verschickt. Inklusive einer personalisierten Botschaft, exklusive jeglicher Fragen. Für das Bitcoin-Equivalent von 12,95 Euro (zur Zeit .05 BTC), steckt jemand, vermutlich in Slowenien, deine bestellten Pferdeäpfel in eine schlichte, niedliche oder auch festliche Verpackung und bringt das Paket zur Post. Andere Fäkalien sollen als nächstes Produkt-Upgrade schon bald folgen.

Die personalisierte Botschaft auf der Verpackung kam wie bestellt und angenehm schnörkellos Alle Bilder: Jason Koebler

Entgegen der unendlichen Möglichkeiten moderner Verpackungsindustrie und ohne ernsthafte Feinde, entschied ich mich für die Bestellung: Einmal Pferdescheiße für mich selbst, und wählte eine schlichte Verpackung.

Heute, nur zwei Wochen nach der Bestellung (keine Rechnung, kein Beleg), erreichte mich mein Päckchen. Für den Zoll war es als „Halloween Geschenk" deklariert, doch für mich war es viel mehr als das. Die sichere, pünktliche und korrekte Lieferung bekräftigte meinen Glauben in die Welt der Internet Start-ups.