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Kroatien will die Homo-Ehe nicht und der Wodka in Russland soll teurer werden, während im Nachbarland Ukraine eine Revolution zu entfachen droht.

Der Aufstand in der Ukraine eskaliert—und die Demonstranten scheinen es ernst zu meinen

Sonntagnachmittag haben Protestierende versucht, die Präsidialkanzlei in Kiew mit einer Art Bulldozer zu stürmen, und die Stadtverwaltung teilweise besetzt und demoliert. Die ukrainische Polizei hält mit Knüppeln, Tränengas und Blendgranaten (!) dagegen.

Die Proteste hatten sich über das Wochenende zugespitzt, nachdem der ukrainische Präsident Wiktor Janukowitsch auf einem EU-Gipfel zu östlichen Partnerschaften ein Abkommen demonstrativ nicht unterschrieben hatte, weil er sich lieber in Richtung Russland als in Richtung EU orientieren möchte und sich mit Wladimir Putin so gut versteht. Laut einer Umfrage haben die meisten Ukrainer aber keine Lust, wieder so etwas wie ein russischer Satellitenstaat zu werden, und wollen lieber zur EU gehören.

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Ein Fotograf aus Kiew berichtete uns von den gewaltsamen Revolten am Wochenende in der Ukraine: „Die Menschen verlangen verzweifelt nach einem Wandel. Die Atmosphäre war recht revolutionär. Die Menschen sind es leid zu warten, sie sind die endlosen Verbrechen, die durch die Regierung verübt werden, leid.“

Ein 85-jähriger US-Veteran in nordkoreanischer Gefangenschaft muss sich im nordkoreanischen Fernsehen entschuldigen

Nordkoreanischen Medien zufolge hat sich der seit Oktober 2013 in Nordkorea festgehaltene US-Veteran Merrill Newman für Verbrechen während des Korea-Krieges entschuldigt. Zwar gibt es ein Video von der Entschuldigung „I have been guilty of a long list of indelible crimes against DPRK government and Korean people (…) Please forgive me“, allerdings bestehen heftige Zweifel an dessen Glaubwürdigkeit. Das erste Problem daran ist, dass Nordkorea in dem Ruf steht, gerne mal Aussagen von Gefangenen zu erzwingen, wenn der Staatsmacht danach ist. Außerdem macht Newman seltsame Grammatikfehler beim Verlesen seiner vorgeschriebenen Entschuldigung wie „I want not punish me“.

Merrill Newman ist laut seinem Bruder nach Nordkorea geflogen, weil er sich noch einmal das Land anschauen wollte, in dem er drei Jahre als Soldat verbracht hatte. Als er nach der 10-tägigen Tour am 26. Oktober wieder abreisen wollte, holten nordkoreanische Beamte Newman aus dem Flugzeug und nahmen ihn fest. Die US-Regierung fordert seitdem Newmans Freilassung.

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Kroaten haben für ein Verbot der gleichgeschlechtlichen Ehe abgestimmt

„Stimmen Sie zu, dass die Ehe eine Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau ist?“, stand am Wochenende auf den Wahlzetteln bei einer Volksabstimmung in Kroatien. (Seit wann werden bei Volksabstimmungen Suggestivfragen gestellt?) Von den wenigen Kroaten, die überhaupt abstimmten (36 Prozent), dachten sich dann auch 65 Prozent schlicht: „Ja.“

Aufgrund dieses Referendums soll demnächst die kroatische Verfassung geändert werden, um gleichgeschlechtliche Ehe zu verhindern. Die Idee zu der Abstimmung hatte eine eher konservative Bürgerinitiative, unterstützt wurde das ganze von der katholischen Kirche. Der kroatische Premierminister Zoran Milanović gab zwar seine Stimme ab, fand das Referendum aber „traurig und sinnlos“.

Thailands Regierungschefin muss sich vor Demonstranten verstecken

Der einzige Ort, an dem wohl gerade heftiger demonstriert wird als in der Ukraine, ist Thailand. In Bangkok ist auch schon nicht mehr von „Protest“ und „Demonstration“ die Rede, sondern von „Umsturz durch das Volk“. Vier Menschen sind laut Medienberichten dabei schon ums Leben gekommen, das Rundfunkhaus wurde gestürmt und die Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra, gegen die sich der Protest richtet, zog es vor, erstmal unterzutauchen. Die Regierung rief Bangkoks Einwohner dazu auf, „zu ihrer eigenen Sicherheit ihre Wohnungen zwischen 22 Uhr und 5 Uhr nur zu verlassen, wenn es nötig ist.“

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Die Backpacker auf der Khaosan Road werden sich wundern, wenn sie plötzlich von Blendgranaten und Tränengas aus ihren drogeninduzierten Komata geweckt werden …

Die russische Regierung will Wodka 30 Prozent teurer machen

Ab Januar soll ein halber Liter Wodka in Russland statt wie bisher 170 mindestens 199 Rubel kosten—umgerechnet 4,40 Euro. Ein halbes Jahr später (August 2014) soll der russische Mindestpreis nochmal um 21 Rubel angehoben werden. Anscheinend schlägt die dafür zuständige russische Behörde kleine Schritte vor, um die Bevölkerung nicht allzu sehr vor den Kopf zu stoßen.

Tatsächlich hat die ganze russische Föderation ein mächtiges Alkoholproblem: Rund 33 Prozent der Todesfälle in Russland sollen auf Alkoholmissbrauch zurückzuführen sein.