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Werden wir bald so durch’s Leben gehen wie die Frau in diesem überladenen Video?

Alles in diesem Kurzfilm wird euch erschreckend real vorkommen.
Bill: Keiichi Matsuda

Eigentlich muss nicht mehr viel über den Kurzfilm Hyper-Reality von Keiichi Matsuda gesagt werden, denn manchmal sagen Bilder mehr als Worte. So auch in diesem Fall. Jeder, der schon mal ein kostenloses Online-Game gespielt hat, einen technischen Support anrufen musste, sich von der schier überwältigenden Menge seiner Apps erschlagen gefühlt hat oder per Smartphone auf einer Website unterwegs war, wird schnell feststellen, dass Matsudas Vision von unserer Augmented-Reality-Zukunft dem Ganzen erschreckend nahe kommt.

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In dem crowdgefundeten Film folgt der Zuschauer einer jungen Frau durch die Straßen und Läden der Stadt Medellín in Kolumbien. Das reale Szenario wird jedoch von der Augmented Reality einer virtuellen Welt überlagert. Diese ist voll von Popup-Ads, virtuellen Spielen mit bellenden Mini-Hunden, laufenden VR-Anrufen und Straßenräubern, die unser Blut und damit unsere Identität stehlen wollen. Der Film ist ein düsteres Cyberpunk-Meisterstück und meiner Meinung nach der beste Kurzfilm dieser Art seit Jahren.

Wenn wir im Gegensatz dazu Demos von beispielsweise Magic Leap schauen, kommen diese uns großartig, fantastisch und lustig vor. Denn wer will schon nicht gerne eine Brille tragen, die bunte Quallen durch den Raum schweben lässt? Denkt man aber kurz darüber nach, wird einem klar, dass Matsudas Zukunftsvision um einiges wahrscheinlicher ist als diese quietschbunten, friedlichen Darstellungen.

Mein Arbeitskollege Brian Anderson wies mich zudem darauf hin, dass wir uns zwar langsam die Auswirkungen einer solchen Technik ausmalen können, es aber noch mehrere Jahrzehnte dauern könnte, bis die Augmented Reality an dem Punkt ist, dass unser Alltag diesem Film gleicht.

„Ich hoffe, dass ich nicht mehr da bin, wenn es je so weit kommen sollte, dass so ein Alltag die Norm sein wird", sagte Brian nur.