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John Oliver hat das vielleicht beste Bitcoin-Erklärvideo gemacht

John Oliver schafft, was wir seit Jahren versuchen: Bitcoin so erklären, dass man es sofort kapiert und dabei riesigen Spaß hat. Und nebenbei stellt er eine der größten Krypto-Weisheiten infrage.
Bild: Screenshot | YouTube | LastWeekTonight

Die Blockchain zu hacken, das ist wie ein Chicken McNugget zurück in ein Huhn zu verwandeln: Es geht nicht. Mit Weisheiten wie diesen erklärt Comedian und Moderator John Oliver Blockchain, Kryptowährungen und Bitcoin verständlicher, als es wohl je ein Bitcoin-Bro hätte tun können.

In 25 Minuten erklärt Oliver, warum der Bitcoin-Kurs immer wieder wild auf- und abspringt und wieso neue Währungen wie Dogecoin oder DeepOnion plötzlich erscheinen. Er entlarvt die Faszination der Nachrichtenmedien wenn es um Krypto-Millionäre geht; streift Krypto-Rapper und bringt die eigentlich ziemlich einleuchtende Kernidee hinter Bitcoin auf den Punkt: Um Geld durch die Welt zu schicken, braucht es bisher Banken, bei Kryptowährungen verifizieren dagegen hunderttausende Rechner auf der Welt gleichzeitig alle Transaktionen. Und das ist – theoretisch – schneller, günstiger und auch sicherer als das traditionelle Banksystem. Denn: Banken können gehackt werden, die Blockchain nicht. Wir erinnern uns: Das Chicken Nugget.

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Eine technisch komplexe Antwort auf die Probleme von Bitcoin liefert Oliver nicht. Er spricht nicht über den massiven Stromhunger von Mining Rigs, nicht über Drogen- und Waffenhändler, nicht über das neue Krypto-Wunderkind Vitalik Buterin und seine Währung Ether und, was man noch alles Feines mit der Blockchain-Technologie anstellen könnte. Das will Oliver auch gar nicht.

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Dem Late-Night-Moderator geht es nicht um Krypto-Visionäre und Meganerds, sondern um Menschen, die fasziniert beobachten, wie bisher unbekanntes Digitalgeld aus den Untiefen des Internets plötzlich tausende Euro wert ist und wie ein wirklich gutes Anlageobjekt wirkt. Es geht um die Menschen, die glauben, dass Bitcoin, Ether und Monero ihren Besitzern finanzielle Unabhängigkeit, das Traumauto und die Wohnung im Trendbezirk bringen.

Für diese Menschen hat Oliver einen Rat: Seid verdammt noch mal vorsichtig. "Ihr investiert nicht. Ihr zockt, ihr spekuliert", sagt Oliver. Das ist nicht per se schlecht. Doch Oliver macht deutlich, dass es in der Kryptoblase Betrüger gibt, Hacker, Diebe und windige Geschäftsmänner, die Schneeballsysteme entwickeln und leichtgläubige Krytpoanfänger um ihre Ersparnisse bringen.

Um die Warnung zu untermauern, bittet John Oliver seinen Komiker-Kollegen Keegan-Michael Key auf die Bühne. Als Karikatur eines überdrehten, dann aber überraschend rationalen Krypto-Predigers mahnt Key die Anleger zur Vorsicht und stellt eine der größten Weisheiten der Szene in Frage: "HODLt euch nicht blind!" Die Leute sollten aufhören zu glauben, dass jede Kryptowährung an Wert gewinnt, wenn sie nur lange genug warten, also: ihre Bitcoin bei sich halten, hodln. "In Kryptowährung zu investieren könnte so sein, wie ganz am Anfang in Google zu investieren" (Das heißt: unfassbar schlau.) "Oder es könnte so sein, wie euer Geld in Google Glass zu versenken." (Das heißt: leider dumm).

Danke, John Oliver, danke Keegan-Michael Key, ihr seid die Krypto-Helden des Tages.

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