Von .de.vu bis .to: So schön sieht es auf den Domain-Atollen im echten Leben aus
Pohnpei, Hauptinsel des gleichnamigen Bundesstaats in Mikronesien, verwaltet die Domain .fm. Foto: Imago​

FYI.

This story is over 5 years old.

Tech

Von .de.vu bis .to: So schön sieht es auf den Domain-Atollen im echten Leben aus

Wieso kennen wir Vanuatu, Tonga und Mikronesien eigentlich nur aus der Adresszeile unseres Browsers?

​Was wäre unser geliebtes Internet ohne all die bunten Websites, die sich hinter exotischen Top-Level-Domains (TLD) wie .fm, .to oder .vu verbergen? Es war Mitte der 1990er, als die ersten Südsee-Paradiese den lukrativen Domainmarkt für sich entdeckten. Inselgruppen und Atolle im Pazifischen Ozean begannen, frischen Wind in die internationalen Online-Adressbücher zu bringen. Mit mal mehr, mal weniger strengen Vergabekriterien sorgten sie für eine inhaltliche Struktur im Netz, die noch heute besteht. Wir haben uns die bekanntesten dieser IP-Domizile mal genauer angesehen und festgestellt, dass sie durchaus mehr zu bieten haben als knackige Internetadressen.

Anzeige

Föderierte Staaten von Mikronesien (.fm): Ein Paradies für Radiosender

Pohnpei, Mikronesien, Foto: Imago

Schwertfisch, Pohnpei, Mikronesien, Foto: Imago

Weltweit bekannt geworden durch ​last.fm wird die vor allem von Radiostationen genutzt TLD .fm seit 1995 auf der Insel Pohnpei vergeben. Die zählt nicht nur zu den regenreichsten Orten des Planeten, sondern war als Teil von Deutsch-Guinea auch schon mal die Domain von Kaiser Wilhelm.

Das Britische Territorium im Indischen Ozean (.io): Das Nerd-Atoll

Die Nerd-Domain verdankt ihre Existenz wohl nur der Tatsache, dass sich hier ein wichtiger Stützpunkt des Weltraumortungs- und Objektverfolgungssystems (SPADATS) der USA befindet. Ansonsten hätten die winzigen Inseln und Atolle des Chagos-Archipels wohl kaum ihre eigene Top-Level-Domain bekommen.

Der Pachtvertrag, den die Briten als Besitzer der Insel mit den US-Amerikanern abgeschlossen haben, läuft 2016 aus.

Tonga (.to): Der sichere Torrent-Hafen

Monou Island, Königreich Tonga, Foto: Imago

Hoher Besuch im Königreich 1953: Queen Elizabeth zu Gast bei Königin Salote von Tonga. Foto: Imago

Das Königreich Tonga gilt als schwarzes Schaf unter den Anbietern von Südsee-TLDs. Hier tummeln sich jede Menge Torrentseiten. In der einzigen parlamentarischen Erbmonarchie des Pazifikraums leben gut 100.000 Menschen.

​​

Tuvalu (.tv): 50 Millionen Dollar für Fernsehsender

Der aus acht Inseln bestehende Zwergenstaat verkaufte die Rechte an seiner TLD .tv im Komplettpaket für 50 Mio US-Dollar und gab sie damit in die Hände von Fernsehsendern weltweit.

Vanuatu (.vu): Jugendsehnsucht .de.vu

Der Strand von Port Olry, Vanuatu, Foto: Shutterstock

Der Champagne Beach auf der Insel Eapiritu Santu, Vanuatu. Foto: Imago

 ​

Wer von uns hatte früher keine eigene Website mit der Endung .de.vu? Vanuatu, der 83-köpfige Inselstaat ermöglichte ab 1995 vielen Usern die ersten Gehversuche im Internet.

Eine schöne geografische Übersicht weiterer internationaler Top-Level-Domains findet ihr ​hier bei Marco Panizza.