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Noisey Blog

Media Markt Schweiz möchte auf den 'Pokémon Go'-Hype aufspringen und alles geht schief

Mit Ohren- und Augenschmerzen zeigen wir euch hier ein Beispiel dafür, wie man nicht auf einen Hype aufspringen sollte.
Foto: Screenshot Youtube (Video nicht mehr verfügbar)

Update 3: Und ein weiterer Rückzieher von Media Markt Schweiz—das Video wurde in der Zwischenzeit (wieder) entfernt.

Update 2: Jetzt hat sich Media Markt Schweiz doch dazu entschieden, dass das Video in die Analen des Internets eingehen soll und stellt die 'Pokémon Go'-Parodie ungelistet wieder online. Darüber freuen wir uns schon sehr und wir hoffen, ihr genau so.

Update 1: Media Markt Schweiz hat mittlerweile beschlossen, dass seine Hymne an 'Pokémon Go' doch nicht viral gehen soll und das Video vom YouTube-Channel gelöscht. Hier die letzten Lyrics-Überbleibsel, die wir in den Untiefen des Internets auftreiben konnten:

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"Pokemon soldier, unlock monsta: There was a pokemon soldier in the heart of jede vo eus, Stolen from pokestop, brocht zum brütgerät, Fighting in arenas, fighting for erfahrigspünkt … "

So stellen wir uns die Situation, neulich in der Marketing-Abteilung von Media Markt Schweiz, vor: "OK, Leute, 'Pokémon Go', das ist big. Basel Tourismus hat damit den grössten viralen Werbeclip der Schweizer ever gemacht—das können wir doch sicher auch. Ideen?", lautet ein All-In-Mail des Abteilungsleiters. Am selben Abend treffen sich zwei Media-Markt-Marketing-Menschen, um gemeinsam Pokémon zu fangen und eine Tüte zu rauchen. Und so ist folgende, geniale Idee entstanden: "Wir sollten eine Parodie auf Bob Marleys 'Buffalo Soldier' machen, sie 'Pokémon Soldier' nennen, den Text mit Pokémon-Dingen ersetzen und dazu noch ein lustiges Video drehen." Chef begeistert, eine Runde high-fives, machen!

Nachdem man alle Gadgets zusammen hat, geht’s an das Meisterwerk—ein MacBook mit GarageBand drauf, ein Mikrofonauslaufmodell aus einer Media-Markt-Filiale und eine Bob-Marley-Perücke von der letzten Fasnacht (es gab nur eine, der Rest musste sich mit einem Badetuch um den Kopf begnügen und sah entsprechend mehr nach Freibadbeduine, denn Rastafari aus). Die gesamte, musikalisch untalentierte Abteilung singt den neuen Text—englische Verben, schweizerdeutsche Pokémon-Begriffe, ja keine Reime—asynchron und in fünf verschiedenen schrägen Tonlagen ein. Und da es halt schon sehr pressiert, werden einfach die vier Praktikanten auf den Parkplatz des Büros geschickt, um im Kreis zu laufen, so zu tun, als würden sie 'Pokémon Go' spielen und zu tanzen. Und dann das Ganze auf YouTube stellen.

Wie es sich wirklich zugetragen hat, wissen wir nicht. Aber was sicher ist: Media Markt hat ein Gesamtkunstwerk geschaffen, das in Zukunft wohl gerne von selbsternannten Viral-Content-Experten als Negativbeispiel für Timing (ihr seid vier Wochen zu spät, Media Markt), Konzept und Umsetzung (die Karaoke-Lines!) gezeigt werden wird. Und sorry, "Buffalo Soldier" ist eigentlich kein Song, den man parodieren darf, um Powerbanks zu verkaufen. Jetzt rein lyricstechnisch. Schon gar nicht, wenn deutlich hörbar ein Thurgauer mitgrölt.

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