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So sieht dein (digitalisiertes) Gesicht auf Drogen aus

Eine neue Anti-Drogen-Kampagne vergleicht die durchschnittlichen Gesichter verschiedener Typen von Drogenkonsumenten.

Bilder: recovery.org

Selbst die schönsten „Keine Macht den Drogen"-Spots können es schwer haben, gegen das Verlangen Alkohol zu trinken, Gras zu rauchen, oder gar mit ein paar chemischen Mittelchen zu experimentieren.

Aus diesem Grund wählt die jüngste Anti-Drogen-Kampagne von Recovery.org jetzt auch einen anderen Ansatz—und versucht die Jugendlichen durch ihre Eitelkeit davon zu überzeugen, die Finger von Suchtmitteln zu lassen. Die amerikanische Organisation hat eine Reihe von Bildern veröffentlicht, die die unvorteilhaften physischen Effekte der Substanzen anhand von durchschnittlich traurigen Drogengesichtern verdeutlichen sollen.

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Die Organisation hat 600 Gesichtsaufnahmen von weißen im Alter von 18 bis 35 gesammelt, die wegen Drogen- oder Alkoholvergehen festgenommen wurden—und diese Bilder mit einer Software für Bildkomposition namens PsychoMorph zusammengefügt. Die Ergebnisse sehen ziemlich genau so aus, wie du es dir vorstellen würdest: Die Kiffer sehen entspannt aus, die Alkohol-Festnahmen sehen irgendwie betrunken aus und die wegen Meth verhafteten sehen latent beängstigend aus.

Die Webseite von Recovery.org beschreibt die Gesichter etwas detaillierter:

  • Betrunken am Steuer, weiblich: gealtert, besoffen
  • Betrunken am Steuer, männlich: benommen, wütend, arrogant
  • Crystal Meth, weiblich: schlaffe und bleiche Haut, unausgeschlafen, ausgemergelt
  • Crystal Meth, männlich: ausgemergelt, unglücklich, dünn, unausgeschlafen
  • Marihuana, weiblich und männlich: rundes Gesicht, entspannt, große Pupillen

Alle drei Substanzen beschleunigen das Altern, führten zu mehr Falten und einer schlafferen Haut.

Interessanterweise sehen die Gesichter trotz der unvorteilhaften physischen Effekte der unterschiedlichen Drogen durchaus attraktiv aus, was nichts mit den Effekten der Suchtmittel sondern mit dem Verfahren der Zusammenstellung der Bilder zu tun hat. Denn je mehr Fotos du zusammenfügst, umso mehr Unperfektion und Variation wirst du aus den menschlichen Gesichter herrausrechnen—bis du schließlich zu einem symmetrischen Durchschnittsgesicht gelangst.

Frühere Studien konnten dabei schon zeigen, dass Gesichter als attraktiver gelten, je durchschnittlicher sie aussehen. Diese Theorie wird unter anderem von Wissenschaftlern der Universität von Glasgow gestützt, die durch Fotozusammenstellung das jeweilige Durchschnittsgesicht für verschiedene Länder erstellt haben. Dabei konnten sie zeigen, dass die durchschnittlichen Gesichter gemeinhin als schön wahrgenommen werden.

Per Komposition zusammengesetzte Bilder sind eine interessante Alternative zu den bewährten Vorher-Nachher-Bildern, mit denen Kosmetikprodukte beworben werden. Die pädagogischen Drogengesichtsvergleiche von Recovery.org erinnern dabei an eine andere Studie der Case Western Reserve University: Die Forscher suchten sich eineiige Zwillinge, wobei einer von beiden Raucher war. Dann verglichen sie die Fotos der Geschwister. Was dabei herauskam ist auch eine ziemlich gute Alternativen zu den Schockbildern, die in verschiedenen Ländern auf Zigarettenpackungen prangen.