FYI.

This story is over 5 years old.

Tech

Ingenieurin baut DIY-Sexanzug mit Nippel-Propellern und Vulva-Lautsprechern

Die Propeller auf den Brüsten kreisen bei Erregung. Die Vulva-Lautsprecher geben den Herzschlag wieder. Mit ihrem Sexanzug fordert Sarah Petkus mehr ehrliche Kommunikation über Sex.
Sarah Petkus, eine blonde Frau mit Brill, zeigt die Steuereinheit ihres Cyborg-Anzuges
Bild: Screenshot | YouTube | Robohemian!

Bodyhacker verändern und erweitern ihre Körper mit Technik, dazu nutzen sie zum Beispiel Augenhöhlen-Cams oder bionische Arme und Beine. Aber auch die Erweiterung von Sex und Sexualität steht immer wieder Fokus der Tüftlerinnen und Tüftler. Sarah Petkus, eine Ingenieurin und Künstlerin aus Las Vegas, hat nun einen Anzug gebaut, der die körperliche Seite der Sexualität neu erfahrbar machen soll.

Der Sexanzug von Sarah Petkus erfasst Zeichen sexueller Erregung bei seiner Trägerin und reagiert darauf – etwa mit Tentakeln, die sich um ihre Pobacken legen oder mit Nippel-Propellern, die bei Erregung kreisen. Petkus hat ihren Anzug auf den Namen SHE BON getauft.

Anzeige

Zunächst wirkt die Erfindung wie ein Iron-Man-Anzug für Sex, aber die Technik und die Botschaft dahinter ist nuanciert. Der Anzug verbessert nicht etwa den Körper oder macht der Trägerin notwendigerweise mehr Lust auf Sex. Er verleiht Petkus auch keine Superkräfte, sondern stellt die Erregung seiner Trägerin mit technischen Mitteln in den Mittelpunkt.

Das buchstäbliche Herzstück des Anzugs ist eine rote Platine in Herzform, die Petkus in einem transparenten, herzförmigen Rucksack untergebracht hat. Diese Platine kontrolliert die anderen Geräte, die mit verschiedenen Teilen ihres Körpers verbunden sind.

Zwischen den Beinen trägt Petkus etwa einen Lautsprecher in der Form eines Lachsfilets, sie nennt ihn "Whispering Salmon Beat Box". Der Lautsprecher gibt Geräusche in einer Lautstärke ab, die sich der Herzfrequenz der Trägerin anpassen. Kleine Propeller auf den Brüsten wiederum drehen sich umso schneller, je stärker Petkus' Nippel erigiert sind.

Der Nippelpropeller des Cyborg-Anzugs

Und so sieht ein Nippelpropeller aus | Bild: Screenshot | YouTube | Robohemian!

Einen Gürtel mit Winden, den sogenannten "Hot Spot", legt sich Petkus um die Hüften, er zieht die Pobacken mithilfe von Klebestreifen auseinander. Der "Hot Spot" orientiert sich an der Temperatur zwischen den Beinen der Trägerin.

In einer E-Mail an Motherboard erklärt Petkus, dass sie mit ihrer Arbeit eigene Erfahrungen dokumentiere und gleichzeitig den Umgang mit Sex in unserer Gesellschaft kritisieren wolle.

"Mein ganzes Leben lang hat es an positiver, ehrlicher Kommunikation über Sex und Intimität gemangelt. Das hat meiner eigenen Entwicklung als sexuelles Wesen in gewisser Weise geschadet", schreibt sie. "Der Anzug ist meine Art, gegen diese fehlende Kommunikation anzukämpfen." Der Anzug solle Ehrlichkeit fördern und andere zum Umdenken ermutigen.

Anzeige
Cartoon-Figuren zeigen die Funktionen des Cyborg-Anzugs

Das sind die Funktionen von Petkus' Sexanzug | Bild: Screenshot | YouTube | Robohemian!

Zugleich ist der Sexanzug ein Statement: Er ist perfekt auf Petkus' Körper abgestimmt und funktioniert nicht ohne sie. Wenn die Künstlerin sich und ihr Werk der Welt beispielsweise auf YouTube zeigt, ist das extrem persönlich. "Dadurch, dass ich mich selbst und meinen Körper in den Mittelpunkt setze, mache ich mich verletzlich."

Seit Jahren beschäftigen sich Autorinnen und Autoren von Science-Fiction- und Cyberpunk-Geschichten damit, wie Roboter menschenähnlicher werden – oder wie Menschen Robotern ähnlicher werden. Der Anzug mag zunächst wie ein absurdes DIY-Sexspielzeug aussehen, aber bei näherem Hinsehen lenkt er die Aufmerksamkeit auf die nicht künstlichen, sondern natürlichen Wunderleistungen des menschlichen Körpers beim Sex.

Folgt Motherboard auf Facebook, Instagram, Snapchat und Twitter

Dieser Artikel ist zuerst auf der englischsprachigen Seite von Motherboard erschienen.