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Mixes of the World: Michal Wolski

Für unsere neue Serie „Mixes of the World“ verlassen wir deutschen Boden und richten unseren Blick auf unsere polnischen Nachbarn.

Die Welt ist groß und gute Musik lauert tatsächlich überall. Für unsere neue Serie „Mixes of the World" verlassen wir nach unseren ersten beiden Etappenzielen Freiburg und Berlin den deutschen Boden und richten unseren Blick auf unsere polnischen Nachbarn. Seit mehr als sechs Jahren unterstützt dort der Warschauer Michal Wolski die elektronische Szene anhand mehrerer Kanäle: Als DJ, Journalist, Radiomoderator und Labelbetreiber kennt sich Wolski nicht nur aus, sondern bringt die deepe, dubbige Welt von Techno voran. Sein Mix ist ein perfekter Einstieg, um sich mit dem Multi-Talent vertraut zu machen und ein Startpunkt, um zu erfahren, was gerade in Polen auf den Plattentellern liegt.

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Stell Dich doch bitte kurz vor!
Hallo, mein Name ist Michal Wolski. Ich bin Musiker, Radiomoderator und Journalist. Ich lebe in Warschau, nur wenige Minuten von der Innenstadt entfernt. Vor mehreren Jahren, als ich in der Mittelstufe war, habe ich begonnen, elektronische Musik zu machen, aber jeden Tag, wenn ich in meinem Heimstudio arbeite, fühlt es sich so an, als hätte ich gerade erst angefangen. Ich stehe noch am Anfang meines Weges.

Du bist ziemlich aktiv in der polnischen Musik- und Kunstszene. Woran hast du in der Vergangenheit gearbeitet und welche Projekte stehen zukünftig in deinem Fokus?
Ich gebe mein Bestes, um künstlerische und musikalische Projekte voranzutreiben, aber ich habe keine Wahl: sie nehmen mich einfach komplett ein. Die größte Herausforderung ist es, eine Balance zwischen der Musik und meinem täglichen Job als Redakteur zu finden. Nachdem ich in den letzten Jahren einige Partys und Events in polnischen Clubs und Venues organisiert habe, konzentriere ich mich wieder verstärkt auf meine eigene Musik ebenso wie mein Online- und Kassettenlabel Minicromusic Rec, das für deepen Techno und Dub-Techno bestimmt ist. Mit meinem Freund Blazej Malinowski mache ich zusammen auch eine wöchentliche Radio-Show, die ebenfalls auf Deep Techno fixiert ist. Darüber hinaus arbeite ich mit Mateusz Wysocki an unserem Mech-Projekt. Meine neueste Solo-EP habe ich beim New Yorker Label Blank State veröffentlicht. Das sind all meine wichtigen Projekte, es ist eine große Freude und Ehre mit diesen Leuten zusammenzuarbeiten.

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Die Globalisierung ist hier sicherlich das Stichwort, aber ein polnische Produzent, der auf einem New Yorker Label veröffentlicht, findet man jetzt auch nicht alle Tage. Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Blank State?
Es ist eigentlich eine relativ simple Geschichte. Vor einige Zeit zeigte mit ein guter Freude, Karol Nowak, einen Release von Blank State—ich habe ganz aufmerksam zugehört und auch die restlichen Veröffentlichungen ausgecheckt und habe mich sofort in den Sound des Labels verliebt, eine tolle Mischung aus House und Techno. Eines Tages habe ich dann Demos an die Betreiber Kamal und Soren geschickt und glücklicherweise mochten sie meine Tracks. Nach ein paar Mails haben wir uns dann auf einen Release geeinigt und ich kann mich erinnern, dass es ein wundervoller Moment für mich war.

Es ist sicher nicht einfach zu beantworten, aber wie siehst du die aktuelle elektronische Musikszene in Polen?
Das ist in der Tat nicht so easy. Ich spüre, dass unsere Szene am Wachsen ist und sie wächst sogar ziemlich schnell, vor allem gibt es viele tolle Festivals, die sich mit elektronischer Musik beschäftigen—von Techno über Ambient bis hin zu deep Experimenten wie Unsound, Original Source UpToDate Festival, Tauron Nowamuzyka Festival, Audioriver und viele mehr. Es ist schön zu beobachten, dass die Leute sich für diese Nischenmusik interessieren und wundervolle Line-Ups zusammenstellen. Aber Worte und Buchstaben sind doch öde: kommt einfach her und besucht uns!

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Wo und wie hast du den Mix aufgenommen?
Ich habe den Mix in meinem Heimstudio mit Ableton Live aufgenommen. Ich liebe diese Software, ich finde immer wieder neue Wege, um Sounds auf den unterschiedlichsten Ebenen zu erstellen.

Gibt es eine spezielle Idee hinter dem Mix oder zur Trackauswahl?
Ja, ich wollte rekapitulieren, welche Musik ich den letzten Jahren veröffentlicht habe, was ich aktuell releasen werde und was von mir in der nahen Zukunft kommt. Ich habe Stücke aus meinen zwei LPs, der Blank State-EP und unveröffentlichte Tracks zusammengemixt. Es gibt den Hörern die Möglichkeit nachzuempfinden, welcher musikalische Ausdruck für mich heutzutage wichtig ist. Es ist eine Art quasi sentimentales, futuristisches Techno-Abenteuer.

Woran arbeitest du gerade?
Aktuell arbeite ich an den letzten Feinheiten für meine neue EP für Technosoul Rec. mit Remixen von Fluxion und Orphx und natürlich meinem neuen Album, es wird meine vierte LP und derzeit habe ich zwei, drei Versionen („scatches"). Außerdem arbeite ich gemeinsam mit ein paar Freunden an dem Projekt „Conglomerate 2", eine Dub- und Deep Techno Compilation, die als Kassetten-Tapes auf Minicromusic Rec. erscheinen wird. Ihr solltet den ersten Teil auschecken, vielleicht findet Ihr ja Interesse daran—da bin ich mir sogar ziemlich sicher.

Tracklist:

01. Michal Wolski – The Bells [Blank Slate Rec.]
02. Michal Wolski – Measurement [Blank Slate Rec.]
03. Michal Wolski – The Nest [Minicromusic Rec.]
04. Michal Wolski – Waking Up [Minicromusic Rec.]
05. Michal Wolski – Just This Just This [Minicromusic Rec.]
06. Michal Wolski – Model One [Minicromusic Rec.]
07. Michal Wolski – Midnight Train [Minicromusic Rec.]
08. Michal Wolski – Matter of Life and Death [Minicromusic Rec.]
09. Michal Wolski – Untitled – Unreleased
10. Michal Wolski – Untitled – Unreleased
11. Michal Wolski – Untitled – Unreleased
12. Michal Wolski – Untitled – Unreleased

Michal Wolski bei Facebook.

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