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Ein angeblicher Superhack aus China entsetzt gerade die Tech-Welt

Wurden Spionagechips in die Server von Amazon und Apple geschleust? Die Firmen dementieren, doch vor einem Angriff wie diesem warnen IT-Experten seit Jahren.
Bild: Shutterstock

Dieser Hack könnte die Welt verändern: Angeblich haben chinesische Hacker einen Mikrochip von der Größe einer Bleistiftspitze auf Platinen von bekannten US-Unternehmen geschmuggelt, darunter Amazon und Apple. So sollen die Hacker geheime Firmendaten erbeutet haben. Über den angeblichen Hack berichtete erstmals das Magazin Bloomberg Businessweek.

Laut dem US-Magazin sollen Hacker der chinesischen Armee hinter dem Angriff stecken. Sie hätten die Mikrochips in Motherboards der Firma Supermicro einbauen lassen. Die Motherboards hätte Supermicro wiederum an US-amerikanische Firmen verkauft, die sie für ihre Server genutzt haben sollen.

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Sowohl Apple und Amazon als auch die chinesische Regierung dementieren den Bericht. "Apple hat nie 'bösartige' Chips auf Servern gefunden", heißt es aus Cupertino in einem Statement an Bloomberg Businessweek. Laut Steve Schmidt, Sicherheitschef von Amazon, sei der Bericht "absurd" und "unzählige" Einzelheiten Falschbehauptungen. Bloomberg Businessweek erwidert: 17 Quellen hätten den Hacking-Angriff bestätigt.

Motherboard hat aktuell keine Möglichkeit, die Fakten des Berichts zu überprüfen. Unsere Kollegen aus der US-Redaktion haben jedoch mit IT-Sicherheits-Experten gesprochen, die Einschätzungen zum Bericht sowie Hintergründe zur Technik hinter ähnlichen Hacking-Angriffen geben. Den ganzen Artikel könnt ihr hier lesen.

"Es gibt zwei Möglichkeiten", twitterte Matthew Green, Professor für Kryptographie und Informatik am Johns Hopkins Information Security Institute: "Entweder, es gab wirklich diesen Angriff – oder Menschen, die für die Innere Sicherheit verantwortlich sind, wollen die Idee vorantreiben, es habe einen Angriff gegeben."

Sollte der Bericht allen Dementi zum Trotz der Wahrheit entsprechen, dann könnte dieser Hacking-Angriff schwere Folgen haben für Handelsbeziehungen zwischen den USA und China. Anfang 2018 wurde bereits der chinesische Smartphone-Hersteller Huawei von US-Geheimdiensten mit Spionagevorwürfen konfrontiert, die aber wenig haltbar waren. IT-Sicherheits-Experten warnen seit Jahren vor ähnlichen Hardware-Hacks. Es wäre das erste Mal, dass ein Angriff von einer solchen Größe bekannt wird.

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