Satt werden war noch nie so einfach wie mit Soylent 2.0

Als Rob Rhinehart im Juni 2013 seinen dickflüssigen Soylent-Shake vorstellte, der mit einem Drink eine ganze Mahlzeit ersetzt, glaubten die meisten an einen schlechten Scherz oder an eine weitere übermotivierte Silicon-Valley-Vision.

Zwei Jahre später jedoch erfreut sich Soylent solch großer Beliebtheit, dass es immer wieder akute Lieferengpässe gibt, dass DIY-Soylent-Fans auf der Suche nach der perfekten Rezptur ganze Foren vollschreiben, und dass der Erfinder von millionenschweren Investments überschüttet wurde. Auch dass man sich tatsächlich 30 Tage lang nur von Soylent ernähren kann, ist längst klar—unser geschätzter Kollege Brian hat den Beweis in seinem todesmutigen Selbstversuch erbracht.

Jetzt hat Rob Rhinehart sein neuestes Produkt vorgestellt: Soylent gibt es jetzt auch als fertig gemischtes, veganes Getränk in einer praktischen, recyclebaren Flasche. Damit wird den geneigten Essensverweigern sogar der bisher nötige Aufwand erspart, sich den Drink selbst aus Wasser und Soylent-Pulver zuzubereiten.

Satt zu werden war noch nie so einfach wie mit Soylent 2.0—unnötige Kulturtechniken wie Kochen oder das gemeinsame Abendessen hat Rob Rhinehart ja ohnehin längst überwunden.

Soylent 2.0 wartet dabei auch mit veränderten Zutaten auf und basiert nun auf Soja statt wie bisher auf Molkenprotein. Außerdem enthält es Algenextrakte, die besonders ressourcenschonend in Bioreaktoren gezüchtet wurden, was den nötigen Energieaufwand in der Nahrungsmittelproduktion reduzieren soll. Das ist ganz im Sinne von Rhineharts Vision, mit seinem Produkt eines Tages theoretisch sogar den Welthunger trotz global schwindender landwirtschaftlicher Ressourcen besiegen zu können. (Die ganze Zutatenliste findet sich hier.)

Rhinehart freut sich so sehr über Soylent 2.0, dass er zur Bewerbung des Drinks gleich eine filmische Vision produzieren ließ, die ein autarkes Leben auf einer nur mit Soylent belieferten einsamen Insel zeigt—dieses Szenario ist immerhin deutlich fröhlicher als die namensgebende Sci-Fi-Dystopie rund um Soylent Green.

12 Soylent-Flaschen, von denen jede eine vollwertige Mahlzeit ersetzen soll, können nun für gerade einmal 27 Euro vorbestellt werden. Als fertiger Drink wird der Nahrungsersatz damit zwar etwas teurer als in der bisherigen Pulver-Version, aber noch immer kostet eine vollwertige Mahlzeit damit lediglich rund 2 Euro—und das Gepansche fällt weg. Bisher ist Soylent 2.0 allerings nur in Kanada und den USA erhältlich. Wann auch nach Deutschland und Europa ausgeliefert werden soll, ist bisher nicht bekannt.

Mit der Abfüllung in Flaschen macht Rhinehart in jedem Fall einen weiteren Schritt in Richtung Mainstream (und Müll). Soylent könnte somit nun auch in Restaurants, Spätis und Supermärkten verkauft werden—ob die Menschheit dafür wirklich bereit ist, ist eine andere Frage.