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Mensch-Maschinen aller Länder, vereinigt euch (auf der transmediale in Berlin)

Jeder Mensch eine datensammelnde Maschine? Unter dem Motto CAPTURE ALL möchte das transmediale Festival mit Kunst, Panels und Performances neue Perspektiven digitaler Selbstbestimmung diskutieren. Wir haben Tickets zu verlosen.
​Alle Bilder: ​transmediale

​Vom 29.1. bis zum 1.2. findet im Berliner Haus der Kulturen der Welt die mittlerweile 28. Ausgabe das transmediale Festivals statt.

Nachdem man 2014 ​zur post-digitalen Dinnerparty lud, steht das Festival in diesem Jahr unter dem Motto ​CAPTURE ALL: Geheimdienste vermessen die Welt nach dem Take-All-Prinzip, gleichzeitig sind Daten längst zur Second Nature geworden. Körperliche Bewegung wird erst durch ihr Tracking so richtig wertvoll, Computerspiel-Rendering ist die bilderstürmende Romantik von heute und während der Feierabend zwischen Cloud und digitaler Freizeit entschwebt, macht uns die Pflege sozialer Netzwerke noch mehr Arbeit.

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Das Programm der transmediale geht in diesem Jahr der Frage nach, wie sich Arbeit, Spiel und Leben zu neuen Allianzen verbinden. Für den künstlerischen Leiter Kristoffer Gansing geht es hier nicht nur um philosophische Fragen oder technische Funktionen, sondern um die Reflektion über das, was unsere Gesellschaft heute und in Zukunft formatiert:

„CAPTURE ALL ist für mich ein Sinnbild für die heutige Allgegenwart von Quantifizierung. Unsere soziale Entwicklung ist mehr denn je von all dem bestimmt, was aus der Kybernetik hervorgegangen ist. Die Frage darf aber nicht einfach sein, ob das eine Utopie oder Dystopie ist, sondern: Wie können wir eine kritische kulturelle Diskussion zur CAPTURE ALL-Welt entwickeln?"

Zur Eröffnung am Mittwoch den 28.1. im Haus der Kulturen der Welt ​spricht deshalb der Pirate Bay-Gründer Peter Sunde darüber, wie man das technologische Spiel der Gegenwart „besser spielt als das System", während Proto-Cypherpunk Bruce Sterling über ausbrechende Unzeitlichkeiten im verdateten Kontinuum redet und das ​World Brain den Traum von der Schönheit weltweiter Netze als Video und interaktives Webseiten-Projekt erfasst.

unMonastery bei der Arbeit. Alle Bilder: transmediale.

Zu meinen weiteren persönlichen Highlights und Tipps zählen zum Beispiel die ​Keynote von McKenzie Wark und Ruth Catlow, die Algorithmus-Kommunismus-Interventionen der ​unMonastery-Crew, die Foyer-Installation der ​fantastischen Otolith Group, und die ​Weltpremiere der kollaborativen Performance von Frank Bretschneider, Piecer Warnecke, Robin Fox und AtomTM.

Das gesamte Programm, in dem auch wir von Motherboard mit einem Panel über Whistleblower vertreten sind, findet ​ihr hier.

Einen Livestream für unser Panel „​Freedom of Information in Reverse" könnt ihr am 29.1. ab circa 12:20 auch auf Motherboard und ​im transmediale Stream sehen.

Um Karten für das transmediale Festival zu gewinnen, schreibt uns einfach eine E-Mail an motherboard@viceland.de. Wir verlosen 2 mal 2 Tickets an die schnellsten Einsendungen.